Hollenbach. In Hollenbach ist die Theatergruppe in die letzte, entscheidende Probenphase vor der Premiere am 20. Januar eingetreten. Gezeigt wird in der Dreschhalle die Komödie „Nedd woahr“ von Arno Boas.
Der Bühnenbau ist zum größten Teil abgeschlossen, die letzten Kostüme und Requisiten werden zusammengesucht, der meiste Text sitzt, während an Betonungen und Gängen noch gefeilt wird.
Am Freitag, 20. Januar, wird sich nach drei Jahren zum ersten Mal wieder der – nicht vorhandene – Vorhang der Dreschhalle für eine Theaterpremiere öffnen. Während man damals ein Stück aufführte, das schon einmal fürs Fernsehen verfilmt worden war („Wer hat Angst vorm weißen Mann?“), hat sich die Gruppe diesmal für ein Werk eines Autors aus der Region entschieden: „Nedd woahr“ (in der Urfassung: „Nidd woahr“) von Arno Boas aus dem Creglinger Stadtteil Finsterlohr.
Das kompakte Stück handelt, wie der Titel erahnen lässt, von der Wahrheit. Will man die immer sagen, oder ist es besser, auch mal mit ihr hinter dem Berg zu halten? Jedenfalls entscheidet der Mensch in aller Regel selbst, ob er die Wahrheit sagen will. Was aber, wenn ein Mittel erfunden wird, nach dessen Einnahme man gar keine andere Wahl hat, als die Wahrheit zu sagen? Das kann unangenehme Folgen fürs Zusammenleben haben. In dem Stück kommt ein schusseliger Professor in ein Hohenloher Dorf, um dort heimlich eine Wunderdroge an den Dorfbewohnern zu testen. Anders als er dachte, stellt sich schnell heraus: Die Wirkungen sind nicht nur positiv, und die Dorfgemeinschaft hat es nicht leicht, zu verhindern, dass der Professor und sein Mittel noch mehr Unheil anrichten. Die Komödie von Arno Boas ist 30 Jahre alt, aber in der heutigen Zeit, in der man gerne einander seine persönliche Wahrheit um die Ohren knallt, wieder aktuell. Regisseur Florian Brand hat das Stück bearbeitet und an Ort und Zeit angepasst. Im Lauf der bisherigen Proben haben Regisseur und Darsteller festgestellt, dass in dieser Version auch die Rollen perfekt zu den erfahrenen Hollenbacher Spielern passen, so etwa Margot Busch und Anneliese Schmidt als resolute Großmütter, Gerhard Sprügel als stellvertretender Bürgermeister und Strippenzieher oder Julian Gräf als Gastwirt, der sich wider Erwarten nicht so verhält, wie man es von ihm erwartet. Premiere ist am Freitag, 20. Januar, in der Dreschhalle Hollenbach. Weitere Aufführungen sind am 21., 27., 28. und 29. Januar sowie am 4. und 5. Februar. Beginn jeweils 19.30 Uhr, sonntags 18.00 Uhr.
Karten können vorbestellt werden bei Alexandra Reiß, Telefon 07938/1295. E-Mail. theater@liederkranz-hollenbach.de. Veranstalter ist der Gesangverein Liederkranz Hollenbach.
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