Erinnern für den Frieden: Niederstetten gedenkt der Zerstörung

Bewegende Gedenkfeier: 80 Jahre nach der Zerstörung versammelten sich Bürger, Zeitzeugen, Schüler und Vertreter der Stadt zum gemeinsamen Gedenken.

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Niederstetten nach der Bombardierung 1945. © Archiv Karl Fink

Niederstetten. Mit einer bewegenden Gedenkfeier erinnerte Niederstetten an die Zerstörung der Stadt vor 80 Jahren und setzte ein starkes Zeichen für Frieden und Zusammenhalt.

Am ehemaligen Standort des Rathauses, dem heutigen Le Plessis Bouchard-Platz, kamen rund 100 Menschen zusammen, um an die tragischen Ereignisse vor 80 Jahren zu erinnern: Zeitzeugen, Bürgermeisterin Heike Naber, Oberstleutnant Schnäbele als Vertreter des in Niederstetten stationierten Transporthubschrauberregiments 30, etwa 50 Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums Niederstetten, Vertreter des Gemeinderates, Mitarbeitende der Stadt sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger.

Gemeinsam gedachten sie der Opfer und mahnten eindringlich an die Schrecken des Krieges. In ihren einleitenden Worten erinnerte Bürgermeisterin Naber an die Geschehnisse und die Opfer und gemahnte an das Bestreben von Frieden zu jeder Zeit und an jedem Ort.

Hauptredner Walter Krüger, Vorsitzender des Heimatvereins „Steidemer Männle“, verdeutlichte die dramatischen Geschehnisse von 1945 anhand bewegender Worte und historischer Archivbilder von Karl Fink.

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Der Beginn seiner Rede wurde durch das Läuten der Glocke eingeleitet, die aus den Trümmern des am 9. April 1945 zerstörten Rathauses geborgen wurde.

Besondere Akzente setzte die junge Generation: Schülerinnen und Schüler des Bildungszentrums Niederstetten, angeleitet von Philomena Mittnacht, spannten mit einem emotionalen Impuls und einem Friedenslied eine Brücke von der Vergangenheit in die Gegenwart. So mahnte die „Urenkelgeneration“ eindrücklich an die Bedeutung des Friedens – heute und für die Zukunft.

Das gemeinsame Friedensgebet von Pfarrer Dominik Frank und das Läuten der Kirchenglocken der Jakobskirche und St. Johannes Evangelist verliehen der Veranstaltung einen würdigen Abschluss.

Die Begegnung endete nicht abrupt: In kleinen Gesprächsrunden tauschten die Teilnehmer persönliche Erlebnisse und Erinnerungen aus, ließen das Gesagte nachklingen.

Die Veranstaltung war mehr als eine bloße Erinnerungsstunde: Sie war ein Zeichen für Frieden, Menschlichkeit und das unverzichtbare Erinnern an die Vergangenheit.

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