Crailsheim. In der Liebfrauenkapelle in Crailsheim wird eine Ausstellung zur Bibliothek von Adam Weiß einen beeindruckenden Überblick über dessen gesammelten Werke bieten. Zu sehen ist sie von Sonntag, 24. September, bis Sonntag, 5. November. Einzelne Werke aus dem Bestand werden jeweils mittwochs um 18.00 Uhr vorgestellt.
Schrift aus dem 15. Jahrhundert
Im Crailsheimer Dekanatamt wird ein Schatz aufbewahrt: Eine Bibliothek mit theologischen Schriften, deren älteste aus der Zeit von etwa 1480 bis 1530 stammen. Zahlreiche Druckschriften von Martin Luther sowie einige frühhumanistische Werke gehören dazu. Diese Sammlung wurde vom Crailsheimer Reformator Adam Weiß angelegt. Da Weiß keine Nachkommen hatte, vermachte er seine Bücher der Allgemeinheit zur öffentlichen Nutzung. Seine Bücher wurden daher zunächst in der „Liberey“, der vermutlich ersten Bibliothek der Stadt Crailsheim, aufbewahrt.
Kapitelsbibliothek
Die Bücher von Adam Weiß sind inzwischen Teil einer 108 Bände umfassenden Kapitelsbibliothek, in der die wertvollsten Schriften des Dekanats versammelt sind. Zwar ist nur noch ein Teil dessen erhalten, was Adam Weiß zusammengetragen und nach Crailsheim gebracht hat, dennoch ist der Bestand mit seltenen Erstausgaben von Lutherschriften, den Sentenzen des Petrus Lombardus und dem Neuen Testament des Erasmus von Rotterdam bemerkenswert. In einer Kooperation wird die Kapitelsbibliothek aktuell katalogisiert und erforscht.
Dabei gilt der Adam-Weiß-Bibliothek eine besondere Aufmerksamkeit. Aus der Art der Anschaffungen und vor allem aus den handschriftlichen Randbemerkungen wird die Hinwendung von Adam Weiß zur Reformation nachvollziehbar.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung in der Liebfrauenkapelle – direkt neben dem Rathaus in der Stadtmitte gelegen – gibt einen Überblick zum Bestand der Bibliothek und zur Tätigkeit von Adam Weiß. Einzelne Werke aus dem Bestand werden jeweils mittwochs um 18 Uhr vorgestellt.
Die Ausstellungseröffnung in der Liebfrauenkapelle findet am Sonntag, 24. September, um 18.00 Uhr statt. Die Finissage ist am Sonntag, 5. November, von 11 bis 18 Uhr. stv
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