Ausstellungseröffnung

Schienengebundene Erinnerung in Künzelsau

Die Kochertalbahn, ein langer Weg nach Forchtenberg

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Bürgermeister Stefan Neumann, Prof. Reinhold Würth mit Tochter Marion und Landrat Ian Schölzel bei der Ausstellungseröffnung. © Stadtverwaltung Künzelsau

Künzelsau. In Zeiten, in denen der technische Fortschritt noch sehr stark von Maschinen bestimmt war, galt die Eröffnung einer Eisenbahnlinie als großer Meilenstein der Entwicklung. „100 Jahre Kochertalbahn“ ist deshalb ein guter Grund, an die Geschichte dieser Bahnlinie in einer Sonderausstellung im Künzelsauer Stadtmuseum zu erinnern. Die Eröffnung der Ausstellung fand im feierlichen Rahmen mit zahlreichen Ehrengästen, unter anderem Prof. Reinhold Würth mit Tochter Marion und Landrat Ian Schölzel, statt.

Künzelsau war schon immer technischen Neuerungen gegenüber sehr aufgeschlossen, so Bürgermeister Stefan Neumann bei der Eröffnung der Ausstellung. Alle Anstrengungen wurden unternommen, 1892 den Anschluss an Waldenburg zu bekommen und 1924, also vor genau 100 Jahren, die Verlängerung nach Forchtenberg. Es galt, Standortnachteile auszugleichen. Auch wenn der Weiterbau nach Ohrnberg unterblieb, die ganze Strecke stillgelegt und abgebaut wurde, habe sich Künzelsau an die Spitze der neuen Bewegung gestellt, eine erneute Bahnverbindung zu schaffen. Der Initiativgruppe Kochertalbahn galt der Dank des Stadtoberhauptes, die zusammen mit dem Historiker Stefan Kraut die Ausstellung konzipiert hatten.

Auf die Geschichte geblickt

Stefan Kraut führte in die Geschichte der Eisenbahn in Deutschland ein, als sich 1844/45 schon sehr früh die Künzelsauer zu Wort meldeten. Die kleine Stadt am Kocher war hohe finanzielle Risiken eingegangen, um die Grundstückskäufe und andere Vorleistungen zu erbringen. Dass sich das wiederholt, deutete Kraut unter Hinweis auf die Ortsumgehung Gaisbach 110 Jahre später an. Die Ausstellung zeigt vorbereitende Strukturdatenerhebungen, die Nutzung der Bahn im Personennahverkehr und durch Sonderfahrten, den Gütertransport und Eisenbahnerandenken. Über die Verlängerung nach Forchtenberg ist einiges zu erfahren, insbesondere über die Familie Scholl. Briefe, Baupläne, Eisenbahnmodelle und Gegenstände laden zum betrachtenden Studieren ein.

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Unter den Eröffnungsgästen entstand ein reger Erinnerungsaustausch. Prof. Reinhold Würth, angetan von der Ausstellung, wies darauf hin, wie er den Bahnbetrieb erlebt hat. So hat er unter anderem einst Stückgut am Bahnhof abgeliefert, und 1985 entlud der zum Firmenjubiläum eingeladene Zirkus Krone seine Elefanten in Haag.

Die Ausstellung „Die Kochertalbahn – 100 Jahre Verlängerung nach Forchtenberg“ kann mittwochs bis sonntags von 13 Uhr bis 17 Uhr im Stadtmuseum Künzelsau bei freiem Eintritt besichtigt werden.

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