Stadtrat Aub tagte

Feuerwehrbedarfsplan im Mittelpunkt

Laut Gutachten ist das neueste Löschfahrzeug der Auber Feuerwehr, ein TSF-W, nicht notwendig und soll nach Baldersheim verlegt werden

Von 
Alfred Gehring
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Das Löschfahrzeug TSF-W bei seiner Inbetriebnahme 2017. Es soll nun nach Baldersheim verlegt werden. © Alfred Gehring

Aub/Baldersheim. Der vom Giebelstadter Büro RFB Brandschutz erstellte Feuerwehrbedarfsplan stand im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Auber Stadtrates. Zahlreiche Feuerwehrleute aus Aub und Baldersheim waren als Zuhörer in der Sitzung. Bereits in der Februarsitzung wurde dieses Gutachten im Stadtrat besprochen. In der Zwischenzeit habe er sich mit Fachleuten dazu ausgetauscht, so Bürgermeister Roman Menth.

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Personell konnte sich die Auber Feuerwehr um einige neu geworbene Feuerwehrleute verstärken. Allerdings müsse der Altersdurchschnitt der Aktiven weiterhin im Auge behalten werden.

Aus der Auber Stadtratssitzung



Mit mehreren Zuschussanträgen befasste sich der Auber Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. So möchte der Sportverein TSV Aub einen neuen Mähroboter für den Fußballplatz kaufen. Der Stadtrat genehmigte hierzu einen Zuschuss in Höhe von 1750 Euro. Das Gerät solle rund 20 000 Euro kosten. Die Höhe des Zuschusses bezifferte der Verein auf die Höhe der jährlich an die Stadt zu zahlende Gewerbesteuer.

Einen weiteren Zuschussantrag stellte der Baldersheimer Wegebauverein. Dieser möchte einen schadhaften, vom Mittelriedweg abzweigenden betonieren Wirtschaftsweg in Baldersheim ausbessern, möchte schadhafte Betonplatten erneuern. Der Verein beantragte bei der Stadt, die Materialkosten von rund 3000 Euro zu übernehmen. Auch diesem Antrag stimmte der Stadtrat zu.

Weiter beantragte der Baldersheimer Kindergartenverein Sankt Georg, die Stadt solle sich an der Behebung einiger Mängel beteiligen, die die Unfallkasse festgestellt habe. Konkret ging es um den Austausch von Fensterscheiben, die nach Ansicht der Unfallkasse nicht bruchsicher seien und eine Eingangstüre, die sich nicht in die Fluchtrichtung öffnen lässt. Die Kosten belaufen sich auf rund 12 000 Euro und würden den Kindergartenverein an seine finanziellen Grenzen bringen. Der Stadtrat beschloss, die Hälfte der Kosten zu übernehmen. Die Baumaßnahmen sollen in der Sommerpause ausgeführt werden.

Über Änderungen im öffentlichen Nahverkehr informierte Bürgermeister Roman Menth den Stadtrat bei der jüngsten Sitzung. So sollen die Rufbusse, die bisher einen festen Fahrplan, künftig frei von einer Linienbindung verkehren, müssen aber rechtzeitig vorher gebucht werden. Sie können dann auch über App und die Homepage gebucht werden. Der Linienverkehr wird künftig im Zweistundentakt mit Kleinbussen verkehren. Die Schulbusse fahren ganz normal weiter.

Neu sei der flexible Mobilitätsservice „Callheinz“. Hier erfolgt der Transport mit Taxis zum ÖPNV-Tarif. Die Fahrzeuge sind an keine Linien gebunden. Menth möchte erreichen, dass am neuen Seniorenheim in Aub eine zusätzliche Haltestelle für diese Fahrzeuge eingerichtet wird.

Corinna Kreiselmeier fragte, warum der bei Schülern beliebte Bus um 14 Uhr ab Ochsenfurt nicht mehr bis Aub fahre. Menth versprach, sich zu erkundigen.

Bürgermeister Roman Menth gab bekannt, dass eine nicht mehr benötigte Tragkraftspritze der Baldersheimer Feuerwehr für 6713 Euro verkauft werden konnte.

Der Auftrag zur Neukalkulation der Friedhofsgebühren für den Auber Friedhof wurde nichtöffentlich für 4100 Euro an ein Büro vergeben, das sich auch um die künftige Struktur des Friedhofes kümmert.

Bürgermeister Roman Menth berichtete von einer personellen Notsituation im Auber Kindergarten. Aufgrund von Ausfällen des Personals mussten Betreuungszeiten verkürzt werden. In der nächsten Woche könne der Kindergarten hoffentlich wieder zum Normalbetrieb übergehen.

Eine geplante Hochwasserschutzmaßnahme in Aub kann nicht verwirklicht werden, weil die Verhandlungen mit dem Eigentümer eines dafür benötigten Grundstückes gescheitert seien.

