Stadt Niederstetten lässt vollkommen vermülltes Areal räumen

Niederstetten

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. Der Sinn für Ordnung ist nicht jedem Mitbürger gegeben – doch es gibt durchaus unterschiedliche Grade der Unordnung. Wenn jemand auf seinem eigenen Grundstück diverse Dinge stapelt und herumliegen lässt, dann mag man das vielleicht noch als „Privatvergnügen“ ansehen.

Wenn es sich dabei aber um jahrelang aufgestapelten Müll in den verschiedensten Ausprägungen handelt, kann man das als Nachbar durchaus als Terrorakt empfinden. Verrottende Äpfel, alte Kfz-Batterien, bündelweise Socken und Kleidung, zahllose Eimer, Töpfe mit traurig herunterhängenden Kräutern, ganze Bettroste, orange Leitungsrohre und unzählige Plastikgegenstände: Da können auch umweltgefährdende Materialien dabei sein, oder Biomüll, der Ungeziefer wie Mäuse und Ratten anzieht.

Den Unrat förmlich „inszeniert“

In der Niederstettener Bahnhofstraße, unweit des historischen Ortskerns, befindet sich so ein Grundstück mit einer alten Wohnbebauung und einigen heruntergekommenen landwirtschaftlichen Nebengebäuden. Ein unmittelbarer Nachbar muss sich die Zufahrt zum Grundstück teilen und muss so jeden Tag auf den teilweise hoch aufgestapelten Müll und huschendes Kleingetier blicken.

Offenbar war der bisherige Besitzer des weitläufigen Anwesens seit Jahren nicht mehr dazu zu motivieren, seine Müllhaufen sachgerecht zu entsorgen – mehr noch: Er stapelte den Unrat fast schon künstlerisch auf und inszenierte das schon von der Straße aus sichtbare Chaos. Jetzt hat die Stadt Niederstetten als eine Art „ultima ratio“ das Grundstück gekauft, lässt es fachgerecht räumen und Bauten teilweise abreißen.

Der Gemeinderatsbeschluss dazu erfolgte am Mittwochabend in öffentlicher Sitzung – nun kann mit der „Entrümpelung, Entkernung, Rückbau“ des Wohnhauses mit Scheune und Stall begonnen werden. Kosten: Fast 93 000 Euro; nach Darstellung und Vertrag muss sich der Alt-Besitzer hälftig an den Kosten beteiligen. Es herrsche aufgrund der vorgefundenen Stoffe „größte Dringlichkeit“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Die Arbeiten müssen zwingend noch im Dezember ausgeführt werden und sollen im Grunde sofort aufgenommen werden.