Erneuerbare Energien

Osterburken: 2600 Haushalte profitieren vom Solarpark

Der Solarpark „Hügelsdorf“ zwischen Osterburken und Adelsheim soll im Juni fertig sein und dann rund neun Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen. Ein Bürgerbeteiligungsmodell läuft über die Volksbank Kirnau.

Von 
Nicola Beier
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Bei der Baustellenbegehung des Solarparks „Hügelsdorf“ stellte Juwi-Projektleiter Thomas Bozyk (Zweiter von links) den aktuellen Stand der Arbeiten vor. Mit dabei waren neben Bürgermeister Jürgen Galm (Fünfter von links) auch die Verpächter der Grundstücke. © Nicola Beier

Osterburken. Die Stadt Osterburken geht mit dem Bau des Solarparks „Hügelsdorf“ einen weiteren Schritt in Richtung einer CO2-neutralen Stromversorgung. Bereits im Februar 2020 wurde das Vorhaben mit dem Aufstellungsbeschluss eingeleitet. Der Bauleitplanung stand damit nichts mehr im Wege. Die Planungen für den größten Freiflächensolarpark der Kommune übernahm der rheinland-pfälzische Projektentwickler Juwi. Dessen Mutterkonzern, das Mannheimer Energieunternehmen MVV, wird ihn nach der Fertigstellung im Juni betreiben.

Acht Megawatt Leistung

Das rund acht Hektar großen Areal, auf dem der 8,1 Megawatt leistungsstarke Solarpark „Hügelsdorf“ entsteht, liegt zwischen Osterburken und Adelsheim an der Wemmershöfer Straße. Es handelt sich um eine Fläche, die aufgrund geringerer Erträge als landwirtschaftlich benachteiligtes Gebiet ausgewiesen ist. Die Freiflächenphotovoltaikanlage soll dort künftig gut neun Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr produzieren – so viel, wie etwa 2600 Haushalte im Jahr verbrauchen.

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„Damit ist die Gesamtstadt quasi energieautark“, freute sich Bürgermeister Jürgen Galm am Dienstagmittag bei einer Baustellenbesichtigung. Denn so viele Haushalte hat Osterburken in etwa. Das Stadtoberhaupt sei froh und dankbar, sich nun in die Reihe der Solarparkbetreiber einreihen zu können.

Bei der Begehung mit dabei waren neben Galm auch Bauamtsleiter Matthias Steinmacher, Hauptamtsleiter Julian Schneider, Dieter Ehmann von der Volksbank Kirnau und die Verpächter der Ackerflächen. Sie alle wurden von Juwi-Projektleiter Thomas Bozyk über den aktuellen Stand der Bauarbeiten informiert.

Bevor diese auf dem Gelände allerdings richtig starten konnten, wurden archäologische Untersuchungen durchgeführt. „Man hat mehrere Urnen aus der Bronzezeit gefunden“, erklärte der Projektleiter. Und das war im Vorfeld nicht die einzige Herausforderung: Auch Lieferengpässe aufgrund der Pandemie und eines querstehenden Schiffs im Suezkanal sorgten für Verzögerungen.

Im vergangenen Jahr starteten dann aber die bauvorbereitenden Maßnahmen. „Seit Mitte Januar werden nun die Gestelle im Boden verankert und montiert“, erläuterte Bozyk. Auf ihnen werden ab März die rund 14 500 Solarmodule verschraubt. Anschließend folgt die Elektromontage.

Der Strom aus dem Solarpark wird ab Juni dann direkt per Erdkabel in das nur etwa 500 Meter entfernte Mittelspannungsnetz der Netze BW eingespeist.

So geht es ab Juni auf der Fläche des Solarparks weiter

„Nach der Fertigstellung wird der Solarpark mit regionalem Saatgut eingesät. So kann sich dort rasch eine artenreiche Flora und Fauna entwickeln, wie andere Projekte bereits gezeigt haben. Auf der Fläche befindet sich außerdem ein Biotop, welches wir mit dem Bau des Solarparks noch erweitern werden“, so Bozyk. Zudem wird um große Teile des Parks eine zweireihige Wildhecke gepflanzt.

Der Erhalt des Biotops und das Pflanzen der zweireihigen Hecke war der Wunsch des Osterburkener Gemeinderats. Die Hecke soll ein Sichtschutz für die östlich liegenden Höfe sein.

„Als Ausgleichsfläche ist außerdem in der Nähe des Parks eine Buntbrache vorgesehen“, fügte Bozyk noch an. Diese solle speziell der Feldlerche zugutekommen.

Mit Thorsten Schneider, Asset-Manager für erneuerbare Energien, war auch ein Vertreter des zukünftigen Betreibers MVV bei der Baustellenbesichtigung vor Ort vertreten. Schneider unterstrich, welche Rolle das Projekt für die MVV spielt: „Wir haben uns als Energieversorger das ehrgeizige Ziel gesetzt, bis 2035 klimapositiv zu werden.

Das heißt, wir werden in unserer Gesamtbilanz der Atmosphäre sogar CO2 entziehen.“ Der Solarpark Osterburken sei dabei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer klimafreundlichen Energieversorgung.

Stadt Osterburken und Bürger profitieren vom Solarpakr "Hügelsdorf"

Für die Stadt Osterburken ist die nachhaltige Stromerzeugung durch den Solarpark auch finanziell attraktiv: Über die freiwillig gezahlte Kommunalabgabe erhält sie 0,2 Cent pro Kilowattstunde erzeugten Strom während den kommenden 20 Jahre. Das freut auch Bürgermeister Jürgen Galm.

„Und die Bürger profitieren ebenfalls“, ergänzte er. Die Volksbank Kirnau legt in Kooperation mit Juwi eine festverzinsliche Sparanlage mit einer attraktiven Verzinsung auf. Die Details zur Sparanlage wird die Volksbank Kirnau in den kommenden Wochen bekannt geben.

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