Freie Wähler

Langjähriger Bürgermeister macht Lust auf Kommunalpolitik

Friedhelm Werner vom Bildungswerk für Kommunalpolitik Baden-Württemberg referierte zur Kandidatur für den Gemeinderat

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pm
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Osterburken/Neckar-Odenwald-Kreis. Wen interessiert, was sich in seiner Gemeinde und im Landkreis tut? Ob Schulen, Kindertageseinrichtungen, Sport-und Spielplätze, Hallen, Straßen, Wasser, Abwasser, Baugebiete, Kliniken, Abfallentsorgung, Nahverkehr oder Rathausgeschäfte – fast alles im öffentlichen Raum hat kommunalen Bezug und wird vor Ort entschieden. Wie können Bürger mitmachen, mitentscheiden? Am effektivsten durch ein kommunales Mandat im Gemeinderat, oder auch auf Kreisebene im Kreistag. Im Juni 2024 sind wieder Kommunalwahlen.

Der Bildungsleiter des Bildungswerkes für Kommunalpolitik Baden-Württemberg, Friedhelm Werner, zeigte in einem unterhaltsamen Vortrag im Sportheim in Osterburken , warum es lohnenswert ist, sich im Gemeinderat zu engagieren, was die Rahmenbedingungen sind und worauf Kandidaten achten sollten.

Was ein Gemeinderat macht

In seiner Präsentation ging er auf die verschiedenen Themen ein, für die sich ein Gemeinderat einsetzen kann und für die es ganz wichtig ist, dass die Gewählten ihre Ideen einbringen. Dazu gehören die Gemeindeentwicklung, der Bereich Bildung und Betreuung oder auch die Digitalisierung. Man konnte förmlich spüren, dass Friedhelm Werner für die Kommunalpolitik brennt und dies auch vermitteln möchte: „Der Gemeinderat ist die Grundlage und ein wichtiges Glied unserer Demokratie. Sie lernen hier zu diskutieren, Argumente zu hören und abzuwägen, sie bilden sich Ihre eigene Meinung und vertreten diese. Sie dürfen Fragen stellen und Anträge einbringen. Sie gestalten als bestimmendes Organ vor Ort Ihre Gemeinde“, ging er auf die Arbeit des Gremiums ein.

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Im Gemeinderat, so Werner, der 16 Jahre Bürgermeister war, werden die vier Grundfunktionen einer Kommune gestaltet: Leben, Arbeiten, Mobilitätsbeziehungen und Soziales. Gemeinderäte entscheiden über die drei „Ws“ der Umsetzung: Was? Wann? Wie gut? Erheiternd sein Blick auf die Entwicklung von Kommunalpolitik 1.0 (als der Bürgermeister quasi allein „regiert“ hat), über 2.0 (Gemeinderätebe bekamen Vorlagen und stellen Anträge) und 3.0 (Sitzungsunterlagen im Internet, Gemeinderäte sind mit Tablets ausgestattet), bis zu Kommunalpolitik 4.0 (wo die KI, beispielsweise in Gestalt von ChatGPT, Gemeinderatsvorlagen überprüft und Verbesserungsvorschläge machen soll).

Vier „Ds“ – eine Herausforderung

Als die großen Herausforderungen kennzeichnete Werner die vier „Ds“: Dekarbonisierung, Demographischer Wandel, Digitalisierung und Demokratiebewahrung. In allen Bereichen sei besonders auch die Kommunalpolitik als unterste staatliche Ebene gefragt.

Außerdem stellte der Bildungsreferent die drei „Ps“ vor: Persönlichkeit – Programm – Präsentation, die bei der Entscheidung, ob man zur Gemeinderatswahl antritt und gewählt wird, eine Rolle spielen.

Zuletzt ging Friedhelm Werner auf die Vorteile ein, die einem das Amt persönlich bringen könne. Unter anderem lerne man als Gemeinderat, wie die Gemeinde funktioniert, man erweitere sein Wissen und ist dabei Multiplikator, man lerne, Debatten zu führen und zu präsentieren. „Sie gestalten Ihre Gemeinde. Das gibt Erfüllung und Sinn“, sagte Werner. Kreisvorsitzender Bruno Herberich griff diesen Motivations-Booster auf und ermunterte die Anwesenden zur Kandidatur, um sich so in der Gemeinde oder im Landkreis einzubringen, mitzugestalten und zu entscheiden.

Das Ziel dieses Vortragsabends bestehe darin, dass Menschen informiert und motiviert würden zu kandidieren. Die kommunalen Freien Wähler im Kreisverband Neckar-Odenwald und in den Ortsvereinen beziehungsweise Fraktionen würden sich über das Engagement Interessierter freuen. Wer möchte, kann sich gerne an die Gemeinderäte vor Ort wenden oder auch an den Kreisverband. pm

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