Königshofen. Etwa 3,5 Millionen Euro lässt sich das Land Baden-Württemberg die Verlängerung des vertakteten Probebetriebs bis Dezember auf der Frankenbahn zwischen Lauda und Osterburken kosten. Auf den ersten Blick ein guter Plan – nicht aber auf den zweiten. Denn mit dieser Entscheidung wurde der zweite Schritt vor dem ersten gemacht.
Wie will man denn die für den Dauerbetrieb nötige Zahl von 500 Bahnreisenden pro Tag akquirieren, wenn die Infrastruktur an den Haltepunkten entlang der Strecke mit den Plänen nicht Schritt hält? Schmutzige, demolierte, in die Jahre gekommene oder fehlende Bahnsteige, bei denen man Barrierefreiheit zum Großteil vermisst, sowie nicht vorhandene sanitäre Anlagen animieren viele wohl kaum zum Umstieg vom Auto auf die Bahn.
Zunächst wäre die Bahn am Zug, für annehmbare Rahmenbedingungen auf ihrem Hoheitsgebiet zwischen Lauda und Osterburken zu sorgen. Danach macht es Sinn, dass Land und Kreise Millionensummen in die Hand nehmen. Eine Chance wurde hier leichtfertig vertan!
Ich befürchte, dass unter diesen Voraussetzungen, die 3,5 Millionen Euro vom Land für die Verlängerung des Probebetriebs ins Leere laufen. Zwar lasse ich mich gerne eines Besseren belehren. Doch mir fehlt der Glaube, weil nicht investiert wird.
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Fränkische Nachrichten Plus-Artikel Zur Lage an Bahnhöfen wie Königshofen: Bahn hat Chance vertan
Klaus T. Mende zur aktuellen Situation auf der Frankenbahn