Lauda-Königshofen/Mosbach. Vor dem Landgericht Mosbach hat am Freitag ein Prozess gegen vier Männer begonnen, die in Lauda-Königshofen Rauschmittel in größerem Umfang hergestellt und verkauft haben sollen.
Wie Mosbachs Leitender Oberstaatsanwalt Dr. Florian Kienle ausführte, sollen sich zwei der Angeklagten dazu entschlossen haben, gemeinsam einen „schwunghaften Handel mit Amphetamin und Kokain“ aufzubauen. Hierzu stellten sie laut Anklageschrift in den Wohnräumen eines Angeklagten in Lauda-Königshofen Amphetamin im großen Stil her und verkauften bereits im Januar 2023 ein Kilo davon in Buchen.
Im Dezember 2023 sollen sie dann, so die Staatsanwaltschaft Mosbach, die beiden Mitangeklagten hinzugezogen haben, um mit diesen ihren Aktionsradius und Kundenstamm auch in Richtung Heilbronn zu erweitern.
An Ermittler verkauft
Zum Verhängnis wurde den Männern ein Verkauf von zwei Kilogramm Amphetamin sowie gut 15 Gramm Kokain im März 2024 an einen verdeckten Ermittler am Bahnhof Gerlachsheim. Später sollen dann weitere 17 Kilogramm Amphetamin in Lauda-Königshofen hergestellt worden sein, wovon erneut zehn Kilogramm an einen verdeckten Ermittler verkauft wurden.
Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge sowie bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln lauten daher die Vorwürfe der Staatsanwaltschaft Mosbach gegen das Quartett, drei der Männer sind derzeit inhaftiert.
Im Rahmen eines Rechtsgesprächs formulierten die Verteidigerinnen der Angeklagten Zweifel an der Darstellung des Staatsanwalts. Rechtsanwältin Peggy Eisele sah „einige rechtliche Probleme“ und verneinte unter anderem, dass es sich um eine Bande handelte. Ihre Kollegin Carolin Zahler ergänzte, dass es beim Verkauf der zehn Kilogramm Amphetamin vonseiten ihres Mandanten nicht um den zusätzlichen Verkauf von Kokain gegangen sei, „darauf bestand der verdeckte Ermittler“. Dass Verkäufe stattfanden, räumten die Verteidigerinnen hingegen ein. Staatsanwalt Kienle zeigte sich von Ausführungen wenig beeindruckt. „Wir haben selten eine eindeutigere Bandenstruktur gesehen“, erwiderte er. Man bleibe bei den Vorwürfen.
Nach einer rund einstündigen, nichtöffentlichen Fortsetzung des Rechtsgesprächs gab die Vorsitzende Richterin Dr. Barbara Scheuble bekannt, dass die Sitzung unterbrochen sei und in einer Woche fortgesetzt werde. Das Urteil soll nach aktuellem Stand am 4. November fallen.
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