Gemeinderat Mudau

Wasserversorgung war ein Thema

Pläne bei der Sitzung vorgestellt

Von 
L.M.
Lesedauer: 

Mudau. Nach der überaus ruhigen Bürgerfragestunde hatte der Gemeinderat in seiner öffentlichen Sitzung im Mudauer Bürgersaal einige Berichte betreffend die Wasserversorgung der Gemeinde Mudau zur Kenntnis zu nehmen.

Zunächst stellte Karsten Voigtländer vom Bauamt den Ergebnisbericht des Masterplans Neckar-Odenwald-Kreis für die Gemeinde Mudau vor, der laut baden-württembergischem Umweltministerium als Grundlage für eine Bestandsaufnahme des Ist-Zustands und eine Prognose für 2050 der öffentlichen Wasserversorgung dienen soll, denn gutes Trinkwasser jederzeit verlässlich zur Verfügung zu stellen, sei mit Blick auf die Zukunft nicht mehr selbstverständlich.

Demnach geht der Masterplan davon aus, dass bis 2050 5215 Bürger zu versorgen sind und es demnach in Mudau-West kritisch werden könnte. Das Trinkwasserrohrnetz muss darum regelmäßig geprüft und instand gehalten werden und hydrologische Untersuchungen sollen prüfen, ob weitere Wasserquellen vorhanden sein könnten.

Mehr zum Thema

Zusammenarbeit

Versorgungssicherheit der Stadt deutlich verbessert

Veröffentlicht
Von
pm
Mehr erfahren
Stadtwerke

Gute Trinkwasserqualität festgestellt

Veröffentlicht
Von
stv
Mehr erfahren
Feierstunde im Bürgersaal des Rathauses

Verantwortung für Bürger übernommen

Veröffentlicht
Von
L.M.
Mehr erfahren

Weiter wurde vom Ingenieurbüro Fritz in Zusammenarbeit mit der Verwaltung ein Strukturgutachten für den Eigenbetrieb Wasserversorgung erarbeitet, das die vorhandenen technischen Einrichtungen sowie den zukünftigen Bedarf von Erweiterungen beziehungsweise Erneuerungen der Trinkwasser-Infrastruktur im Bestand im Hinblick auf die weitere Entwicklung der Gemeinde Mudau untersucht hat.

Das Trinkwassernetz der Gemeinde Mudau umfasst laut F. Grimm vom Ing.-Büro Fritz eine Länge von rund 90 Kilometern mit aktuell vier Tiefbrunnen, fünf Hochbehältern und einem Wasserturm. In Mudau werden aktuell 4948 Haushalte sowie zahlreiche Gewerbebetriebe mit Trinkwasser versorgt. Die jährliche Wassermenge, die an den Endverbraucher abgegeben wird, beträgt rund 250 000 Kubikmeter pro Jahr, wobei eine Ursachenforschung der echten und unechten Wasserverluste in teilweise großer Höhe (Gesamtgemeinde circa 17 Prozent, Teilorte teilweise 30 bis 40 Prozent) empfohlen wurde.

Im Hinblick auf die zukünftige Entwicklung der Gemeinde wurden im Rahmen des Gutachtens die verschiedenen Möglichkeiten für eine bedarfsgerechte und ausreichende Trinkwasserversorgung der Gemeinde ermittelt. Aufgrund des altersbedingten Zustandes der technischen Anlagen sind auch in den kommenden Jahren umfangreiche Maßnahmen erforderlich laut Ingenieurbüro Fritz.

Als Optimierungsvarianten – drei an der Zahl für Gesamtkosten zwischen 14,9 und 16,2 Millionen Euro – sah man unter anderem, dass das Eigenwasservorkommen gesichert, Bestandsanlagen saniert, Hochbehälter erweitert beziehungsweise neu gebaut und die Technik erneuert werden sollten. Auf Anfrage von Gemeinderat Anton Fleischmann, ob nicht Brauch- und Trinkwasser getrennt werden könnten, meinte die Fachfrau, dass das nur in Neubaugebieten möglich sein kann und dann eben eine politische Entscheidung sein müsse.

Und schließlich stellte F. Grimm auch die immensen Dimensionen des unterirdischen Wasserrohrnetzes der Gemeinde vor. Um sie zu erhalten und zu erweitern, sind genaue Kenntnisse über Auslastungen, Engpässe, Reserven und Kapazitäten notwendig. Auskunft darüber gebe die Rohrnetzberechnung. Sie dient dazu, Leitungen für Trinkwasser korrekt zu dimensionieren und eine sichere Versorgung der Verbraucher zu gewährleisten. Außerdem gibt sie Auskunft über mögliche hydraulische Schwachstellen und deckt Gefährdungspotenziale auf.

Anschließend stellten die Räte die Kosten in Höhe von 50 486 Euro für die Errichtung der elektronischen Sirenenanlage in Mudau fest, ebenso die überplanmäßigen Ausgaben von 2635,60 Euro. Um die Warnung der Bevölkerung zu stärken, hatte die Gemeinde das Sonderförderprogramm „Sirenen“ von Bund und Land mit einem Festbetrag von 10 850 Euro genutzt, und einen Antrag für Sirenenanlagen in Mudau und Rumpfen gestellt, der positiv beschieden wurde. Wie Bianca Groß als Feuerwehrbeauftragte erläuterte, hatte die Angebotseinholung der Gemeinde deutlich gemacht, dass zwei Anlagen trotz Förderung viel zu teuer kommen, weshalb entschieden wurde, dass nur die Mudauer Sirene angeschafft werden soll. Das günstigste Angebot hatte die Firma Fischer Energietechnik + Warnsysteme aus Freudenberg abgegeben. Inzwischen ist nicht nur die Sirenenanlage errichtet, sondern auch die letzte Rechnung eingegangen, so dass die Kostenfeststellung in dieser Sitzung erfolgen konnte.

Abschließend gab Bürgermeister Dr. Rippberger bekannt, dass das Starkregenrisikomanagement zusammen mit Waldbrunn in Angriff genommen wird. Der Förderbescheid liegt bereits vor. L.M.

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten