Rosenberger Dorfladen macht im zweiten Jahr Verlust

Rosenberg. Der Dorfladen macht auch in diesem Jahr Verlust. Betrug das Minus im vergangenen Jahr rund 38 000 Euro, so rechnet man für 2024 mit einem Defizit von rund 15 000 Euro. Wie Ralph Matousek, Vorstand der Genossenschaft „Mein Dorfladen“, dem Gemeinderat erläuterte, sei die Genossenschaft 2021 gegründet worden. Sie zähle derzeit 231 Mitglieder mit Geschäftsanteilen von insgesamt 108 000 Euro. Der Dorfladen werde von der Bevölkerung sehr gut angenommen. So sei der Umsatz in diesem Jahr um rund zwölf Prozent gestiegen. Pro Wochentag kauften rund 260 Kunden ein. Der Monatsumsatz in Höhe von rund 85 000 Euro liege über dem Wert des Vorjahrs mit damals etwa 78 000 Euro.

Gestiegene Lohnkosten durch die Mindestlohnerhöhung

Dass der Dorfladen auch in diesem Jahr wieder rote Zahlen schreibe, liege an den gestiegenen Lohnkosten durch die Mindestlohnerhöhung aus dem Jahr 2022. 20 Prozent höhere Lohnkosten könne man nicht so einfach ausgleichen, sagte Matousek.

Eine Auswertung zeige, dass der Kauf regionaler Bio-Produkte um 30 Prozent zurückgegangen sei. Bis Oktober dieses Jahres belaufe sich der Verlust auf rund 8000 Euro. Die Umsatzerlöse seien gegenüber dem Vorjahr um 12,5 Prozent und der Wareneinkauf um elf Prozent gestiegen. Um schwarze Zahlen schreiben zu können, bräuchte der Dorfladen eine Rohgewinnspanne von 26 Prozent. Die Spanne der meisten Lieferanten liege jedoch darunter. Nach den jetzigen Hochrechnungen wird mit einem Jahresverlust bis zu 15 000 Euro gerechnet.

Man habe Maßnahmen ergriffen, deren Umsetzung nicht so schnell machbar seien. So sei eine 40-Prozent-Personalstelle aus Kostengründen nicht besetzt worden.

Gemeinderat Martin Herrmann sagte, es sei nicht üblich, dass die Gemeinde für den Dorfladen den angefallenen Verlust übernehme. Doch der Dorfladen sei für die Gemeinde ein unheimlicher Gewinn. Er sprach sich deshalb für die finanzielle Unterstützung aus. Dem schlossen sich Susanne Grimm und Jochen Kautzmann an.

Einstimmig genehmigte der Gemeinderat die Gewährung eines Ausgleichsbetrages bis zur Höhe von 15 000 Euro des anfallenden Defizites. F