Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses

Neckar-Odenwald-Kreis: Stromkosten erreichten 2023 den Höhepunkt

Energiemanager Daniel Langenberger stellte in der Ausschusssitzung am Montag den Energiebericht für 2018 bis 2023 vor. Was die Zahlen aussagen.

Von 
Maren Greß
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Der Schulkindergarten „Pusteblume“ zählt zu den Gebäuden mit einem verhältnismäßig hohen Wärmeenergieverbrauch, denn der Schulkindergarten wird im Vergleich zu anderen Schulen wärmer beheizt. © Maren Gress

Neckar-Odenwald-Kreis/Limbach. Der Neckar-Odenwald-Kreis ist Eigentümer von mehr als 30 Liegenschaften mit über 40 einzelnen Verwaltungs- und Schulgebäuden sowie den Gebäuden der Straßenmeistereien. Um den Energiebedarf der einzelnen Liegenschaften, die eingesetzten Energieträger und die Entwicklung über mehrere Jahre hinweg analysieren und bewerten zu können, erfasst der Landkreis seit 2010 systematisch die Energie- und Wasserverbräuche. Auf dieser Basis hat er schon 2011 seinen ersten Energiebericht erstellt.

In der Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses am Montagabend in der Sporthalle in Limbach stellte Daniel Landenberger, seit rund einem halben Jahr Energiemanager des Landratsamtes, den Bericht für den Zeitraum 2018 bis 2023 vor. Der Gesamtwärmeverbrauch der betrachteten Liegenschaften bewegte sich im Zeitraum auf einem nahezu konstanten Niveau. Einen Ausschlag im Diagramm gab es im Jahr 2021. „Das war ein kaltes Jahr, da wurde dementsprechend mehr Wärmeenergie verbraucht“, erklärte Landenberger. Am Wärmeenergieverbrauch der einzelnen Verwaltungsgebäude erkenne man die großen und nicht energetisch sanierten Häuser. „Diese verbrauchen mehr Energie“, so der Energiemanager. Bei den Schulen sticht insbesondere der Schulkindergarten „Pusteblume“ hervor. „Dieses Gebäude wird wärmer beheizt als andere Schulgebäude“, erklärte Landenberger.

Wo sich die Corona-Pandemie bemerkbar macht

Die Corona-Pandemie machte sich beim Gesamtstromverbrauch bemerkbar. So lag dieser 2019 noch zwischen 2100 und 2200 Megawattstunden, 2020 bei rund 1900 Megawattstunden. Seither hat er sich auf rund 2000 Megawattstunden eingependelt. „Das liegt daran, dass es vor der Corona-Pandemie kein Homeoffice gab“, sagte der Energiemanager. Während der Hochphase hätten viele Mitarbeiter von zuhause aus gearbeitet, inzwischen biete das Landratsamt den Mitarbeitern weiterhin tageweise Homeoffice an. Der Stromverbrauch werde unter anderem beeinflusst durch die Beleuchtung und Serverkapazitäten. So sei der Verbrauch insbesondere in jenen Gebäuden hoch, in denen viele Server stehen. Aber auch die Zulassungsstellen in Mosbach und Buchen benötigten viel Strom, da sie klimatisiert seien.

Bei den Schulen spiegele sich beim Stromverbrauch wider, wie lange die Schüler vor Ort sind. So benötige das GTO mit Ganztagskonzept deutlich mehr Strom als Schulen ohne Ganztagsangebot.

Wasserverbrauch ist seit Jahren kontinuierlich rückläufig

Nach den Worten von Landenberger ist der Wasserverbrauch seit Jahren kontinuierlich rückläufig– im Gegensatz zu den Gesamtenergiekosten, denn diese sind gestiegen. „2023 haben wir einen Höchststand erreicht, insbesondere bei den Stromkosten“, sagte der Energiemanager. Doch der Preis für die Kilowattstunden Strom gehe inzwischen wieder zurück. Durch die Übernahme und Inbetriebnahme neuer PV-Anlagen erhoffe man sich eine Kostensenkung. Den Wärmeenergieverbrauch könne man nur reduzieren, wenn in die Dämmung der Gebäude investiert werde.

Auf Nachfrage von Kreisrat Jürgen Mellinger (SPD) erklärte Landenberger, dass ein Energiemanagementsystem derzeit vorbereitet werde. Simone Heitz, Fraktionsvorsitzende der Grünen, fasste in ihrer Stellungnahme den Energiebericht zusammen und stellte zwei Anträge: So soll eine Portfolioanalyse der Umweltkennzahlen (Verbräuche) nach Umweltrelevanz und Verbesserungspotenzial erstellt werden. Außerdem forderte sie einen Maßnahmenkatalog, wie in den nächsten vier Jahren 500 Tonnen CO2 eingespart werden und wie die eingesetzte fossile Energie um mindestens 2000 Kilowattstunden reduziert werden könne. Einstimmig nahmen die Ausschussmitglieder anschließend den Energiebericht zur Kenntnis.

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