Schulprojekt

Realschule Osterburken startet Zirkus-Projektwoche

Zum ersten Mal findet eine Zirkus-Projektwoche an der Realschule Osterburken statt. Fünft- bis Siebtklässler lernen seit Montag verschiedene Disziplinen, die sie dann in einer großen Show am Freitag aufführen werden.

Von 
Nicola Beier
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Akrobatik am Trapez darf bei einer Zirkusshow natürlich nicht fehlen. Deshalb üben die Schüler fleißig für ihren Auftritt. © Nicola Beier

Osterburken. Dramatische Musik setzt ein und es wird dunkel in der Manege. Langsam schalten sich blaue und rote Scheinwerfer ein. Die Schüler flüstern, ehe das Stimmengewirr im Zirkuszelt auf dem Baulandhallenvorplatz völlig erlischt. Dann hört man das Zischen einer Nebelmaschine und weißer Rauch strömt in die Manege. Wenig später ist es soweit und eine Gruppe von Schülerinnen und Schülern tritt ins Scheinwerferlicht. Sie schreiten in die Mitte der Bühne, wo ein Trapez von der Zeltdecke hängt, und schwingen sich hinauf. Gelenkig führen sie ihre Kunststücke vor – immer begleitet von ehrvollem Raunen der zuschauenden Schüler und Lehrer. Am Ende gibt es lauten Applaus für die Vorführung.

Auch mit bunten Hula-Hoop-Reifen führen die Schüler Tricks vor. © Nicola Beier

Vorbereitungen laufen

Diese akrobatische Vorstellung ist Teil der Vorbereitungen auf die große Show am kommenden Wochenende, denn dann präsentieren die Fünft- bis Siebtklässler der Realschule Osterburken, was sie im Rahmen der Zirkus-Projektwoche alles gelernt haben. „Die Vorbereitungen laufen bereits seit rund eineinhalb Jahren“, schildert der verantwortliche Lehrer der Realschule, Björn Lesehr im FN-Gespräch. Gemeinsam mit seinen Kollegen stellte er so einiges auf die Beine, um die Projektwoche unter dem Motto „Kannst du nicht war gestern – heute ist Zirkus!“ umzusetzen. „Die Zirkus-AG bieten wir jedes Schuljahr an“, erläutert Realschulkonrektorin Juliane Egolf. „Die Zirkusprojektwoche ist aber etwas Besonderes, weil es sie nun zum ersten Mal gibt und sie nicht an die AG gekoppelt ist“, fügt sie an. Während seiner Lehrerausbildung war Björn Lesehr bei einer solchen Projektwoche dabei: „Ich war so begeistert, dass ich das an der eigenen Schule in Osterburken auch umsetzten wollte.“

Und deshalb steht seit Sonntag ein großes Zirkuszelt vor der Baulandhalle und rund 200 Schüler als Artisten proben täglich ihre Disziplinen, um den Zuschauern am Freitag und bei den zwei weiteren Vorführungen am Samstag eine unvergessliche Show zu bieten.

Überall im und um das Zelt wird geprobt: In der einen Ecke balancieren Schülerinnen mit verbundenen Augen über ein Seil, in der anderen üben Schüler mit Diabolos knifflige Kunststücke. Immer mit dabei sind zahlreiche Lehrer der Realschule sowie drei Zirkuspädagogen, die die Schüler begleiten.

Vorstellungen

Freitag, 17.03.2023 um 17 Uhr

Samstag, 18.03., um 10 Uhr und 13 Uhr

Karten für die Vorstellungen (Preis 6 Euro, ermäßigt 4 Euro) sind im Sekretariat der Realschule Osterburken sowie im Bürgerbüro des Rathauses Osterburken erhältlich. Ebenfalls sind Karten an der Veranstaltungskasse erhältlich.

Die Projektwoche startete am Montag mit der Vorführung der Lehrer im Zirkuszelt. „Da war man dann doch schon etwas nervös“, erinnert sich Lesehr. Er war total überrascht, als nach kurzer Zeit die Schüler ihre Lehrer von den Rängen anfeuerten und applaudierten. Denn damit fing alles an: Zunächst nahmen die mitwirkenden Lehrer an einer Fortbildung teil, bei der sie die einzelnen Disziplinen erlernten und anschließend im Rahmen einer Vorführung am Montag den Schülern vorstellten. „Dann durften sich die Jugendlichen drei Lieblingsdisziplinen aussuchen, bei denen sie mitmachen wollten“, erklärt der leitende Zirkuspädagoge Tim Heumann vom „Zirkus Zapp Zarap“. Anschließend teilten sich die Schüler in Gruppen auf, und die Lehrer brachten ihnen die Tricks bei.

Pädagogische Ziele erreichen

„Es entstehen völlig neue Strukturen: Die Klassenverbände werden aufgebrochen und man arbeitet von morgens bis mittags am Zirkus-Projekt, statt Nachmittagsunterricht zu haben. Das muss organisiert werden“, gibt Heumann einen Einblick. Er versucht durch seine Arbeit mit den Kindern pädagogische Ziele zu erreichen: „Wir beim ’Zirkus Zapp Zarap’ wollen eine ganze Schule zusammenbringen und nicht, dass die Kinder nur bei uns abgegeben werden“, erklärt er die starke Einbeziehung und Schulung der Lehrer.

„In der Projektwoche können Schülerinnen und Schüler sowie Lehrerinnen und Lehrer als Schulgemeinschaft zusammenwachsen, Lehrkräfte lernen Jugendliche kennen, die sonst nicht bei ihnen im Unterricht sind und Schülerinnen und Schüler begegnen sich untereinander. Wir hoffen, dass so eine Gemeinschaft entsteht, die auch bleibt, wenn wir nach einer Woche wieder weg sind“, beschreibt er die Ziele des Projekts.

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Die Organisatoren hatten anfangs bedenken, wie die Jugendlichen das Thema Zirkus aufnehmen würden. Heumann habe die Erfahrung gemacht, dass ein solches Projekt gerade zu Beginn eher als „uncool“ wahrgenommen werden könnte. Doch das war nach kurzer Zeit nicht mehr der Fall. Wer nicht Teil der Vorführung sein will, kann hinter der Bühne den Backstage-Bereich managen oder bei der Technik mithelfen. So werden auch die Schüler eingebunden, die keine Lust haben, in der Manege zu stehen. „Jedes Kind ist bei der Show bei einer Disziplin dabei. Insgesamt gibt es 15 unterschiedliche Gruppen – und da ist alles dabei, was in einem Zirkus nicht fehlen darf“, gibt Heumann einen Vorgeschmack auf das, was die Zuschauer ab Freitag erwartet. Von Luftakrobatik über Zaubertricks bis hin zu Seiltanz und Feuershows gibt es vieles zu sehen.

Schüler im Scheinwerferlicht

Der Vorhang des Zirkus wird sich am Freitag um 17 Uhr das erste Mal öffnen. Dann heißt es für alle Artisten „Manege frei“. Bis dahin wird weiter fleißig geübt und an den Tricks gefeilt, ehe die jungen Artisten das erste Mal im Rampenlicht stehen werden.

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