Neckar-Odenwald-Kreis/Limbach. 24 Stunden am Tag und das sieben Tage in der Woche muss eine Leitstelle einwandfrei funktionieren, um im Ernstfall Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz alarmieren zu können. Doch diese Alarmierung funktioniert nur, wenn die Technik regelmäßig erneuert wird, um auf dem aktuellen Stand zu sein. Eine solche Ertüchtigung ist auch in der Integrierten Leitstelle (ILS) des Neckar-Odenwald-Kreises in Mosbach notwendig. Dafür wurde ein Gutachten erstellt. Rund 2,6 Millionen Euro soll die Modernisierung demnach kosten. Darin ist vorgesehen, dass die Leitstelle aus Platzgründen in einen anderen Raum im Obergeschoss umzieht. Aus dem Besprechungszimmer soll der Leitstellenraum werden, da dort mehr Platz für die Schreibtische sei. Im Erdgeschoss soll der Besprechungsraum entstehen, dort sollen im Bedarfsfall weitere Arbeitsplätze geschaffen werden können. Ebenso soll der Server- und Technikraum erweitert werden.
Ertüchtigung der ILS nur eine vorübergehende Lösung
Die Ertüchtigung ist jedoch nur eine vorübergehende Lösung. Langfristig planen Landkreis und DRK-Kreisverband Mosbach – sie betreiben gemeinsam die ILS – einen Leitstellen-Neubau an einem anderen Standort, in Zusammenarbeit mit einem oder mehreren Landkreisen. „Wo ist nach wie vor offen“, sagte Landrat Dr. Achim Brötel im Rahmen der Verwaltungs- und Finanzausschusssitzung am Montag in der Sporthalle in Limbach. Man wisse, dass an einer Neuerrichtung kein Weg vorbei gehe und akuter Handlungsbedarf bestehe. „Die Gespräche dazu laufen auf Hochtouren“, sagte Brötel.
Um in den kriselnden Haushaltszeiten Geld einzusparen, schlägt die Kreisverwaltung eine kostengünstigere Lösung vor, statt des Umzugs vom Erd- ins Obergeschoss. So entfällt ein Großteil der Kosten für die bauliche Maßnahme, da man kaum Änderungen im Bestand vornehmen müsse. „Wir weichen nur während der Umbauphase ins Obergeschoss aus. Die bestehenden Räume werden ansonsten weiterverwendet“, erklärte Michael Kiefner, Abteilungsleiter Hilfsgesellschaft beim DRK-Kreisverband Mosbach, in der Ausschusssitzung.
Wann neuer Leitstellen-Standort spruchreif ist, sei „Kaffeesatzleserei“
Kreisrat Patrick Haag (SPD) erkundigte sich, wann der Standort für einen Leitstellen-Neubau spruchreif werde. „Das ist derzeit noch Kaffeesatzleserei. Wir wissen es noch nicht“, sagte der Landrat. Die Kreisräte waren sich einig, dass die Ertüchtigung, bei der das Kommunikationssystem mit rund 845.000 Euro der teuerste Kostenpunkt ist, nicht zur Diskussion stehe. Denn die ILS müsse funktionieren. „Ich hätte heute lieber über die Planungen für einen Neubau gesprochen als über eine Zwischenlösung, die so viel Geld kostet“, betonte Dr. Norbert Rippberger (CDU). Auch Jürgen Mellinger (SPD) sprach von einer „sehr teuren Interimslösung“. Dass man in schwierigen Haushaltszeiten Kompromisse eingehen müsse, betonte Thomas Ludwig (Freie Wähler). „Der Schwebezustand ist jedoch unbefriedigend“, sagte er.
Einstimmig stimmte der Ausschuss für Verwaltung und Finanzen der Ertüchtigung der ILS in der reduzierten Variante zu. Die Kosten werden von rund 2,6 auf etwa 2,2 Millionen Euro gesenkt. Die Hälfte davon trägt der Landkreis, die andere Hälfte der DRK-Kreisverband Mosbach. Für den Kreisanteil rechnet man mit einem Zuschuss in Höhe von 285.000 Euro über Zuwendungen für das Feuerwehrwesen. Da für die eine vollständige Umsetzung in diesem Jahr kein Geld im Kreishaushalt eingeplant ist, soll die Ertüchtigung unmittelbar nach der Verabschiedung des nächsten Kreishaushalts beauftragt werden. „Falls einzelne Komponente der Leitstellen-Technik im Laufe des Jahres erneuert werden müssen, werden wir diese selbstverständlich schon früher ersetzen“, betonte Brötel.
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