Nach FN-Berichterstattung

Osterburken: Petition gegen Namensänderung des Kiliani-Markts gestartet

Andrea Nied und Elke Ander rufen eine Unterschriftenliste gegen die Umbenennung des Osterburkener Festes in „Borkemer Sommer“ ins Leben. Sie hoffen auf viele Unterzeichner.

Von 
Nicola Beier
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Andrea Nied (links) und Elke Ander rufen eine Petition und Unterschriftenliste gegen die Umbenennung des Kiliani-Martks in „Borkemer Sommer“ ins Leben. © Nicola Beier

Osterburken. Das Entsetzen bei vielen Bürgern in Osterburken ist groß, nachdem in der Gemeinderatssitzung am Montagabend bekannt wurde, dass der traditionsreiche Kiliani-Markt in „Borkemer Sommer“ umbenannt werden soll. Auch Andrea Nied und Elke Ander waren nach der Berichterstattung der Fränkischen Nachrichten überrascht und tief getroffen. „Mich hat das wirklich emotional bewegt“, beschreibt Nied ihre Gefühle. Das Konzept für das neue Fest, das eine Arbeitsgruppe entworfen hat, wurde am Montagabend in der Gemeinderatssitzung vorgestellt (wir berichteten). „Als ich das gelesen habe, war mir klar, dass ich etwas tun muss“, sagt Nied. Und deshalb wollen die zwei Frauen eine Petition und Unterschriftenaktion gegen die Umbenennung des Kiliani-Markts starten.

Das ist bisher passiert

Aber worum geht es eigentlich? Bereits im November 2024 fand eine Veranstaltung statt, auf der die Vereine über die Pläne der Neukonzeption des Kiliani-Markts informiert wurden. Das neue Konzept sieht vor, den Kiliani-Markt, der seit 665 Jahren besteht, im Zuge einer Neuausrichtung in „Borkemer Sommer“ umzubenennen. Das neue Konzept des traditionsreichen Festes war aus mehreren Gründen notwendig geworden: sinkende Besucherzahlen, weniger Helfer seitens der Vereine und ein Bauhofteam am Limit. Deshalb befasste sich eine Arbeitsgruppe seit September 2024 mit der Neukonzeption des Kiliani-Markts. Künftig sollen die Vereine das Fest wieder federführend organisieren und ausrichten.

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Ander und Nied ist es wichtig zu betonen, dass es nicht um die grundsätzlichen, inhaltlichen Änderungen geht. „Die sind richtig und notwendig“, sagen sie. „Doch muss das wirklich bedeuten, dass der über 665 Jahre gewachsene Name ,Kiliani-Markt‘ aufgegeben wird?“, fragen sie sich. Andere Städte und Gemeinden wären stolz auf eine so lange Tradition und würden alles daransetzen, den Kiliani-Markt zu erhalten und weiterzuentwickeln – und vor allem, den Namen zu bewahren, sind sich die beiden Frauen sicher. Der Marktname geht nämlich auf den Heiligen Kilian, den Kirchenpatron der katholischen Gemeinde Osterburkens, zurück. Deshalb sind Nied und Ander der Meinung: „Die Veranstaltung kann modernisiert und neu aufgestellt werden, aber nicht auf Kosten des historischen Namens!“

Auch der künftige Ablauf am Sonntag ist nicht ganz klar: „Vormittags findet wie gewohnt der Kiliani-Gottesdienst in der Kilianskirche statt, gefolgt vom Kirchgang der Vereine und einer Prozession. Anschließend soll dann – parallel dazu – das neue Sommerfest stattfinden. Doch zwei Feste gleichzeitig? Das ist in keiner Gemeinde üblich“, erklären Ander und Nied.

Was wollen die Osterburkener Bürger?

Und weil sie glauben, dass es nicht nur ihnen so geht, rufen die zwei Frauen eine Petition und Unterschriftenliste gegen die Umbenennung des Kiliani-Markts ins Leben. „Wir möchten herauszufinden, was die Bürger von Osterburken wirklich wollen: Soll der Kiliani-Markt mit einer modernen Ausstattung weiterhin unter seinem traditionellen Namen bestehen bleiben oder nicht?“, erklärt Nied.

Auf der Unterschriftenliste heißt es: „Seit 665 Jahren feiern die Bürgerinnen und Bürger von Osterburken den Kiliani-Markt - ein fester Bestandteil unserer Stadtgeschichte, ein Symbol unserer Tradition. Der historische Kiliani-Markt trägt den Namen unseres Kirchenpatrons und soll nun in ,Borkemer Sommer‘ umbenannt werden. Wir sind gegen diese Umbenennung und fordern den Gemeinderat auf, die gewachsene Tradition zu bewahren. Der Name ,Kiliani-Markt‘ steht für unsere Heimat, unsere Geschichte und unseren Zusammenhalt.“ Die Unterschriftenlisten liegen in zahlreichen Geschäften in Osterburken aus. „Wir freuen uns über jede Unterstützung“, sagt Ander.

Wer unterschreiben möchte, muss seinen Vor- und Nachnamen sowie den Wohnort angeben. Im Internet ist die Petition auf der Seite „openPetition“ unter dem Titel „Erhalt des traditionellen Kiliani-Marktes in Osterburken – NEIN zur Umbenennung in ,Borkemer Sommer‘“ zu finden.

Unterschriftenliste soll dem Gemeidnerat übergeben werden

Ander und Nied hoffen auf viele Unterzeichner. In jedem Fall sollen die gesammelten Unterschriften aber dem Gemeinderat übergeben werden – in der Hoffnung, dass die Entscheidung zur Umbenennung des Kiliani-Markts noch einmal überdacht wird. Denn eines ist für Nied und Ander klar: „Es geht nicht um notwendige inhaltliche Änderungen des Festes, sondern einzig und allein um den Erhalt des Namens!“

Wer die Petition unterzeichnen möchte, findet diese unter folgendem Link: https://www.openpetition.de/petition/online/erhalt-des-traditionellen-kiliani-marktes-in-osterburken-nein-zur-umbenennung-in-borkemer-sommer

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