Offizieller Auftakt in Osterburken - Das entstehende neue Feuerwehrgerätehaus ist eine „Investition in die Zukunft“

Baggerbiss und Spaten-Stiche für die Osterburkener Feuerwehr

Mit einem Baggerbiss und den Stichen von zehn Spaten wurde der Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Osterburken offiziell in Angriff genommen.

Von 
Sabine Braun
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Symbolischer Baggerbiss mit Bürgermeister Galm sowie Baubeteiligten, Feuerwehrleuten, Gemeinderäten und dem Ersten Landesbeamten an den Spaten. © Sabine Braun

Osterburken. „Jetzt geht es endlich los“, freute sich Bürgermeister Jürgen Galm am Freitag beim Spatenstich für das neue Feuerwehrgerätehaus in Osterburken. Es sei ein herrliches Bild gewesen, als die Feuerwehr mit den Fahnenträgern voraus zum Ereignis anmarschierte, erklärte er bei der Begrüßung der Teilnehmer, darunter Bauverantwortliche, viele Feuerwehrleute und der fast vollzählige Gemeinderat.

Ungewissheit ist zu Ende

„Unserer Feuerwehr, aber auch mir fällt heute ein großer Stein vom Herzen. Die Ungewissheit ist zu Ende, es geht endlich los mit dem Bau“, betonte Galm und wies auf die Parallelen zum Neubau der Realschule hin. Auch dabei hatte man den Spatenstich an einem Novembertag, und auch dort habe es eine jahrelange Vorgeschichte gegeben.

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Von
Elisabeth Englert
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Dann ließ er die Ereignisse im Vorfeld des Spatenstichs Revue passieren – von der Beauftragung des Feuerwehrbedarfsplans über diverse Besichtigungen, den Beschluss des Raumprogramms und den Wettbewerb in den Jahren 2018 und 2019. Galm verwies auf die ersten Kostenberechnungen und die „bittere Enttäuschung“ über die in Aussicht gestellte Förderung: Die Stadt erhält gut 1,5 Millionen Euro Zuschuss, 9,1 Millionen Euro muss sie selbst tragen. Im Juli sei der Beschluss gefallen, dennoch die Variante mit zehn Stellplätzen zu bauen, gefolgt von Baubeschluss und Bauantrag.

Rückblickend betonte Galm, es sei im Grunde jedem bewusst gewesen, dass man das neue Feuerwehrgerätehaus brauche. „Angefangen von der Enge der Plätze bis hin zum energetisch katastrophalen Zustand des Gebäudes bis hin zur Standortproblematik: Wenn es einen größeren Einsatz gab, standen die Privatfahrzeuge der Feuerwehrleute bislang notgedrungen kreuz und quer.“

Nun herrsche große Vorfreude auf ein funktionales Haus, das den Bedarf der Zukunft decke. Man habe sich bemüht, im Projektausschuss alle Beteiligten einzubinden. „Deshalb bin ich voller Zuversicht, dass die räumlichen wie technischen Gegebenheiten all das abdecken, was wir zum Schutz unserer Bevölkerung benötigen. Egal, ob es um klassische Brandbekämpfung, technische Hilfeleistung oder auch um Einsätze geht, die uns die Naturgewalten bescheren.“ Auch als Übungsplatz werde das neue Domizil sicher Freude machen. Und es werde viele Ausbildungslehrgänge und manche Leistungsprüfung an der neuen Feuerwehr-Adresse in der Hager Straße 23/1 möglich machen.

„80 Prozent der Gewerke sind schon vergeben“, so Galm, der hoffte, dass man keine weiteren Kosten-Überraschungen erleben werde. Wie auch die weiteren Redner wünschte Galm den Bauleuten – die ersten sind die der Firma Heizmann – eine unfallfreie Bauzeit und die Einhaltung des Zeitplans.

„Ein kleiner Stich für einen Spaten, aber ein großer Stich für die Feuerwehr und den Bevölkerungsschutz in Osterburken“ – so kommentierte der Erste Landesbeamte Dr. Björn-Christian Kleih das Ereignis am bereits freigemachten Baufeld nahe der Industriestraße. Mit Grüßen von Landrat Dr. Achim Brötel, der Abgeordneten Nina Warken und Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr verwies er darauf, dass die Feuerwehrleute auf eine gute Ausstattung angewiesen seien, um ihren Dienst am Nächsten zu tun. Da gehe es um ordentliche Räume, aber auch um eine angemessene Unterbringung der wertvollen Ausrüstungsgegenstände, insbesondere der Fahrzeuge. Das neue Haus bezeichnete er auch deshalb als Quantensprung, weil es bereits die künftige, verbesserte Fahrzeugausstattung im Raum abbilde.

Über die in Aussicht gestellte Förderung freute er sich, betonte aber, dass die Stadt die Hauptlast trage. Das sei ein echtes Zeichen der Wertschätzung der Bürger für ihre Wehr.

In Vorfreude auf das schöne, zeitgemäße Domizil sei er nicht mit leeren Händen gekommen, so Kleih, und übergab „einen wertvollen Kunstdruck, der jede Baustelle ziert: einen halben roten Punkt als Baufreigabe für die Erdarbeiten.“ In digitaler Form habe die Genehmigung bereits vorgelegen. Jörg Heizmann bedankte sich für den Auftrag für sein Unternehmen; Sven Wilhelm vom Büro Oho-Architekten stellte kurz das Gebäude vor, zu dem neben den Stellplätzen auch eine Waschgarage, ein Übungsturm und auf der „grünen Seite“ Veranstaltungsräume gehören. Insgesamt entstehen 13.775 Kubikmeter umbauter Raum.

„Ja, wir brauchen das, und wir können es uns nicht leisten, darauf zu verzichten“, stellte Osterburkens Gesamtkommandant Peter Schmitt klar. Er sei froh, dass der Zuschussgeber und die Stadt das erkannt hätten. Die Feuerwehr müsse steigenden Anforderunge gerecht werden, zudem seien die Mängel am alten Haus unübersehbar. Die Stadt setze mit dem Neubau ein Zeichen. „Das Haus ist eine Investition in die Zukunft“, betonte Schmitt.

Nach dem gemeinsamen Spatenstich und Baggerbiss lud Jürgen Galm noch zu einem kleinen Imbiss ein – Corona-gerecht im Freien trotz Temperaturen nahe Null.

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