Zwischen Baldersheim und Gelchsheim

Windpark auf 241 Hektar Fläche vorgesehen

Bürger befürchten Lärmbelästigung und Schattenwurf. Bürgerinnen und Bürger sollen von Wertschöpfung profitieren

Von 
Alfred Gehring
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Windräder ähnlich wie diese sind auf einer 241 Hektar großen Fläche zwischen Baldersheim und Gelchsheim geplant. © Alfred Gehring

Baldersheim. Mit mehr als 40 Zuhörern war die Bürgerversammlung in Baldersheim einmal mehr gut besucht. Beherrschendes Thema war erwartungsgemäß der mögliche Windpark, für den der Stadtrat in seiner letzten Sitzung eine Vorrangfläche vorgeschlagen hat. Insgesamt 241 Hektar zwischen Baldersheim und Gelchsheim sind dafür vorgesehen. Die Fläche liegt jeweils wenigstens einen Kilometer von bebauten Grundstücken entfernt. Nach Vorgaben der Bundesregierung sollen die Gemeinden 1,8 Prozent ihrer Fläche für die Gewinnung von Windenergie bereitstellen.

Das Gebiet, dass die Stadt Aub zusammen mit den beiden anderen Mitgliedsgemeinden der Verwaltungsgemeinschaft (VG) benannt hat, befindet sich westlich von Baldersheim. Aus der Bürgerschaft wurde bemängelt wurde, liege es genau in der Hauptwindrichtung, so dass Lärmbelästigung und Schattenwurf befürchtet werden.

Erkennbare Alternativen zu diesem Gebiet sah Bürgermeister Roman Menth aber nicht. Man sei durch Vogelschutzgebiete und die Abstandsradien zu bestehender Bebauung eingeschränkt.

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Mit den Grundstückseigentümern habe man bereits Kontakt aufgenommen, einen Arbeitskreis eingerichtet. Alle Erträge wie Pacht und Erlöse aus Stromgewinnung sollen fair an die Grundstückseigentümer, den Projektierer, die Kommunen und die Investoren verteilt werden. Dadurch hofft Menth auf Akzeptanz in der Bevölkerung. Beeinträchtigungen seien zu erwarten, räumte Bürgermeister Roman Menth ein. Alternativ würden die Gemeinden aber die Planungshoheit aus den Händen geben, wenn sie selbst keinen Vorschlag für Vorhalteflächen zur Windenergie vorlegen. Dann könnte jeder Investor für jeden beliebigen Standort einen entsprechenden Antrag einreichen.

Man plane einen Bürgerwindpark, an dem sich Bürgerinnen und Bürger aus den Mitglieds- und Nachbargemeinden beteiligen könnten. Die Wertschöpfung würde in der Region bleiben.

Aktuell sei aber noch nichts entschieden. Der Beschluss der drei Gemeinden für das Vorranggebiet wurde dem regionalen Planungsverband zugeleitet, der ihn auf Machbarkeit prüft. Wie viele Windräder dort entstehen sollen, konnte Menth zum derzeitigen Stand noch nicht sagen.

Die Frage eines Bürgers, ob der produzierte Strom hier denn überhaupt verbraucht werde, ließ Menth offen. Er habe vor kurzem vom Wartturm aus die Windräder gezählt und sei auf mehr als einhundert gekommen, so der Bürger. Da einige von denen immer still stünden, gehe er davon aus, dass der Strom gar nicht gebraucht werde.

Zu Beginn der Versammlung hatte Kämmerin Judith Kammleiter den Haushalt für das aktuelle Jahr vorgestellt. Das Haushaltsvolumen entspricht demnach mit 6,45 Millionen Euro ungefähr dem des Vorjahres, neue Schulden sind nicht vorgesehen. Menth bezeichnete den Haushalt als verantwortungsbewusst und zukunftsorientiert. In der Zukunft seien große Projekte wie die Sanierung der Kläranlage, der Kanalisation und die Erweiterung der Grundschule erkennbar. Rund 110 000 Euro werde die Befahrung der Kanalisation im gesamten Stadtgebiet kosten. In Baldersheim würden die Baumaßnahmen am Feuerwehrhaus und am Sankt-Georgs-Treff ihren Abschluss finden. Gemeinsam mit dem Wegebauverein sollen Wirtschaftswege saniert werden. Die Brücke am Sprenghäuschen bedürfe der Sanierung, wie auch das schadhafte Kreuz des Baldersheimer Kirchturms. Letztere Maßnahme soll 45 000 Euro kosten. Die Planungen für die Neugestaltung des Kornmarktes werden weitergeführt, hier ist gegen künftiges Hochwasser ein zusätzlicher Stauraumkanal erforderlich.

Die Eröffnung des Schwimmbades sei, so der Bürgermeister, für den Vatertag vorgesehen. Ein Bademeister sei bereits gefunden, unterstützt werde er durch das „Baywatch-Team“. Derzeit werde das Schwimmbad ausgewintert.

Die Frage nach der künftigen Nutzung der Wasserentnahmestelle am Schwimmbad beantwortete Menth mit dem Hinweis auf einen laufenden Antrag an das Wasserwirtschaftsamt. Beantragt seien 4000 Kubikmetern Wasser aus den ehemaligen Schwimmbadquellen. Nutzbar sei die Entnahmestelle dann nicht nur von den Landwirten, sondern von allen Bürgerinnen und Bürgern der drei Stadtteile. Derzeit werde die Entnahmestelle mit Fernwasser betrieben, die Entnahme werde mit den Nutzern abgerechnet.

Stellvertretend für alle ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürgern bedankte sich Menth bei Alfred Neeser aus Burgerroth und Erwin Geißendörfer aus Baldersheim, die 60 bzw. 40 Jahre lang als ehrenamtliche Feldgeschworene tätig sind.

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