Ja ist denn schon Ostern? Für Rektor Benedikt Amann fühlt es sich so an. Verwaltung und Stadtrat Niederstetten legen ihm und seiner Schule aber keine Eier, sondern iPads ins Nest.
Niederstetten. 35 Tablets werden ab Herbst den Fünftklässlern der Realschule Niederstetten zur Verfügung stehen. „Wir starten damit ein im südlichen Main-Tauber-Kreis einmaliges Pilot-Projekt“, freut sich der Schulleiter. „Innovativ“ sei das, lobt Amann den Beschluss des Gremiums. Die iPads passen in die stark berufsorientierte Ausrichtung seiner Schule und stärken den Unterricht des 35-köpfigen Kollegiums, nicht nur in Zeiten von Home-Schooling. „Wir haben unsere Schule auf dem Schirm“, bemerkt Bürgermeister-Stellvertreter Ulrich Roth dazu. „Gerade laufen im Bildungszentrum Niederstetten (BZN) Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten. Die Mädchentoilette wurde umgebaut. Im Pavillon K wurden neue Decken eingezogen, Schulmöbel werden geordert. Die Wärmeversorgung wird optimiert. Und ab Herbst kommen als weitere Investition die iPads dazu.“, so Roth weiter. Damit können ab Herbst die „Neuen“ an der Realschule auf moderne Medien zugreifen.
Teambildung
Doch die Medien sind das eine, der Mensch das andere. Gemeinschaft, Teamgeist, Wir-Gefühl liegen Rektor und Kollegium der Niederstettener Realschule ebenso am Herzen. Zur Teambildung der Fünftklässler zählt Rektor Amann zum Beispiel das Projekt „Adventure“. Darin muss eine Klasse gemeinsam Lösungen für teils knifflige Aufgaben finden. Die unterschiedlichen Begabungen der Schülerinnen und Schüler fördert Amann und sein Kollegium mit einem differenzierten Lernsystem in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik. Kleine Lerngruppen innerhalb des Unterrichts stärken alle, die schwächeln. Das hat sich das Bildungszentrum Niederstetten auch als Leitbild gewählt: Es will eine Schule sein, „ die stark macht!“ Auf seiner Homepage wirbt das BZN mit „fundierter Vermittlung von Wissen und Können – verknüpft mit selbstständigem Lernen“.
Das BZN unterhält dazu Bildungspartnerschaften mit Industrie-, Gewerbe und Handwerksbetrieben in der Umgebung. Diese frühe Berufsorientierung bekommt ab nächstem Jahr einen weiteren Schub, wenn das Umschulungs- und Fortbildungszentrum, kurz UFZ, in direkter Nachbarschaft seinen Unterricht startet.
Delf-Prüfungen
Das Bildungszentrum Niederstetten ist auch eine der wenigen Schulen in der Region, die Delf-Prüfungen anbieten. Delf steht für Diplôme d’études de langue francaise. Das Diplom dient als offizieller Nachweis für französische Sprachkenntnisse bei der Immatrikulation an einer Hochschule oder bei der Bewerbung für eine Arbeitsstelle in Frankreich, Belgien, Kanada und der Schweiz. Das Delf-Diplom richtet sich vor allem an Schülerinnen und Schüler, die ihre Französischkenntnisse mit einem offiziellen Zertifikat nachweisen möchten, da dies aussagekräftiger und vergleichbarer ist als die Zeugnisnoten der Schulen in den verschiedenen Ländern.
Doch zurück zu den iPads. Die Osterüberraschung ist bestellt, wird im April aber noch nicht da sein. Zu Beginn des nächsten Schuljahres sind die Tablets einsatzbereit. Mitfinanziert werden sie aus dem „Digitalpakt Schule“ des Bundes. Bisher sind daraus für den digitalen Unterricht in Baden-Württemberg 550 Anträge mit 70 Millionen Euro bewilligt worden. Die Stadt Niederstetten ist auch bedacht worden. Und jetzt kommen noch zusätzliche Mittel vom Land Baden-Württemberg für Sofortmaßnahmen. Das wiederum ist für die Stadt Niederstetten als Schulträger dann fast schon wie Weihnachten…
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