Rosenberg. Es war der Punkt „Versammlungsräume und Veranstaltungsmöglichkeiten im Ortsteil Rosenberg“, der das Interesse der Bürger geweckt hat. Ortsvorsteher Sven Baumann begrüßte neben Bürgermeister Ralph Matousek rund 20 interessierte Zuhörer, die zur Sitzung des Ortschaftsrates in den Bürgersaal des Rathauses gekommen waren. Nach einleitenden Worten des Ortsvorstehers übergab dieser das Wort an den Bürgermeister.
Schon seit vielen Jahren bestehe im Ortsteil Rosenberg der Wunsch nach einem Versammlungsraum, sagte Ralph Matousek. Nachdem nun der Verkauf des evangelischen Gemeindehauses aktuell erfolgt, wurde diese Frage aus der Bürgerschaft erneut aufgeworfen. Die Gemeindeverwaltung und auch der Gemeinde- und Ortschaftsrat befassen sich schon seit einigen Jahren mit dem Thema Versammlungsraum und haben hierzu auch Überlegungen geäußert.
Zunächst, so der Bürgermeister ist ein Blick zurück in die Vergangenheit erforderlich. In der Gemeindeentwicklung der 1980er Jahre wurde beschlossen, dass in Rosenberg eine Sporthalle gebaut wird und die großen Feste in der Mehrzweckhalle in Sindolsheim stattfinden. Früher war der Versammlungsraum in Rosenberg der Festsaal des Gasthauses „Löwen“ oder die Nebenräume der örtlichen Gaststätten. Mit dem schleichenden Wegfall der Gaststätten in allen Ortsteilen sind auch in Folge die Versammlungsräume weggefallen.
Gemeindehaus keine Option
Mit den Veränderungen in den Kirchen und dem Ziel erhebliche Sachkosten einzusparen wird sich, so der Bürgermeister, auch hier der Gebäudebestand verändern. Anschließend ging es um die Möglichkeiten. Der Saal im evangelischen Gemeindehaus, das zum Verkauf steht, hat eine Größe von 65 Quadratmetern und ist im Vergleich zum Sitzungssaal des Rathauses mit 96 Quadratmetern deutlich kleiner. Die Raumgröße entspricht daher eher einem Vereinsraum und für eine dörfliche Nutzung ist das evangelische Gemeindehaus zu klein.
Der Sitzungssaal im Rathaus ist aktuell durch Brandschutzauflagen nur eingeschränkt nutzbar. Hier ist der Bau eines zweiten Rettungsweges mit einem außenliegenden Treppenhaus erforderlich, dann wäre dieser wieder für öffentliche Veranstaltungen nutzbar, jedoch für private Veranstaltungen nur eingeschränkt geeignet.
Die Sporthalle in Rosenberg wurde als reine Sporthalle gebaut. Der Bodenbelag lässt keine andere Nutzung zu und die Halle verfügt über keinen ebenerdigen Eingang, kein Foyer, keine Küche und auch nicht über ausreichende Sanitäranlagen. Zudem ist die Sporthalle flächenmäßig sehr groß und stellt damit ganz andere Herausforderungen dar.
Mit dem Bau des geplanten Feuerwehrgerätehauses in der Hermann-Hagenmeyer-Straße ist auch ein Versammlungsraum mit einer Größe von 70 Quadratmetern nach dem Raumprogramm erforderlich, der aber durch die Feuerwehr allein nur sehr selten genutzt wird. Aus dieser Tatsache ist die Überlegung entstanden, im Anschluss an das neue Feuerwehrgebäude ein Dorfgemeinschaftshaus anzubauen.
Bei der Größe habe man sich an dem Gebäude in Hirschlanden orientiert. Der Saal mit einer Größe von 144 Quadratmetern, einem Ausschankraum, einer Küche, Stuhllager und ausreichend Toiletten würde Platz bis für bis zu 190 Besucher bieten. Diese Größe würde damit den Anforderungen des Ortsteils Rosenberg gerecht werden.
Baukosten haben sich erhöht
Mit dem Bauantrag für den Neubau der Feuerwehr wurde auch der Bauantrag für das Dorfgemeinschaftshaus erstellt. Das Ganze müsse aber auch finanzierbar sein. Die Baukosten des Feuerwehrgerätehauses haben sich zwischenzeitlich auf 2,5 Millionen Euro erhöht. Neben dem Zuschuss bleibt noch ein Eigenanteil von 1,5 Millionen Euro, den es zu finanzieren gilt.
Mit den gestiegenen Baukosten, die in den letzten beiden Jahren sprichwörtlich „explodiert“ sind, ist klar, dass ein Bau nur in Abschnitten darstellbar ist, sagte Bürgermeister Matousek.
Für den Anbau des Dorfgemeinschaftshauses wurden zunächst einmal Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro angenommen. Inwieweit die Gemeinde mit Zuschüssen rechnen kann, sei aktuell in der Prüfung. Matousek wies darauf hin, dass neben diesem Projekt die Gemeinde mittelfristig auch noch den Ganztagsbetreuungsanspruch in der Grundschule bis 2026 zu erledigen hat, oder die Sanierung der Mehrzweckhalle in Sindolsheim oder die Abwasserbeseitigung. Ob und wann das Dorfgemeinschaftshaus dann gebaut wird, entscheidet letztendlich der Gemeinderat zu gegebener Zeit.
In der Bürgerfragestunde wurde erneut die Aufstellung der Verkehrsinsel im Mühlweg angesprochen. Im letzten Jahr ging ein anonymes Schreiben bei der Verwaltung und dem Ortschaftsrat ein, in dem sich „beängstigte“ Bürger über das zu schnelle Fahren im Mühlweg, dem Hauptweg zum Kindergarten beschweren.
In der danach erfolgten Verkehrszählung wurde festgestellt, dass täglich rund 500 Fahrzeuge am Tag fahren, davon 62 Prozent zu schnell. Eigentlich sind 30 km/Stunde erlaubt, im Durchschnitt werden 45 km/ h gefahren. Die Höchstgeschwindigkeit betrug sogar 85 km/h. Mit dieser Verkehrsinsel wolle man dem zu schnellen Fahren im Mühlweg entgegenwirken. F
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