Niederstettener Pfarrkirche von exemplarischem und dokumentarischem Wert

Niederstetten. Die Katholische Pfarrkirche Sankt Johannes Evangelist in Niederstetten wurde nach Abschluss der Inventarisierungsarbeiten durch das Landesamt für Denkmalpflege als Kulturdenkmal gewürdigt.

Das landesweite Programm zur Erfassung von denkmalwerten Fertigteilkirchen der 1960er und 1970er Jahre in der Diözese Rottenburg-Stuttgart ist inzwischen abgeschlossen. Die Überprüfung der großen Menge an Kirchenbauten fand durch das Referat Inventarisation im Landesamt für Denkmalpflege statt. Auch die Niederstettener Pfarrkirche wurde nun abschließend bewertet.

Das Kirchengebäude von Architekt Wilhelm Frank ist als einer der wenigen Sakralbauten dieses Bautyps im Rahmen des Erfassungsprojekts als Kulturdenkmal erkannt wurde. Die Anschaulichkeit und das hohe Maß der Überlieferung waren dafür ausschlaggebend.

Daher wurde das Gebäude als Kulturdenkmal nach § 2 des baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes in das Verzeichnis der Bau- und Kunstdenkmale aufgenommen. In der Begründung des Landesamtes für Denkmalpflege ist zu lesen: „In Folge der Bevölkerungsumwälzungen durch den Zweiten Weltkrieg entstand in über-wiegend protestantisch geprägten Regionen des Landes ein großer Bedarf an neuen Gotteshäusern für die gewachsenen katholischen Kirchengemeinden. Zur Bewältigung dieser Aufgabe initiierte die Diözese Rottenburg ab den 1960er-Jahren ein Kirchenbauprogramm mit kostengünstig und schnell zu errichtenden Fertigbaukirchen. Zur Auswahl standen vier Kirchentypen in Stahlbetonbauweise, entworfen von den Architekten Nagler, Frank oder Reutter. Diese oft unscheinbaren Kirchenbauten sind Zeugnis der jüngeren Kirchen- und Landesgeschichte sowie Beispiel für den Typen- und Fertigteilbau im Sakralbau der Nachkriegsmoderne. Die Kirche St. Johannes Evangelist in Niederstetten ist daher aus wissenschaftlichen und heimatgeschichtlichen Gründen ein Kulturdenkmal nach §2 des Baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes. An seiner Erhaltung besteht wegen des exemplarischen und dokumentarischen Wertes ein öffentliches Interesse“. bk