Projektwoche

Bofsheim: Aus Schülern werden Zirkusakrobaten

„Manege frei“ heißt es in diesen Tagen für Schüler der Astrid-Lindgren-Schule. Am Wochenende finden zwei Vorstellungen statt

Von 
Nicola Beier
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Akrobatik am Trapez darf bei einer Zirkusshow natürlich nicht fehlen. Deshalb üben die Schüler fleißig für ihren Auftritt. © Nicola Beier

Bofsheim. Das große, bunte Zirkuszelt ist schon von weitem zu sehen. Statt Unterricht heißt es für die Kinder und Jugendlichen der Astrid-Lindgren-Schule in Bofsheim seit Montag nämlich: „Ab in die Manege“. In dieser Woche findet die Zirkus-Projektwoche an der Schule statt – bereits zum insgesamt dritten Mal, wie Gabriele Hörtdörfer, die Rektorin des Sonderpädagogische Bildungs- und Beratungszentrum (SBBZ) erklärt.

„Tierpark“ ist das Motto

Bis Freitag proben die Schüler noch zahlreiche Zirkusnummern, gestalten Bühnenbilder und stimmen die Moderation ab, ehe es am Samstag und Sonntag eine große Show im Zirkuszelt auf der Schulwiese geben wird. „Das Thema der Show ist Tierpark“, erklärt Lui Böhler, besser bekannt als „Herr Lui“. Er ist Clown, Feuerfakir und Zirkuspädagoge und betreut die 93 Schüler in Bofsheim gemeinsam mit seinem dreiköpfigen Team. „Eine Gruppe von Kindern wird durch das Programm führen. Währenddessen treten verschiedene Figuren, beispielsweise ein Tierpfleger, Papagei, eine Besucherin oder ein Tierarzt, auf. Am Ende wird es ein großes Finale geben“, blickt er gespannt auf die Vorstellungen voraus.

Einige Schüler lernen die Tricks eines Fakirs kennen und führen Kunststücke mit Fackeln und einem Nagelbrett vor. © Nicola Beier

Aber natürlich wird nicht nur eine Geschichte erzählt. Zahlreiche Zirkusnummern wird es ebenfalls zu bestaunen geben. Denn dafür proben die Erst- bis Neuntklässler bereits seit mehreren Tagen. Unter anderem werden Clowns und Jongleure auftreten. Einige Schüler zeigen außerdem auch Tricks am Trapez, auf einem Drahtseil oder mit Fackeln und Nagelbrett.

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„Ich bin schon sehr gespannt, was wir am Wochenende zu sehen bekommen“, fiebert auch Hörtdörfer mit. Sie ist vom Konzept der Zirkuspädagogik total überzeugt und kann bereits innerhalb weniger Tage sehen, wie sehr es die Schüler positiv beeinflusst. „Die Kinder wachsen über sich hinaus“, sagt sie stolz. So habe ihr am Mittwoch ein Mädchen, das in den vergangenen Tagen noch Schwierigkeiten hatte, ihr Kunststück vorzuführen, gesagt, dass es nun schon viel besser klappe. „Für die Kinder ist das natürlich wahnsinnig anstrengend, aber sie sind dann auch wahnsinnig stolz, wenn etwas klappt. Dadurch gewinnen sie an Selbstbewusstsein“, sagt die Rektorin. Ein weiterer positiver Effekt sei, dass die Schulgemeinschaft nach der Pandemie wieder näher zusammenrücke. „Wir sind hier eine große Familie. Das Schulklima hat während Corona sehr gelitten. Mit diesem Projekt helfen wir, es wieder zu verbessern“, fügt sie an.

Das Zirkusprojekt ist für alle Schüler verpflichtend. Wer nicht in der Manege auftreten möchte, kümmert sich um die Verpflegung und kocht für alle Beteiligten oder gestaltet die Bühnenbilder. Außer dem Team von „Herrn Lui“ sind auch die Lehrkräfte engagiert: 18 Lehrer und zehn Zusatzkräfte sind die gesamte Woche – auch Mittwochnachmittag, obwohl an diesem Tag eigentlich keine Schule ist – vor Ort und organisieren alles.

Kinder „total begeistert“

„Die Vorbereitungen haben rund ein Jahr gedauert“, gibt Hörtdörfer einen kleinen Einblick in das Projekt, das eigentlich bereits im Schuljahr 2019/20 stattfinden sollte. „Dann kam aber Corona und wir mussten es absagen“, bedauert sie. Zu einer jährlichen Veranstaltung wird die Zirkuswoche wahrscheinlich jedoch nicht werden, obwohl die Schüler und Eltern „total begeistert“ sind. „Sonst ist es nichts Besonderes mehr“, stellt Hörtdörfer fest. Außerdem sei der organisatorische Aufwand nicht jedes Jahr zu stemmen. Die Eltern spielten dabei ebenfalls eine wichtige Rolle: Sie kümmern sich am Wochenende um die Bewirtung. Unterstützt wird das Projekt auch von zahlreichen Firmen, die Geld gespendet haben.

„Das ist für jedes Kind ein Höhepunkt, von dem sie wahrscheinlich noch Jahre später erzählen werden“, ist sich die Rektorin sicher, wenn sie auf die Vorstellungen am Wochenende blickt. Der Vorhang des Zirkus wird sich am Samstag um 17 Uhr das erste Mal öffnen. Dann heißt es für alle Artisten: „Manege frei!“ Bis dahin üben die Schüler weiter und feilen an ihren Tricks, ehe sie das erste Mal auf der Bühne im Rampenlichtstehen werden.

Eine weitere Vorführung findet am Sonntag um 13.30 Uhr statt. Karten gibt es im Sekretariat der Astrid-Lindgren-Schule, Telefon 06295/95151.

Hier ist Balance gefragt: Eine Schülerin zeigt ein Kunststück auf einer Kugel. © Nicola Beier

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