Friedhöfe

Stabilität wird geprüft

Jedes Jahr aufs Neue

Von 
stv
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Lauda-Königshofen. Jedes Frühjahr müssen die Grabmale auf den städtischen Friedhöfen auf ihre Standfestigkeit hin untersucht werden. Die Stadt hat damit einen externen Dienstleister beauftragt. Klaus Stolzenberger ist deshalb aktuell wieder auf allen städtischen Friedhöfen unterwegs. Mit seinem Messgerät, das er sich vor den Bauch geschnallt hat, geht er von Grabmal zu Grabmal und prüft die Standfestigkeit.

Es sieht schon ein wenig befremdlich aus, wenn Stolzenberger sich hinter ein Grabmal stellt, seine eine Hand leicht auf den Grabstein legt und mit der anderen Hand das Messgerät bedient. Doch nur so lassen sich exakte und vor allem reproduzierbare Ergebnisse erzeugen. Es gibt nicht viele Fachleute wie Stolzenberger. Der gelernte Steinmetz hat sich vor mehreren Jahren selbständig gemacht und fährt seitdem durch ganz Deutschland. Über 500 Kommunen schätzen seine Arbeit. „Sobald es eisfrei ist, fange ich an und dann arbeite ich bis in den November hinein. Das kann schon mal etwas stressig werden“, beschreibt Stolzenberger seine Arbeitszeit. Meist beginnt die mit Sonnenaufgang und endet bei Sonnenuntergang. In Lauda-Königshofen prüft er etwa 4000 Grabmale, auf sämtlichen kommunalen Friedhöfen.

Anfangs sei die Zahl der Beanstandungen noch hoch gewesen, heutzutage sind sie eher selten. Wenn es pro Friedhof ein oder zwei Stück sind, dann sei das schon viel. Wichtig bei der Arbeit sei die Dokumentation. Jedes Grab habe eine Nummer und die stehe in einer Liste, so der Fachmann. Dorthin überträgt sein Gerät die Messungen und man kann genau erkennen, welche Grabsteine locker oder fest sind.

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Die Messmethode ist dabei genau festgelegt. Mit seinem Gerät muss er mindestens zwei Sekunden 300 Newton Kraft ausüben. Dabei wird die Kraft erst langsam aufgebaut, ruckartige Bewegungen wären eher schädlich.

Bei der Arbeit ist er voll konzentriert, zumal viele Grabplatten poliert sind und er leicht abrutschen könnte. Wo immer möglich, misst er die Standfestigkeit von hinten, um die Grabbepflanzung nicht zu zerstören. Wo das nicht geht, hat sein System sogar Vorteile. Denn er muss lediglich einen Fuß ins Grab setzen und auch den nur dort, wo er nichts zerstören kann. stv

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