Clocal Lifelearn - Charlotte Poth hat das Hilfsprojekt „TAKE.ACTION“ mit initiiert / Auslöser war ein Aufenthalt in Uganda

Charlotte Poth aus Röttingen will Jugendlichen in Uganda Ausbildung ermöglichen

Das Projekt „TAKE.ACTION“ unterstützt in einer der ärmsten Regionen Ugandas die Ausbildung junger Menschen. Mit initiiert hat dieses Projekt Charlotte Poth aus Röttingen.

Von 
Markhard Brunecker
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Gründeten das Projekt „TAKE.ACTION“, das die Ausbildung von Jugendlichen in einer der ärmsten Regionen Ugandas unterstützt: Theresa Aengenheyster (links) und Charlotte Poth (rechts) sowie Grafikdesignerin Julia Schröder. © Markhard Brunecker

Röttingen. Charlotte Poth reiste im November 2017 im Rahmen einer Forschungsarbeit ihres Masterstudiums im Bereich nachhaltige Entwicklung nach Bukedea, eine der ärmsten Regionen des afrikanischen Staates Uganda. Hier erforschte sie mit Unterstützung des Vereins Glocal Lifelearn Zukunftsperspektiven von Jugendlichen in den ländlichen Regionen.

Die gewonnenen Eindrücke ließen sie auch nach Beendigung des Projekts nicht los, und so gründete sie mit ihrer Freundin Theresa Aengenheyster bereits ein halbes Jahr nach der Rückkehr das Projekt „TAKE.ACTION“.

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Glocal Lifelearn vermittelte sie an eine Partnerschule, dessen Manager sie kannte. Diese Schule bietet die Möglichkeit einer Berufsausbildung. Der Zeitraum einer solchen Ausbildung beträgt 15 Monate. „Ich fand die Idee der Berufsausbildung gut. Wenn man die Fähigkeit hat, etwas zu nähen oder zu bauen, gibt das den Menschen Hoffnung. Das Gefühl, man hat etwas und man kann etwas, ermöglicht es den Menschen, ihr Leben in die Hand zu nehmen“, erklärt Poth begeistert. Denn das sei in Uganda nicht selbstverständlich.

Viele junge Menschen verlassen die Schule vorzeitig. Die berufliche Bildung kam wegen Corona in den meisten Ländern durch die Schließung von Ausbildungszentren vollständig zum Erliegen. Eine große Herausforderung ist nach wie vor die mangelnde technische Infrastruktur. In vielen Ländern fehlt es an der Bereitstellung von Elektrizität, ausreichend guter Internetverbindung sowie den benötigten Endgeräten, um Fernunterricht in Krisenzeiten zu ermöglichen.

Besonders negative Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf gefährdeten Gruppen, wie von Armut betroffenen Menschen, Menschen in ländlichen Regionen, Frauen und Mädchen. Auswirkungen der Pandemie auf die Schülerinnen und Schüler ist die Zunahme von Zwangsheiraten von Mädchen, frühen Schwangerschaften und Kinderarbeit. Aber auch häusliche Gewalt und Kindesvernachlässigung nehmen zu.“

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Gemeinsam mit dem Patenschaftsprogramm TAKE ACTION ergriff das Ausbildungszentrum während der Pandemie verschiedene Maßnahmen, um den negativen Auswirkungen entgegenzuwirken. So stellten die Schneiderei-Auszubildenden beispielsweise rund 6000 Mund- und Nasenbedeckungen für lokales Gesundheitspersonal und Personen her, die körpernahen Tätigkeiten nachgehen. Neben dem Beruf des Schneiders können die Jugendlichen an der Schule noch andere nützliche Tätigkeiten erlernen. Beispielsweise Schweißen, Tischlern, Haare schneiden, aber auch Computertechnik und Kunsthandwerk werden gefördert. Auch Unternehmen in der Region unterstützen TAKE ACTION. Seit November 2020 erhielten sie beispielsweise Unterstützung vom Weingut Poth in Röttingen. Der 2018er Blaue Silvaner trocken war ein besonderer Wein, denn mit dem Kauf eines Bocksbeutels ging ein Euro an das Patenschaftsprogramm TAKE ACTION für Berufsausbildung in Uganda. Ein Jahr später kamen über 600 Euro zusammen. Die Spende wird vom Winzer aufgestockt, so dass sich TAKE ACTION über insgesamt 750 Euro freuen kann. Mit dem Manager der Schule steht Charlotte in engem Kontakt. Er achtet sehr darauf, dass die Jugendlichen ihre begonnene Ausbildung auch zu Ende bringen und gibt regelmäßig Rückmeldung über den aktuellen Sachverhalt.

„Die Spender leisten etwas ganz Tolles, denn sie verbessern aktiv und ganz direkt das Leben eines Menschen,“ so die Projekt-Initiatorin voller Stolz.

Mit einer Spende von 170 Euro übernehmen Paten die gesamten Schulgebühren eines Auszubildenden für die 15-monatige Berufsausbildung an der Partnerschule in Uganda. Die Spende kommt zu 100 Prozent vor Ort an, verspricht die Röttingerin.

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