Limbach. Unmittelbar vor der Gemeinderatssitzung und vor dem eigentlichen Beginn der Bauarbeiten für den barrierefreien Um- und Erweiterungsbau des Rathauses nutzte der Gemeinderat die Gelegenheit für eine Besichtigung des Außenbereichs und insbesondere des denkmalgeschützten Rathauses.
Im Außenbereich sind die Abrissarbeiten des ehemaligen Bauhofs abgeschlossen. Aus Denkmalschutzgründen muss hier die Sandsteinmauer der ehemaligen Schulturnhalle erhalten bleiben, die nun in einen kleinen Traugarten integriert werden wird. Auch das Innere des Rathauses ist inzwischen überwiegend entkernt. Kleinere Restarbeiten stehen noch an. Einiges muss aus Gründen des Denkmalschutzes erhalten bleiben. Der zuständige Bauleiter Nico Hofmann und Bürgermeister Thorsten Weber führten den Gemeinderat durch die einzelnen Stockwerke und zeigten die „Baugeschichte“ des mehr als 100 Jahre alten Gebäudes auf. Viele im Laufe der Zeit getätigten Umbauarbeiten wurden nicht fachgerecht durchgeführt und haben Schäden verursacht, die nun sichtbar sind und beseitigt werden müssen, bevor die eigentlichen Umbauarbeiten beginnen können.
Im Anschluss gab Bürgermeister Thorsten Weber bei der öffentlichen Sitzung des Gemeinderats bekannt, dass man sich auf einen Zuschuss für den Museumsverein Wagenschwend für den Abriss der maroden Garagen und dem Ersatz durch einen kleinen Neubau verständigt hatte. Der Zuschuss der Gemeinde wurde gedeckelt und setzt im Übrigen auch die Bewilligung von Fördermitteln und den Einsatz eigener Vereinsmittel voraus.
„Das kleine Flurbereinigungsverfahren in Wagenschwend hatten wir im September 2021 mit einem Gemeinderatsbeschluss auf die Reise geschickt“, leitete Thorsten Weber zum nächsten Punkt über. Zu diesem konnte er Stefanie Müller und Melanie Mühmert vom Landratsamt, Fachdienst Flurneuordnung und Landentwicklung, begrüßen. Stefanie Müller gab zunächst einen Überblick über den bisherigen Verfahrensverlauf. Man hat nun den abschließenden Planungsstand erreicht, nachdem es nochmals Optimierungen im Verfahren gegeben hatte. Anschließend stellte sie den Wege- und Gewässerplan mit landschaftspflegerischen Begleitplan vor. Ein großes Augenmerk wurde auf die ökologischen Maßnahmen gelegt, neben einer artenreichen Streuobstwiese, 16 Nistkästen sollen auf einer Waldfläche auch neun kleinere Tümpel entstehen. Die Gesamtkosten des Verfahrens belaufen sich auf 470 000 Euro, die zu 85 Prozent vom Land bezuschusst werden. Der Gemeinderat stimmte dem Maßnahmenpaket genauso einstimmig zu, wie der Übernahme der gemeinschaftlichen Anlagen nach Abschluss des Verfahrens und dem Pflegeplan für die ausgewiesenen landschaftspflegerischen Maßnahmen. „Im Optimalfall können wir im Herbst in die Umsetzung gehen“, so Weber.
„Während unsere ersten drei Ausschreibungen mit Blick auf die Kostenberechnungen durchaus positiv waren, liegen wir beim Gewerk für die Elektroarbeiten deutlich über der Kostenberechnung des Ingenieurbüros“, führte Weber in die Vergabe des Elektrogewerks für den barrierefreien Rathausum- und erweiterungsbau ein. Das günstigste der beiden eingegangenen Angebote lag um rund 31 Prozent über der Kostenberechnung. Der Gemeinderat beschloss die Vergabe der Elektroarbeiten an die ortsansässige Firma Haun zum Angebotspreis von 846 383,46 Euro.
Zu Beginn des nächsten Tagesordnungspunkts hob Thorsten Weber hervor, dass die Realisierung des Nahwärmenetzes auf jeden Fall kommen wird, denn für den bestehenden, ölbasierten Verbund mit den gemeindlichen Gebäuden sei auf jeden Fall eine Nachfolgelösung notwendig. „Der darüber hinaus gehende Umfang steht noch nicht abschließend fest. Gerne würden wir den Bürgerinnen und Bürger weiter ein Angebot für einen Anschluss machen. Dazu hatten wir im letzten Jahr erneut Fördermittel für das sogenannte „Sanierungsmanagement I“ bei der KfW beantragt und in Höhe von 75 Prozent der förderfähigen Kosten von rund 240 000 Euro Ende Februar bewilligt bekommen“, so Weber weiter. Mit Hilfe der Fördermittel sollen nun die konkreten Arten der künftigen Wärmeversorgung genauso geplant werden, wie die verschiedenen Ausbaustufen des Nahwärmenetzes. Diese Ausbaustufen werden anhand der bisherigen gut 100 Rückmeldungen aus der Bevölkerung festgelegt, wobei eine konkrete Kontaktaufnahme nochmals erfolgen und eine Verbindlichkeit mit Blick auf den tatsächlichen Anschluss erforderlich werden wird. Bis Mitte dieses Jahres soll ein grober Ausbauplan stehen, der dann Grundlage für die konkreten Umsetzungsplanungen des Leitungsbaus und der Wärmezentrale sein wird. „Mit allen Projektbeteiligten wurde vereinbart, dass die Versorgung erster Gebäude zur Heizperiode 2024/2025 anzustreben ist. Das ist zwar sportlich, aber bei optimalem Verlauf des Projekts machbar“, so der Bürgermeister. Das Projekt soll weiter mit den Energieagenturen des Neckar-Odenwald-Kreises und des Landkreises Karlsruhe durchgeführt werden. Letztere wird die Umsetzung des aktuellen Förderpaketes koordinieren und erhielt dafür vom Gemeinderat einstimmig den Zuschlag zum Angebotspreis von 216 580 Euro.
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