Mehr interkommunale Zusammenarbeit

RIO-Kommunen bündeln ihre Kräfte

Bürgermeister aus Osterburken, Adelsheim, Ravenstein, Rosenberg und Seckach unterzeichnen Absichtserklärung

Von 
Nicola Beier
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Die Bürgermeister Wolfram Bernhardt, Ralf Killian, Jürgen Galm, Ralph Matousek und Thomas Ludwig unterzeichneten am Sonntag die Absichtserklärung zur Intensivierung der interkommunalen Zusammenarbeit. © Martin Bernhard

Osterburken. Der Regionale Industriepark Osterburken, kurz RIO, feierte am vergangenen Sonntag seinen 40. Geburtstag. Seit Gründung 1984 siedelten sich im interkommunalen Gewerbegebiet 38 Firmen an, die insgesamt rund 1000 Arbeitsplätze bieten. „Eine Erfolgsgeschichte“, wie die fünf amtieren Bürgermeister Jürgen Galm (Osterburken), Wolfram Bernhardt (Adelsheim), Ralf Killian (Ravenstein), Ralph Matousek (Rosenberg) und Thomas Ludwig (Seckach) bereits am vergangenen Donnerstag in einem gemeinsamen Pressegespräch verkündeten.

Diese gute Zusammenarbeit aller fünf RIO-Kommunen inspirierte die Rathauschefs dazu, künftig noch enger kooperieren zu wollen: Dazu unterzeichneten sie am Sonntag eine Absichtserklärung, die die interkommunale Zusammenarbeit weiter verstärken soll (siehe Artikel rechts). Darin steht, dass man überprüfen wolle, ob die zwei Gemeindeverwaltungsverbände Seckachtal (Seckach und Adelsheim) und Osterburken (Osterburken, Rosenberg und Ravenstein) zu einem gemeinsamen „Gemeindeverwaltungsverband Bauland“ zusammengelegt werden können. „Wir wollen unsere Kräfte bündeln“, erklärte Osterburkens Bürgermeister Jürgen Galm beim Festakt dazu und fügte an: „Das Ziel der Vereinbarung besteht darin, in Zukunft die Eigenständigkeit unserer Kommunen zu sichern.“

Viele Gründe für Zusammenarbeit

Als „schiere Notwendigkeit“ bezeichnete Seckachs Bürgermeister Thomas Ludwig die Absichtserklärung bei der Pressekonferenz am Donnerstag. Als Gründe nannte er den Anstieg bürokratischer Herausforderungen, einen grundsätzlichen Aufgabenzuwachs, immer kompliziertere Verfahren, steigende Grundkosten der Verwaltung und den Fachkräftemangel. Die damit verbundenen Hoffnungen seien klar: „So können wir Synergieeffekte erzielen, den finanziellen Spielraum beibehalten und damit die Eigenständigkeit der Kommunen erhalten.“ Ludwig zeigte sich positiv gestimmt, dieses große Ziel zu erreichen: „Ich sehe die Voraussetzungen für diesen weiteren Schritt gegeben. Zum einen, weil wir den Willen haben, zum anderen, weil es aus finanziellen und Kapazitätsgründen ein Gebot der Stunde ist.“

Aber nicht nur die Bürgermeister ziehen in dieser Hinsicht an einem Strang. Auch die Gemeinderatsmitglieder sind vom Vorhaben überzeugt, wie Bürgermeister Wolfram Bernhardt (Adelsheim) erläuterte: „Bei einem Treffen zeigte sich durch die Bank Verständnis dafür.“

Bürgermeister Ralph Matousek (Rosenberg) betonte: „ Wir sind alle gut aufgestellt, aber wir wollen zukunftsorientiert handeln.“ Und deshalb wolle man sich früh auf den Weg machen, um genug Zeit zu haben, den neuen GVV „mit Leben zu füllen“.

Mögliche Aufgaben seien zum Beispiel Verwaltungsaufgaben, der Gemeindevollzugsdienst, Datenschutz, Digitalisierungsprozesse, Planungsaufgaben, Backoffice-Tätigkeiten und Aufgaben, die in allen Verwaltungen nur hin und wieder anfallen und bei denen es sinnvoller sei, diese zu bündeln.

Nun sollen zunächst die rechtlichen Voraussetzungen geprüft werden. Weitere Schritte bestünden darin, eine Arbeitsgruppe aus Vertretern aller Kommunen zu formen, die sich dann mit der weiteren Ausgestaltung des neuen GVV beschäftigt

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