Mit den Ergebnissen einer Verkehrsschau in Aub zur Bushaltestelle werde sich der Stadtrat in der nächsten Sitzung befassen. Hinsichtlich der Vorfahrtsregelungen in der Innenstadt habe das Landratsamt seine Meinung geändert. In der 30-km-Zone gelte zwar rechts vor links, nicht aber, wenn wie an der Ausfahrt der Harbachstraße und am Kirchplatz die Niederbordsteine durchgezogen seien und so den Verlauf der vorfahrtsberechtigten Straße kenntlich machen.

Franz Merkel machte darauf aufmerksam, dass das Kruzifix im Friedhof in Aub in bedauernswertem Zustand sei. Er stellte den Antrag, den Korpus abzunehmen und von einem Sachverständigen begutachten zu lassen.

Außerdem sollte der Standort des Defibrillators, der sich am Auber Marktplatz in der Filiale der VR-Bank befinde, besser kenntlich machen. Nicht ortskundige Personen würden das Gerät sonst nicht finden.

Die Baldersheimer Feuerwehr sieht Menth mit sehr vielen jungen Feuerwehrmännern gut besetzt. In Burgerroth solle verstärkt auf Frauen zugegangen werden, die tagsüber die Aktiven verstärken könnten. Auch einige Mitarbeiter des Bauhofes der Stadt Aub konnten für den aktiven Dienst gewonnen werden.

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Dass das Gutachten ausgerechnet das neueste Löschfahrzeug der Auber Feuerwehr, ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit Wassertank (TSF-W), für nicht notwendig hält, löste Diskussionen aus. Dem Gutachten nach sollte es nach Baldersheim verlegt werden und dort ein vorhandenes Löschfahrzeug LF 8 ersetzen.

Für die Auber Wehr empfiehlt das Gutachten die zusätzliche Ausstattung mit einem Logistikwagen, zudem sollte das vorhandene Löschfahrzeug LF16/12 in den nächsten drei bis fünf Jahren durch ein Hilfeleistungslöschfahrzeug ersetzt werden.

Der Kreisbrandrat habe ihm die Unterstützung des Landkreises zugesagt, in Aub ein Logistikfahrzeug zu stationieren. Dies müsse dann aber auch überörtliche Aufgaben wahrnehmen. Die Kosten werden auf rund 200 000 Euro geschätzt, Förderung sei durch den Freistaat wie auch durch den Landkreis möglich, so dass die Stadt Aub für rund 115 000 Euro aufkommen müsse.

Alternativ könne ein gebrauchtes Fahrzeug für den Feuerwehrdienst umgerüstet werden. Die staatliche Förderung falle dann zwar weg, der Landkreis würde sich auch hier beteiligen. Für die Stadt Aub bliebe ein Anteil von 75 000 bis 80 000 Euro.

Die Auber Feuerwehr wendete sich in einem Schreiben gegen die Verlegung des TSF-W nach Baldersheim. Ohnehin sei in jüngster Zeit ein Schlauchwagen des Landkreises stillgelegt worden. Wenn nun das TSF-W auch noch abgezogen werde, könne die Wehr nur noch über ein Löschfahrzeug und den Mannschaftstransportwagen verfügen.

Besonders die herausnehmbare Pumpe des TSF-W würde fehlen, Wasserentnahmestellen an der Gollach könnten nicht mehr genutzt werden. Dieses Fahrzeug wurde bewusst für die engen Gassen der Auber Altstadt angeschafft.

Menth gab zu Bedenken, für Baldersheim müsse ein neues Fahrzeug angeschafft werden, sollte das TSF-W nicht verlegt werden. Für eine mittelfristige Ersatzbeschaffung des LF 16 sollten in den künftigen Haushalten Rücklagen eingestellt werden.

„Erheblicher Vertrauensverlust“

Ratsmitglied Theo Theuerkaufer möchte das Löschfahrzeug weiterhin in Aub wissen. Jahrelang haben sich Auber Feuerwehrleute für dieses Fahrzeug eingesetzt. Für die Auber Wehr wäre dies ein erheblicher Vertrauensverlust. Ein neues Fahrzeug für Baldersheim könne man finanzieren, wenn man an den Ankauf des ehemaligen Gasthauses zum Hirschen verzichte.

Der Bürgermeister erinnerte daran, dass aktuell der Brandschutz in Burgerroth durch die vorhandenen Fahrzeuge so nicht gewährleistet werden könne.

Abschließend fasste das Gremium mit zwei Gegenstimmen den Beschluss, das TSF-W der Auber Feuerwehr nach Baldersheim zu verlegen. Das bisher in Baldersheim stationierte LF 8 wird ausgemustert und verkauft. Die Anschaffung eines Logistikwagens für die Auber Feuerwehr ist zeitnah zu prüfen. Die Anschaffung eines neuen Hilfeleistungs-Löschfahrzeugs ist abhängig von der jeweiligen Haushaltslage, Rückstellungen dafür sollen ab dem nächsten Haushaltsjahr erfolgen.

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