Niederstetten/New York. Schon seit 2017 forscht Dr. Melanie Balbach am Hudson River. Sie habe die Stadt längst schätzen gelernt und genieße das vielfältige Angebot in den verschiedenen Bereichen in vollen Zügen, sagt die 34-Jährige: „Ich vergleiche New York mit Disneyland – immer laut und voller Menschen, aber viel zu erleben.“ Längst sei die Metropole zur zweiten Heimat geworden, das heimische Vorbachtal könne sie aber freilich nicht ersetzen.
„Da ich an Wochenenden in aller Regel nicht arbeiten muss, bietet sich mir immer wieder die Möglichkeit, die Stadt zu erkunden.“ Allerdings ziehe es sie da weniger zu touristischen Sehenswürdigkeiten, die oftmals überfüllt seien. Sie bevorzuge es viel eher, einen Blick hinter jene Kulissen der Millionenstadt zu werfen, die nicht so im Fokus der Öffentlichkeit stünden.
Immer informiert sein
Auto nicht erforderlich
„Ein Auto brauche ich nicht“ – und das wäre in New York auch nicht unbedingt zu empfehlen, so die Postdoktorandin im FN-Gespräch. Ihr Lebensmittelpunkt sei eine Wohnung in einem Hochhaus auf einer Insel im East-River, die von der Universität gestellt werde. „Mit der U-Bahn ist es eine Station bis Manhattan, in rund 15 Minuten bin ich mitten im Zentrum – besser geht es nicht.“
„Bei uns in der Uni geht’s multikulturell zu. Etwa 90 Prozent meiner Kolleginnen kommen aus aller Welt, bei den Professoren sind es etwa 70 Prozent“, so Dr. Balbach. Sie genießt die Zeit über dem großen Teich – auch weil ihr all die Erfahrungen niemand mehr nehmen könne, und sie auch auf ihrem weiteren beruflichen Weg sicher davon zehren werde. „Es ist mir auch leicht gefallen, Kontakte zu knüpfen. Freundinnen von mir kommen aus Kanada, Australien oder Argentinien.“
Jedes Abenteuer geht bekanntlich einmal zu Ende. Bis dahin hat sich Dr. Melanie Balbach aber zum Ziel gesetzt, in den Vereinigten Staaten so viele Nationalparks wie nur möglich zu besuchen. „Bisher war ich bereits in 15 – und weitere sollen noch dazukommen.“
Traum von eigener Arbeitsgruppe
Und wie soll es in Deutschland weitergehen? „Mein Wunsch ist es, weiterhin auf diesem faszinierenden Gebiet zu arbeiten und zu forschen“, teilt sie mit. Die Jahre in den USA sollten ihr bei Bewerbungen sicher Bonuspunkte bringen, vor allem dann, wenn das Projekt „Verhütung für den Mann“ erfolgreich zu Ende gebracht wird. Schlussendlich sei es für die Hohenloherin ein Traum, hier eine eigene Arbeitsgruppe aufzubauen und mit ihr zu arbeiten. Möglich sei dies beispielsweise an der Universität Münster, seit langem ein bedeutender Standort für die Forschung zur Fruchtbarkeit. Bis dahin ist aber noch ein guter Stück des Weges zu absolvieren. Der gesunde Ehrgeiz lässt aber den Schluss zu, dass sie in wenigen Jahren ihr Ziel erreichen wird.
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