Veranstaltung - Unterschiedliche Möglichkeiten zum Sparen aufgezeigt

Viele Tipps zum effizienten Energiemanagement

Lesedauer: 

Buchen. Volles Haus und zum Teil stehende Zuhörer – die Resonanz mit mehr als 100 Teilnehmenden auf die Veranstaltung der CDU Buchen mit Energieberater Georg Müller zeigt, wie sehr das Thema auf den Nägeln brennt. Gerade die Entwicklung der Energiepreise für Öl, Gas und Strom kennen seit Monaten nur eine Richtung: Steil nach oben – und tragen einen wesentlichen Teil zur aktuellen Rekordinflation und damit zur Vernichtung von Vermögen und Altersvorsorge bei.

Abseits aller Politik war es das Ziel, die Interessierten möglichst umfassend über die Möglichkeiten zum effizienten Energiemanagement zu informieren.

Ganzheitlicher Ansatz

„Die billigste Energie – unabhängig vom Träger –) ist die, die ich nicht brauche“ so Energieberater und Bezirksschornsteinfegermeister Georg Müller in seinem Referat. Man muss das Energiesparen und die Optimierung des Gebäudes als ganzheitlichen Ansatz betrachten, der aus verschiedenen Bausteinen bestehe. Neben dem klassischen Tausch der alten, ineffizienten Heizungsanlage gehören dazu auch die Fassaden, Dach- und Kellerdeckendämmung ebenso, wie neue Fenster und Haustüren. Ein Großteil der eingesetzten Energie in älteren Gebäuden gehedurch veraltete Abdichtungen an Fensterlaibungen und unzureichender Dachdämmung verloren, erklärte er.

Mehr zum Thema

Umwelt

Mindestens 1400 weitere Windräder im Südwesten nötig

Veröffentlicht
Von
Thomas Faltin
Mehr erfahren

Georg Müller stellte gleich zu Beginn seines Vortrags klar: „Die Patentlösung gibt es nicht“, denn jedes Gebäude ist aufgrund seiner Beschaffenheit und Lage anders zu bewerten. Während bei dem einen die Maßnahme einer neuen Fassadendämmung eine enorme Kosteneinsparung bringt, sei die gleiche Maßnahme bei dem anderen wirtschaftlich betrachtet nicht sinnvoll, da der zusätzliche Effizienzgewinn die eingesetzten finanziellen Mittel nicht abdecke, verdeutlicht er den Zuhörern.

Beispielhaft nannte Müller hier den bisher ungekämmten Altbau aus den 50er Jahren im Vergleich mit einem Energiesparhaus aus den späten 90er Jahren. Daher ist es wichtig und entscheidend, die einzelnen Maßnahmen auf das Gebäude abzustimmen und zu priorisieren.

Energieberater Müller ging ausführlich auf die aktuellen gesetzlichen Vorgaben ein, die jeden Häusle-Besitzer treffen, wenn der Austausch der Heizungsanlage ansteht. Ohne Energieeinsparung und erneuerbare Energien gehe es heute nicht mehr.

Umfangreiche Förderprogramme des Bundes erleichteren die finanzielle Umsetzung. Müller informierte umfassend über die möglichen Zuschüsse der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder des Bundesamtes für Ausfuhrkontrolle (BAFA). Bis zu 50 Prozent der Investitionssumme sind gegebenenfalls in Abhängigkeit der Maßnahme förderfähig. Müller wies aber auch auf die jährliche Deckelung der maximalen Zuschusshöhe hin. Es kann daher sinnvoll sein, Maßnahmen auf mehrere Jahre verteilen, um in den Genuss der höchstmöglichen Förderung zu kommen.

Klar ist auch, dass das trotz aller Förderung auch bezahlbar sein muss. Nicht jeder kann für Heizung, Fassade, Fenster und Dach binnen kurzer Zeit den Differenzbetrag zwischen Fördersumme und tatsächlichen Kosten aufbringen. Aber auch Maßnahmen im Kleinen helfen schon Energie nicht zu verbrauchen. Der Tausch der alten Umwälzpumpe gegen eine bedarfsgesteuert Effizienzpumpe spart beispielsweise bis zu 90 Euro pro Jahr.

Temperatur senken

Das Senken der Raumtemperatur um nicht spürbare ein Grad bringt eine Ersparnis um bis zu acht Prozent pro Jahr. Kellerdeckendämmungen oder Isolierung der offenen Heizungsrohre im Heizkeller, sowie das Isolieren der Klapptreppe des Speicherzugangs sind selbst und kostengünstig zu realisieren und amortisieren sich bereits oft im ersten Jahr.

Die anschließende rege Fragerunde von der Einbindung des Kachelofens in das Heizsystem über die Ergänzung der vorhandenen Brennwertheizung durch Solarthermie oder die Frage nach der Energieeffizienz von Wärmepumpen in Spitzenlastzeiten (wenn es richtig kalt draußen ist) zeigte deutlich, wie vielfältig und breit dieses Thema ist und wie sehr die Menschen zum einen die Kosten im Zaum halten aber zum anderen auch ihren Teil zum Klimaschutz und Einsparung von CO2 beitragen wollen.

Jede nicht verbrauchte Energie erzeugt einen Dreifachnutzen: Kein CO2-Ausstoß, die Schonung der Ressourcen und Schonung des eigenen Geldbeutels. Georg Müller hatte ausreichend Zeit mitgebracht, um auf die Fragen der Zuhörer einzugehen und viele Interessierte konnten aus den Fragen für sich etwas mitnehmen.

Lösungen finden

Abschließend empfahl Georg Müller den Zuhörenden ihre geplanten Maßnahmen mit den Handwerkern ihres Vertrauens vor Ort, den Energieberatern vor Ort und auch mit den Banken zu besprechen und so für sich eine abgestimmte Lösung zu finden.

Abschließend bedankte sich Stadtverbandsvorsitzender Ralf Schäfer bei Georg Müller für den interessanten Vortrag und die Diskussion und bei Mazlum Oktay vom Pflegedienst „Hand in Hand“, der spontan die Räumlichkeiten für diesen Vortrag zur Verfügung gestellt und es so erst ermöglicht hat, die große Zahl der Interessierten informieren zu können.

Mit einem Ausblick auf die Radtour des CDU-Stadtverbands am 16. Juli zu städtebaulichen Geschehnissen in Buchen und den Ortsteilen und die Jahreshauptversammlung der CDU am 21. Juli schloss Ralf Schäfer die Versammlung.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten