Schloßau. Der Schloßauer Schützenverein hat am Samstag in der Mehrzweckhalle sein hundertjähriges Bestehen gefeiert. Befreundete Schützenvereine waren aus Adelsheim, Altheim, Buchen, Dornberg, Hettingen, Hornbach, Mudau, Osterburken, Schweinberg, Seckach und Sindolsheim zur Feier angereist.
Oberschützenmeister Walter Friedel gab nach dem schwungvollen musikalischen Entrée der „Schloßemer Musikanten“ unter Stabführung von Uwe Prokisch den Startschuss für den Fahneneinmarsch der befreundeten Vereine in Begleitung der Schützenkönige. Das ergab ein erhebendes Bild.
Anschließend erinnerte Roland Grimm mit einer gekürzten Version der Bruno-Trunk-Chronik zum 75-jährigen Bestehen des Vereins nicht nur an die Anfänge der Schloßauer Schützen, sondern auch an den beliebten Chronisten, der schon verstorben ist.
Stolz auf Schießanlage
Walter Friedel übernahm die vergangenen 25 Jahre der Geschichte. Er bekundete seinen Stolz auf die hervorragend instandgehaltene Schießanlage. Außerdem dankte er Jugendleiter Hermann Hogen, der seit 1989 nicht nur einen Riecher für junge Talente beweise, sondern sie auch hervorragend ausbilde.
Als Beispiel dafür nannte Friedel die Karriere von Eva Friedel, die 1997 in den Verein eingetreten war und schon 1999 bei den Deutschen Meisterschaften in der Disziplin „KK-60-Schuss liegend, Jugendklasse weiblich“ mit 596 von 600 Ringen und deutschem Rekord den Titel errang. Es folgten unglaublich viele Erfolge, wobei ihr persönlicher Karrierehöhepunkt die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro war.
Als tollen Mannschaftserfolg wertete der Oberschützenmeister die Meisterschaft in der Oberliga 2003 mit den Mannschaftsmitgliedern Eva Friedel, Barbara Benig, Stefanie Hogen, Melanie Scheuermann, Tanja Hogen, Christian Scheuermann und Michael Hemberger.
Die Anlage in Schloßau verfüge über fünf Pistolenstände von 25 Meter Länge, über acht KK-Stände von 50 Meter Länge, über zehn Luftgewehr- beziehungsweise Luftpistolen-Stände (davon sieben elektronisch) und hat außerdem Schießkleidung und modernste Waffen für Training und Wettkampf im Bestand. „Ein super Angebot, das personell und finanziell zu stemmen ist“, stellte Friedel fest. Dafür seien zahlreiche Einsätze und Veranstaltungen notwendig und eine Mannschaft, die zusammenhalte, wofür er überaus dankbar sei. Über die Jahre habe man so zahlreiche Schützenfeste, Tanzveranstaltungen, Königsschießen mit Königsfeiern und für die Allgemeinheit Ostereier-Schießen, Herbstfest mit Vereins- und Jedermannschießen sowie Essen zum Mitnehmen organisiert. Außerdem habe man mit viel Engagement zweimal den Kreiskönigsball ausgerichtet.
Ein Werbeblock um neue junge Mitglieder rundete die Ausführungen von Walter Friedel ab und eröffnete den Reigen der Grußwortredner, die ihre Wertschätzung für den engagierten Verein zum Ausdruck brachten und mit Geschenken nicht geizten.
Viele lobende Worte
Friedbert Großkopf vom Badischen Sportschützenverband hatte neben lobenden Worten für die tolle Schießanlage die Ehrenmedaillen des Badischen Schützenverbands und des Deutschen Sportschützenbundes im Gepäck, Roger Höly, stellvertretender Kreisschützenmeister, überreichte eine Urkunde zum 100. Geburtstag. Sportkreisvorsitzender Manfred Jehle lobte den Mut und die große Initiative der Schloßauer Schützen, und er stellte die positiven Werte des Schießsports in den Vordergrund, der unter anderem lehre, mit Siegen und Niederlagen umzugehen. Landrat Dr. Achim Brötel erfreute mit einer kurzweilig humorvollen, aber fundierten Rede. Er lobte die erfolgreiche Jugendarbeit und übergab ein Geldpräsent, dem sich Bürgermeister Dr. Norbert Rippberger nahtlos verbal und monetär anschloss.
Dank für Zusammenhalt
Ortsvorsteherin Tanja Schneider dankte den Schützen für die unglaubliche Bereicherung des kulturellen Ortskalenders und deren Funktion als beste Werbung für Schloßau und Waldauerbach. Markus Friedrich dankte den Schützen im Namen der örtlichen Vereine für den allseits bekannten Schloßauer Zusammenhalt, wo man mit Spaß gemeinsam das Ziel erreiche: „Wir können auf das, was wir alle leisten, sehr stolz sein“.
Oberschützenmeister Walter Friedel war es wichtig, in seinen Schlussworten allen zu danken, die zum Gelingen des Jubiläums beigetragen hatten, darunter Roland Grimm für die Präsentation der Trunk’schen Chronik und das Stiften der Jubiläumsscheibe, die man im Rahmen des Königsschießens mit je zehn Schuss ausschießen werde. Ein weiteres Dankeschön ging an Lena Grimm-Esposto für die Gestaltung der Festschrift und schließlich an die Gäste: „Eure Teilnahme hat unsere Feier unglaublich aufgewertet.“ Mit dem gemeinsam gesungenen Badnerlied wurde zum gemütlichen Teil des Abends übergeleitet.
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