UFZ Niederstetten

Beim UFZ in Niederstetten hat man die schwarze Null im Blick

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Niederstetten. Die Mitgliederversammlung des UFZ fand im neuen Gebäude in Niederstetten statt. Für den verhinderten Vorsitzenden Rüdiger Ziebold eröffnete Landrat Christoph Schauder die Versammlung. Er unterstrich die Wichtigkeit des UFZ für die Region. Sehr erfreulich nannte er es, dass man seit der letzten Hauptversammlung vier weitere Firmen als Mitglieder begrüßen konnte. Er stelle fest, dass es beim UFZ weiter voran geht, es sei ein Leuchtturmprojekt, das sich sehen lassen könne.

Dem Bericht von Geschäftsführer Bernd Herschlein war zu entnehmen, dass man eine insgesamt positive Bilanz ziehen könne. Bei einigen Betriebsfeldern bestehe noch Luft nach oben, beziehungsweise seien leicht rückläufige Zahlen zu verzeichnen. Sehr positiv die Mitgliederentwicklung, von 24 im Jahre 2019 auf nunmehr 33 Mitglieder im diesem Jahr. Gestiegen sind in 2022 auch die Schülerzahlen in der überbetrieblichen Ausbildung, von 606 (2021) auf 665 (2022), erreichte jedoch nicht mehr das Niveau vor Corona (726). Durch die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt sei zu befürchten, dass die Zahlen weiter zurückgehen werden.

Bisher seien Buchungen für etwas über 500 Teilnehmer eingegangen. Rückläufig dagegen die Belegung der angebotenen Ausbildungsplätze. Dies decke sich mit der Situation der Berufsschule Bad Mergentheim, wo innerhalb weniger Jahre aus zwei Klassen (Industriemechaniker, Werkzeugmacher) eine wurde. Das bedeute, dass der Standort Wermutshausen nicht mehr benötigt werde. Gesunken auch die Zahl der Umschüler, da es den Arbeitsagenturen und Jobcentern scheinbar nicht möglich war, genügend Bildungsgutscheine für diese Maßnahme auszustellen. Dafür konnte allerdings der Bereich Fort- und Weiterbildung mit Kursen (Robotik, Elektropneumatik) gestärkt werden. In Kürze sollen auch zertifizierte Schweißkurse angeboten werden.

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Die stille Hoffnung, dass sich viele der 2015 und 2016 in die Bundesrepublik gekommenen Flüchtlinge nach erfolgreich absolviertem Deutschkurs für eine Umschulung interessieren würden, habe sich leider nicht erfüllt. Die Dauer der Umschulungen (jetzt 28 Monate) wurden nach dem Umzug in den Neubau den Richtlinien der IHK angepasst und zertifiziert. Der Dank gehe an die Berufsschule für die Bereitschaft, von Beginn an einen Schultag pro Woche im Dualen System zu starten.

In puncto Personalplanung, so der Geschäftsführer, würden sich einige Veränderungen ergeben, da langjährige Lehrkräfte das Umschulungszentrum verlassen, um neue berufliche Herausforderungen zu suchen. Verbunden mit dem Dank an die scheidenden Mitarbeiter, teilte Herschlein mit, dass man adäquaten Ersatz gefunden habe womit die bisherige Qualität der Ausbildung gewährleistet sei.

Problem erkannt

Laut Vorstandsmitglied „Innovationsausschuss“, Guido Rebstock, habe das UFZ das Problem der sinkenden Ausbildungszahlen erkannt, es biete deshalb im Bereich Fort- und Weiterbildung in Zusammenarbeit mit der Firma Roto den Kurs „Robotik“ an. Rebstock nannte mit der Vernetzung des UFZ mit der Programmierschule „42 Heilbronn GmbH“ in Heilbronn weitere Möglichkeiten, wobei in Heilbronn die Theorie stattfinden könnte, in Niederstetten die Praxis. Schließlich bestehe für alle Mitglieder die Möglichkeit Kurse an der „Industrie 4.0“ - Anlage des UFZ zu belegen. Dies sei die Chance für die Firmen, ihre Mitarbeiter in einem innovativen Bereich fortzubilden. Wichtig dabei aber, dass sich die „Industrie 4.0“- Anbieter in der Region miteinander vernetzten, was im Main-Tauber- Kreis mit den drei beruflichen Schule sehr gut klappt. Obwohl der Weg nach Niederstetten oftmals kürzer sei als nach Heilbronn, so Rebstock, wurde bislang übrigens kein einziger Bildungsgutschein für eine Umschulung am UFZ Niederstetten eingelöst, dies müsse angesprochen werden. Er erinnerte auch an das Problem, dass die Welle der ukrainischen Flüchtlinge noch in den Sprachkursen sind, womit sie dem Arbeits- und Fortbildungsmarkt erst im Frühjahr 2024 zur Verfügung stehen.

Das Vorstandsmitglied Finanzen, Roland Landwehr, stellte zur Bilanz 2022 fest, dass es positive Entwicklungen gab, aber auch Entwicklungen, die durchaus mit einem Fragezeichen behaftet waren. Positiv sei der gestiegene Umsatz zu bewerten, der allerdings weniger durch die Teilnehmerzahlen, sondern dank der höheren Kursgebühren erzielt wurde. Weniger erfreulich die hohen Raumkosten durch gestiegene Stromkosten, über die nachgedacht werden müsse. Im Vergleich zum vor vier Jahren erstellten Businessplan zeige sich, dass die Umsätze wohl wie geplant erwirtschaftet wurden, jedoch höhere Personalkosten entstanden sind als vorher geplant. Man habe dies aber in Kauf genommen, um personell für die kommenden Herausforderungen gewappnet zu sein. Die beiden Kassenprüfer Sigrid Flick (Stadtwerke Bad Mergentheim) und Timo Pflüger (Firma ebm-papst) stellten in ihrem Prüfungsbericht fest, dass die Kasse satzungskonform geführt wurde und sich somit keine Beanstandungen ergeben. Die von ihnen empfohlene Entlastung wurde einstimmig erteilt. Der Kaufmännische Leiter des UFZ, Guido Popp, erläuterte für 2023 ausführlich den Haushaltsvoranschlag. In einigen Bereichen werde es Korrekturen (nach oben und unten) zu den bisherigen Planungen geben. Finanzvorstand Roland Landwehr erklärte hierzu, dass trotz des nicht in allen Bereich positiven Jahresergebnisses der „Cash-Flow“ vorhanden ist. Das Ziel sei es, wieder eine „schwarze Null“ zu schreiben. Landrat Schauder betonte, dass es wichtig sei, den Bildungsstandort UFZ Niederstetten noch bekannter zu machen. habe

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