Großeicholzheim. Es war 23.15 Uhr und der Boden der Großeicholzheimer Schlossgartenhalle fing an zu beben. Nein: Es war keine Naturkatastrophe, sondern der gewaltige Einmarsch der Guggemusik „Hossa Schefflenz“ mit ihren Vorsitzenden Alexandra Pummer und Thomas Bohn, dem musikalischen Leiter Walter Bopp und Major Alexander Rullmann. Sie rissen nicht nur das Publikum von den Stühlen, sondern waren als letzter Programmpunkt der „Schnäischittler-Prunksitzung“ auch der gelungene Übergang zur After-Show-Party.
Spitzenjob hingelegt
Damit war klar: Matthias Mayer hatte als stellvertretender Vorsitzender der „Aichelscher Schnäischittler“ nicht nur seine Wette gegen den Vorsitzenden Jan Ballarin bezüglich der korrekten Einhaltung des Zeitplans gewonnen, sondern darüber hinaus als inzwischen überaus versierter Moderator einen Spitzenjob hingelegt.
Der Narrentempel war ausverkauft, wobei Mayer auch Abordnungen aus Seckach, Zimmern, Bödigheim, Waldhausen Buchen, Hettigenbeuern und Schefflenz begrüßen konnte. Gesundheitswünsche schickte er an Ehrenvorsitzenden Thomas Kegelmann, der erstmals seit der „Schnäischittler-Fastnacht“ krankheitsbedingt fehlte. „Wir sind nach der zweijährigen Zwangspause echt heiß, euch ein Superprogramm zu bieten“. Dieser Wunsch spiegelt sich im Jahresorden wider unter dem Motto: „Trotz dass unser Windrad geht in die Knie, mir Schnäischittler strotzen vor Energie!“.
Begonnen hatte Matthias Mayer die Sitzung mit klaren Anweisungen: „Ich sag Go, ihr sagt Weddel!“ und als der „Schnäischittler-Schlachtruf“ saß, übte er mit dem Publikum noch die vierstufige Rakete und selbst den „Spitze-Sprung“. Als das alles zu seiner Zufriedenheit funktionierte, gab er überaus motiviert den Startschuss für den Gardetanz der „Seggemer Schlotfeger“-Jugendgarde. Deren Mitglieder hatten unter Selina Keller, Tanja Hornung und Vanessa Bucher einen grandiosen Tanz einstudiert und wurden mit viel Beifall, Rakete und „Spitze“ belohnt.
Traditionelle „Spitzen“
Einiges aufgeschrieben hatte sich in den Pandemie-Jahren „Ortsreporter“ Martin Sommer mit den schon traditionellen „Spitzen“ gegen Seckach, wohin man das kleine fiese Virus „durchgewunken“ habe. Nun treibe es im Rathaus sein Unwesen und sorge dort für rege personelle Fluktuation.
Dr. Sommer konnte auch über ausgebrochene Kühe mit Hang zum Tennissport, seltsame Demonstrationen im Schlosspark und das mysteriös beschädigte Windrad berichten.
Dann demonstrierte die Jugendschautanzgruppe der „Götzianer Heddebör“ in ihrem Tanz „Stadt trifft Dorf – unser Leben auf dem Land“. Die elf jungen Damen präsentierten unter den Trainerinnen Christina Berberich, Jana Volk, Matilda Noe und Kristin Mayer beste Werbung für unsere schöne Heimat. Teuflisch gut war auch das Männerballett der „Beddemer Hanmertli“, das Dank Trainerin Lisa Neureuther auf dem „Highway to Hell“ ganz verliebt in die Hölle schien.
Wobei deren weiblicher Gegenpart mit 19 Tänzerinnen als „Beddemer Schautanztruppe“ das „Schnäischittler“-Volk „Willkommen im Paradies“ hieß. Und auch hier hatten die Trainerinnen Julia Ühlein und Anika Schwing ganze Arbeit geleistet und die Stimmung im Saal fast zum Kochen gebracht, nachdem Weltreporter Günter Schmitt-Haber das derzeit überall brodelnde Weltgeschehen Monat für Monat beleuchtet hatte. Denn bei ihm schnitten ausschließlich die „SchnäischittlerInnen“ positiv ab.
Bevor Sandro Frank als „de Gabalier“ in einer Playback-Show Bühne und Tische rockte, grüßte Thomas Ludwig im Namen der Gemeindeverwaltung und der Gastabordnungen das Narrenvolk in Reimform.
Auch er hätte sicherlich mindestens drei Wünsche gehabt, die nur eine „Dschinie“ erfüllen kann, doch beim „Kännchen reiben“ und in der akrobatisch, schauspielerisch und tänzerisch hervorragenden Ausführung des „1001 Nacht“ Schautanzes waren die Damen der „Schlotfeger“-Schautanzgruppe unschlagbar. Schließlich hat Trainerin Olga Schiffmann jahrelange Choreographie- und Tanzerfahrung.
Mit Begeisterung wurden die heimischen Trinklieder und Ortshymnen von Kerwe-Duo Philipp Reiter und Fabiano Casella aufgenommen.
Temperamentvolle Auftritte
Das „Schnäischittler“-Volk war begeistert von den beiden Musikern, aber auch von der heimischen Schautanzgruppe „Freaky Feet“, die den Saal temperamentvoll und doch fast feenhaft in die Unterwasserwelt von „Avatar“ und Trainerin Nicole Köbler entführte bevor als abschließendes tänzerisches Highlight die Gruppe „Maus“ mit zwölf g’standenen „Dragqueens“ in die Welt von „Let’s dance“ und Olga Schiffmann entführte.
„Aichelscher Schnäischittler Go-weddel“ und dann Schnäischittler Party – erst mit der Guggenmusik und dann mit DJ Odenwald.
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