Lauda-Königshofen. Der Verkauf des ehemaligen Pfarrhauses in Messelhausen betrifft auch die Kommune. Denn unter dem Vorplatz des Hauses befindet sich der Löschwasserbehälter des Ortes. Einstimmig entschied sich der Gemeinderat Lauda-Königshofen deshalb dafür, die bisher private Fläche künftig als öffentlichen Raum zu widmen.
Der Dorfplatz und dessen Umfeld wurden, so Stadtbaumeister Tobias Blessing, in den 1990er Jahren geschaffen und seitens der Stadt angelegt. Und die Kommune wolle dieses Areal auch nach der Veräußerung des Pfarrhauses als öffentlichen Bereich wissen.
Für mehr Zündstoff sorgt derzeit im Ort aber die geplante Verlegung der Bushaltestelle. Marco Hess, Fraktionsvorsitzender der CDU, brachte das Thema aufs Tapet. Hintergrund ist die Vorgabe des Landes Baden-Württemberg, bis 2025 alle Bushaltestellen barrierefrei zu gestalten.
Weil die Bushaltestelle aktuell direkt am Feuerwehrgerätehaus und in einer S-Kurve ist, sieht das Straßenbauamt im Landratsamt als Bauträger daher eine Veränderung in der Freiherr-von-Zobel-Straße vor.
Die künftige Haltestelle wäre aber nur wenige Meter vom alten Standort entfernt. Der Einbau eines Busbords mit rund 18 Zentimeter Höhe würde bei der Feuerwehr für Komplikationen sorgen.
Eine Verlegung ist für Hess bei „überschaubaren Fahrgastzahlen“ eine zu kostspielige Variante. Er ist überzeugt, dass sich die Barrierefreiheit auch anders herstellen lässt. Verwundert war Hess, dass weder Ortsvorsteher noch Gremien vor Ort informiert worden waren.
Ins gleiche Horn stieß Herbert Bieber (FBL). „Die Bushaltestelle zu verlegen, ist ein Witz. Das kostet Tausende von Euro“, kritisierte er und forderte, den gesunden Menschenverstand einzusetzen.
Tobias Blessing erläuterte die Landesgesetzgebung, die man im Landratsamt umsetze. Die Verkehrsbehörde habe sich aufgrund der Verkehrssicherheit für einen neuen Standort und gegen den bisherigen ausgesprochen. Man werde die Kritik beim Landratsamt vorbringen und nach anderen Lösungen suchen.
Deutlicher wurde Bürgermeister Dr. Lukas Braun. Der Rathaus-Chefgab Marco Hess als Mitglied im Kreistag mit auf den Weg, seinen Unmut im dortigen Gremium vorzubringen. „Wenn der Bedarf nach einer barrierefreien Bushaltestelle in der Ortschaft nicht vorhanden ist, geben wir das so ans Landratsamt weiter.“ Die Behörde spare sich dann viel Geld bei der baulichen Maßnahme. dib
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/lauda-koenigshofen_artikel,-lauda-koenigshofen-pfarrhausvorplatz-wird-oeffentlicher-raum-_arid,2056447.html