Oberlauda. Von der Sängerzahl her gesehen sieht es nicht gerade rosig aus, aber gesungen wird immer noch – und der Chor ist zumindest singfähig. Bei der Jahreshauptversammlung des Männergesangvereins Eintracht Oberlauda zog sich die personelle Situation wie ein roter Faden durch die Tagesordnung. Der Vorsitzende Reinhard Haas durfte dazu besonders Chorleiter Anton Eder, Vizechorleiter Wolfgang Haas und Wolfgang Runge, Präsident des Sängerbundes Badisch-Franken, begrüßen.
Der Chor eröffnete die Versammlung mit dem Lied „Im grünen Tal“ nach einem Satz von Helmut Hahne. Nach einer Gedenkminute erinnerte Schriftführer Sascha Renk an die Aktivitäten seit der letzten Hauptversammlung. Zwar hätten sich diese in Grenzen gehalten, ein Teil davon sei aber auch noch der Pandemie zuzuschreiben. Gesanglich umrahmte man den Gottesdienst eine Woche zuvor für die verstorbenen Mitglieder des MGV und habe damit hören lasse, dass nicht nur geprobt werde.
In seinem persönlichen Jahresrückblick dankte Reinhard Haas besonders Vizechorleiter Wolfgang Haas, der im Bedarfsfall nahtlos aushelfen könne. Trotz Überalterung des Chores und fehlendem Nachwuchs verfüge man über den Luxus von zwei Chorleitern. Deshalb denke man auch nicht im Entferntesten an die Auflösung des Vereins oder des Chores. Dies unterstrich auch Anton Eder: Der Chor solle und müsse weiter bestehen. Wolfgang Haas betonte, dass er zunächst mit Liedwiederholungen die Singfähigkeit erhalten wolle. Die gesangliche Mitgestaltung des Gottesdienstes sei ein erster Schritt in diese Richtung gewesen. Nach Möglichkeit sollten und könnten da noch viele folgen.
Auch finanziell war man einigermaßen über die Runden gekommen, auch wenn das Polster etwas kleiner geworden sei, so Schatzmeister Jürgen Faul. Kassenprüfer Walter Seewald bescheinigte ihm jedenfalls eine einwandfreie und korrekte Kassenführung.
Erhard Stephan bedankte sich im Namen aller Mitglieder beim Vorstand für die vorbildliche Arbeit, in schwierigen Zeiten wahrlich keine leichte Aufgabe. Er beantragte die Entlastung desselben, die einstimmig erteilt wurde.
„Bleiben Sie gesund bei guter Stimme und Stimmung, denn Singen macht Spaß und muss geehrt werden“. Mit diesen Worten leitete der Präsident des Sängerbundes Badisch-Franken, Wolfgang Runge, zur Ehrung langjähriger und verdienter Sänger über – diesmal Wolfgang Haas für 60 Jahre und Alfred Oehmann für 70 Jahre.
Ehrungen oder eine Ehrungswürdigkeit sei durch die Gesellschaft definiert und richte sich immer wieder nach geänderten Wertekatalogen. Somit änderten sich nicht nur die Zeiten. Im Chor werde man aber auch mit der Harmonie konfrontiert und pflege die Aufmerksamkeit anderen gegenüber. Chöre seien und blieben Kulturträger und kulturelle Botschafter ihrer Kommunen. Im Namen des Deutschen Chorverbands überreichte er Wolfgang Haas Urkunde und Ehrennadel in Gold mit der eingravierten „60“, Alfred Oehmann mit der „70“.
Vereinsintern wurden danach noch Werner Ebert (65 Jahre passiv) und Ernst Ebert, Bruno Balbach und Kurt Ebert (jeweils 70 Jahre passiv) geehrt. Der Chor gratulierte allen mit den Liedern „Heimat, liebe Heimat“ von Friedrich Silcher und „Die Unnahbare“ von Jakov Gotovac.
Keine Veränderungen brachten die Neuwahlen des gesamten Vorstands. Reinhard Haas bleibt Vorsitzender, Sascha Renk sein Stellvertreter und Schriftführer. Jürgen Faul ist weiterhin für die Kasse zuständig, die von Walter Seewald und Alois Stephan geprüft wird. Günter Ambach (aktiv) und Ernst Ebert (passiv) vertreten die Mitglieder und Josef Ohnedorfer ist für die Noten zuständig. Anton Eder und Wolfgang Haas gehören kraft Amtes dem erweiterten Vorstand an. Ab sofort beginnen die Chorproben um 19.30 Uhr, die nächste findet am Freitag, 12. Mai, statt.
Der Gesangverein ruft wieder die Bevölkerung zu einer Gedenkfeier am 14. Juli auf den Friedhof auf. Mit dem „Trinklied“ von Chr. Siegler beendeten die Sänger die Hauptversammlung.
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