Külsheim. Die Gemeinde Külsheim wird sich am Defizitausgleich der Stadt Wertheim für die Notaufnahme des Bügerspitals mit bis zu 30 000 Euro jährlich in den nächsten drei Jahren beteiligen. Danach wird die Situation neu bewertet und weiter entschieden. Dies beschloss der Gemeinderat einstimmig in seiner Sitzung am Montag in Eiersheim.
Bürgermeister Thomas Schreglmann betonte einleitend: „Überall wo der Staat versagt, müssen sich die Kommunen selbst helfen.“
Hauptamtsleiterin Simone Hickl-Seitz stellte die Ergebnisse von Gesprächen zwischen den beiden Kommunen vor. Anhand der Erfahrungs-/Auslastungszahlen rechne man mit einem jährlichen Defizit von rund 2,75 Millionen Euro. „Die Stadt Wertheim kann dieses Defizit nicht allein tragen, dies würde den städtischen Haushalt überfordern.“ Wertheim sei auf die umliegenden Gemeinden zugekommen, mit der Bitte einen Teil vom Defizit mitzutragen. „Es wurden über 20 Gemeinden angefragt, von denen Bürger in der Vergangenheit im Wertheimer Krankenhaus behandelt wurden.“
Denkbar sei eine entsprechende Beteiligung am Defizit anhand der Einwohnerzahlen oder der bisherigen durchschnittlichen Patientenzahlen. Diese könnten für die Berechnung auch fortgeschrieben werden. Aufgebracht werden sollte von den Umlandgemeinden eine Summe von 500 000 Euro, wobei die Stadt Wertheim ebenfalls in die Berechnung mit einfließen würde.
„Die Notfallversorgung ist derzeit in großen Teilen des Main-Tauber- und Main-Spessart-Kreises nicht ausreichend sichergestellt und die Rettungsdienste sind überlastet. Weiter kommt es bei den umliegenden Krankenhäusern öfters zu Engpässen“, sagte die Hauptamtsleiterin zur aktuellen Situation. Daher komme es zu weiten Transportwegen für die Patienten. „Um die Notfallversorgung der Bevölkerung sicherstellen zu können, sollte die Notfallversorgung im Bürgerspital Wertheim mitfinanziert werden. Die genauen Rahmenbedingungen sind noch zu regeln“, stellte sie fest.
Aus Reihen der Gemeinderäte wurde betont, dass die Notfallversorgung auch Aufgabe des Kreises sei. Nun müssten die Kommunen einspringen. An diesen bleibt alles hängen, obwohl man Kreisumlage zahle. Schreglmann verwies auf den Grundsatzbeschluss des Kreistags für eine Beteiligung des Kreises am Defizit. Die Höhe sei aber noch nicht beschlossen. Hickl-Seit ergänzte, die Stadt Wertheim kalkuliere mit diesem Kreiszuschuss. Der Bürgermeister betonte, 30 000 Euro im Jahr seien viel Geld für Külsheim. Man sehe aber die Notwendigkeit, dieses Zeichen zu setzen. Wichtig war den Räten auch, dass die Klinik eine BG-Zulassung bekommt. Dies ist laut Aussagen der Külsheimer Verwaltung beabsichtigt. bdg
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