Singelsche. Viele Male hörte man wieder den Schlachtruf „Hujagagga“ und das neu komponierte „Säulilied“ wurde mehrmals gesungen. Die „Säuli“ haben nichts von ihrer Form verloren und nahtlos an ihre Erfolge vor der Corona-Zeit angeknüpft. Nach einem kurzen „Flashmob“ Tanz, wo sich die einzelnen Tanzgruppen der „Säuli“ gemeinsam kurz präsentierten, wurde bereits die erste Rakete des Abends gezündet.
Zu den Klängen des Narhallamarschs zog der hohe „Säuli-Hofstaat“ mit Prinzessin Andrea I. und Prinz Matthias I. aus Sachsen und den Gastabordnungen. Es sei eine „gefühlte Ewigkeit“ gewesen, dass man nicht feiern durfte, aber jetzt sei es wieder soweit, meinte das Rosenberger Prinzenpaar.
Literarischer Höhepunkt
Der Schautanz der gemischten Schautanzgruppe der „Höpfemer Schnapsbrenner“ mit dem Titel „Andalusische Nacht“ sorgte für einen gelungen Einstieg. Der erste Literaturhöhepunkt des Abends war die Bütt von Andreas Poser und seiner Tochter Antonia von den „Lustigen Vögeln“ aus Schweinberg, die sich als „Nachtwächterduo“ präsentierten. Danach folgten der Gardetanz der Prinzengarde aus Schweinberg und der Schautanz „Dancing Moskitos“ aus Königshofen. Beide tänzerischen Vorführungen waren eine Augenweide, wofür es jeweils eine Rakete gab. Ein Ohrenschmaus war auch die Büttenrede vom Büttenredner und zwischenzeitlichen Ferhsehstar der „Merchinger Brogge“, „Maxi“ Maurer. Nach einem ersten „Prosit auf die Gemütlichkeit“ berichtete er von seinen „schwäbisch, holländischen Wurzeln“ und hatte in seinem Beitrag die Lacher auf seiner Seite.
Nach einer kleinen Tanzpause folgte der Auftritt der Blauen Funken der NZRM, die mit viel Beifall in der Halle empfangen wurden und die sehr gekonnt ihren Schautanz „Ab in den Winterurlaub“ präsentierten. Der Lohn des Publikums war eine weitere „Rakete“.
„Schiff ahoi“ und „Leinen los“ hieß es beim Männerballett der Ranzengarde aus dem Rosenberger Vorort „Borke“, die Stammgäste beim jährlichen „Säuliball“ sind, und das närrische Völkchen mit ihrem Kreuzfahrtschiff „MS Raga“ in ferne Urlaubsländer entführten. Natürlich gab es für die Kapitäne und Leichtmatrosen ein kräftiges „Borke Ahoi“-
„Gmoonsbabbe“ Bürgermeister Ralph Matousek sagte in seinem Grußwort: „Es ist vollbracht, die Narren übernehmen wieder die Macht.“ Er freute sich über dieses treffende Motto der Kampagne und auch schon auf die Rathausstürmung, denn er und seine Verwaltung brauchen nach seinen Worten mal einen Urlaub. Prinzessin Andrea I. überreichte ihm den Jahresorden.
Nach einer kurzen Umbauphase folgte ein weiteres „Highlight“ des Abends: die Bütt „Freunde ohne Ali“. Die drei Eigengewächse der NZRM Linda Zimprich, Nicole Jung und Michael Fiedler berichteten aus dem neuen Dorfladen und glosierten das Ortsgeschehen mit treffenden Worten. Mit ihrem urwüchsigen Humor hatten sie die Lacher auf ihrer Seite, die spontanen Beifall für diesen glänzenden Vortrag spendeten. Ein tänzerisches Feuerwerk der guten Laune brannten auch die Tänzerinnen der STG Gerichtstetten mit ihrem Schautanz „Tauche ein in die fantastische Welt des Steampunks“.
Neues Lied vorgestellt
Nach diesem klasse Auftritt stellte Torsten Albrecht, ebenfalls ein „Säuli-Urgestein“ zusammen mit Bürgermeister Ralph Matousek das neu gedichtete „Säuli-Lied“ vor.
Die „schüchternen“ Männer des Männerballetts der „Rauchschwalbe“ aus Bofdsche waren eine Augenweide für die anwesenden Damen, denn die schneidigen Burschen legten so manchen Schuhplattler auf das Parkett. Ein Heimspiel hatte die Schautanzgruppe der SpVgg Sindolsheim, die erneut beim „Säuliball“ auftrat. Ihre Kostüme und ihr Tanz faszinierte. Nach einer Tanzpause folgte der musikalische Beitrag der Buchener Steinzeittrommler, die mit ihrer „Guggemusik“ dem Publikum so richtig einheizten. Die Jagsttal-Rebellen von der „Lemia“ Krautheim sind bei den „Säuli“ immer gern gesehene Gäste und waren auch diesmal wieder für eine Überraschung gut. Mit ihrem Tanz servierten sie nicht nur Suppe oder Schnitzel mit Pommes, sondern auch eine schmackhafte „Pizza-Wunderbar“.
Ganz großes Kino und ein weiterer Höhepunkt des Abends war der Auftritt des Krautheimer Tanzpaares Vanessa Wohlfahrt und Tom Käfer. Der mit vielen Hebeübungen gespickte tänzerische Auftritt war ein Höhepunkt im Programm. Es gab Beifall auf offener Szene vom närrischen Publikum. Eine Rakete gab es auch für den Schautanz des „Borkemer Bauernballetts“ mit dem Titel „Cindy und Roman“. Ein weiterer und vorletzter Augenschmaus war auch der Auftritt der Schautanzgruppe der „Merchemer Brogge“, die kurz vor Mitternacht über die Singelscher Bühne fegten und ihren Jubiläumsschautanz „44 + 1“ präsentierten, der „erste Sahne“ gewesen ist. Nach einem weiteren Liedbeitrag mit Torsten Albrecht sowie dem Bürgermeisterehepaar Heike und Ralph Matousek setzten die „Säuli and Moore“ den letzten Schlusspunkt des „Säuliballs“.
Ihre tänzerische Reise durch Deutschland begann in Norderney und endete Bauland. Dort angekommen stellten fest, dass es hier doch am schönsten ist. Auch sie kamen ohne eine Zugabe nicht von der Bühne.
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