Niederstetten. „Machen sie weiter so, wir sind sehr stolz auf sie“, lobte Niederstettens Bürgermeisterin Heike Naber den Gewerbeverein anlässlich seiner Jahreshauptversammlung. Besonders mit Veranstaltungen wie „Steide schafft - der Tag der offenen Betriebe“, der Ausbildungsbörse, dem Weihnachtsmarkt und natürlich auch der Beteiligung des Vereins am Herbstfestumzug habe der Verein weit über die Grenzen der Kommune hinaus gewirkt, betonte die Bürgermeisterin in ihrem Grußwort. In der Tat können engagierte Vereine eine Menge auf die Beine stellen, wie der Jahresrückblick des Gewerbevereins-Vorsitzenden Tobias Dod belegt.
Schon zwei Wochen nach der letztjährigen Generalversammlung stemmte der Verein erfolgreich die Großveranstaltung „Steide schafft“, obwohl unter anderem aufgrund zögerlicher Anmeldungen von Betrieben die Durchführung sogar auf der Kippe gestanden hatte. Dann aber lief alles wie geschmiert: Dank durchdachter Buslinien-Führung herrschte nicht nur in der Innenstadt, sondern auch auf der Hohen Buche, im Ganswasen, bei der MHZ und am UFZ reger Publikumsverkehr. Gern stöberten die Besucher auch auf dem vom Förderverein des Bildungszentrums organisierten Flohmarkt in der Innenstadt und genossen die vielfach von Vereinen und Schulklassen übernommenen Bewirtungsangebote.
Der Verein ließ es sich einiges kosten, diesen Impuls nicht nur für die Mitglieder, sondern alle Gewerbetreibenden und die ganze Stadt zu setzen: Mit einem hohen vierstelligen Betrag finanzierte der Gewerbeverein das komplette Marketing, die Buslinien, Logo- und Bannergestaltung sowie die Versicherungs- und Genehmigungskosten. In Zukunft – angedacht ist für „Steide schafft“ ein dreijähriger Turnus – setze man allerdings auf eine Umlagefinanzierung der für alle Niederstettener Betriebe offenen Veranstaltung. Eine erste Rundmail zu „Steide schafft 2027“ werde bereits Anfang 2026 an die Betriebe gehen.
Als Erfolg verbuchen können die Gewerbe- und Handelsvereine der beiden Nachbarstädte Niederstetten und Weikersheim das „Comeback“ des Projekts Ausbildungsmesse. Nach dem Auftakt im vergangenen Jahr in Weikersheim war turnusgemäß im Februar der Niederstettener Gewerbeverein als Ausrichter am Zug. Von der problemlosen Zusammenarbeit profitieren beide Vereine und Kommunen, so Dod.
Gut 70 Firmen präsentierten sich an zwei Tagen
Als „Glücksfall“ bezeichnete Dod die dank der Stadtverwaltung ermöglichte außersportliche Nutzung der Niederstettener Sporthalle. Perfekt gelegen am Busbahnhof beim Haus des Sports, Bildungszentrum und UFZ, das der Messe seine Türen öffnete, konnte sich auch die Bundeswehr gut präsentieren. Gut 70 Firmen präsentierten an zwei Tagen über 100 Jobs und Ausbildungsberufe sowie rund 50 Studiengänge. Dod dankte beiden Kommunen und dem Landkreis, der die Transferkosten für auswärtige Schulklassen übernahm, für die finanziellen Beiträge. Zu danken sei auch den Fußballern für die Bewirtung und „Projektleiter“ Jonny Wiesinger für die Organisation und nicht zuletzt dem Bauhofteam für die Unterstützung.
Nicht nur bei der Ausbildungsmesse legt der Gewerbeverein Niederstetten Wert auf gute Zusammenarbeit mit dem UFZ und den Schulen: Die Beteiligung am jährlichen Berufsinformationstag der Schulen – der nächste findet Anfang Juli statt – ist für etliche Betriebe schon Ehrensache.
Dass der Verein das „Wir“ pflegt, bewährt sich auch beim „nur mit Beteiligung der Stadt“ durchführbaren Großprojekt Weihnachtsmarkt. Hand in Hand mit der Kommune – seitens der Stadt Heidi Maedel, für den Verein als Marktmeister Schriftführer Georg Keim – konnte Niederstetten auch dank Hilfe des Bauhofs 2024 wieder zu einen großen märchenhaften Weihnachtsmarkt einladen. Damit der sich künftig nicht zur Bratwurst- und Glühweinmeile entwickelt, will der Verein Kunsthandwerkern und anderen Nonfood-Anbietern bei Hinterlegung einer Pfandgebühr zur Absicherung der Teilnahme künftig die Standkosten erlassen.
Mit entsprechend größerer Angebotsvielfalt und der Beibehaltung lieb gewordener Attraktionen wie den Runden auf der Dampfeisenbahn, der Märchenscheune, Malwettbewerb und den Begegnungen mit dem Nikolaus dürfte der Markt weiter an Attraktivität gewinnen. Die steigenden Besucherzahlen erfordern auch einige Anschaffungen. Nach der Ergänzung des Glühweintassen-Bestands steht jetzt die Anschaffung neuer Spülkörbe für den reibungslosen Verlauf auch in Stoßzeiten an. Und dann sind auch noch die Hütten in die Jahre gekommen.
Bürgermeisterin Naber ist sich des großen Instandhaltungsbedarfs bewusst: Diese Aufgabe aber sei angesichts der defizitären Lage der Kommune „allenfalls in Etappen“ zu stemmen. Es gelte, gemeinsame Lösungen zu finden. Zuversichtlich stimmt sie dabei, dass sich der Verein nicht nur für eigene Belange, sondern immer wieder engagiert fürs Ganze einsetzt – etwa mit der alljährlichen Teilnahme am Herbstfest. Auch 2024 gab es wieder viel Beifall für die große beim Umzug mit marschierende Vereinsgruppe und den mit großem Engagement gestalteten Umzugswagen.
Eine dringende Bitte gab Dod der Bürgermeisterin mit auf den Weg: Die Stadt möge – gerne auch mit Unterstützung des Vereins - offensiv bei den örtlichen Betrieben um Einträge auf der Homepage der Wirtschaftsförderung werben, die aktuell nur fünf (!) örtliche Gewerbetreibende aufführe.
Da die beiden Kassenprüfer Marco Auler und Harald Götz dem von Finanzreferentin Sandra Ziegler vorgelegten Kassenbericht ihre ungeteilte Zustimmung erteilten, stand der von Bürgermeisterin Heike Naber beantragten und einstimmig erteilten Entlastung der kompletten Vorstandschaft nichts im Wege.
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