Lauda. Die Freude war groß bei allen Beteiligten: Mit einer kleinen Feierstunde wurde am Dienstag der Park+Ride-Parkplatz am Laudaer Bahnhof offiziell übergeben. Gleichzeitig hat auch ein anderes Dilemma ein Ende: An der Fußgängerunterführung zu den Bahngleisen wurden drei öffentliche Toiletten eingerichtet.
Noch fehlen die Markierungen für die insgesamt 76 Stellplätze in der Tauberstraße. Doch die Autofahrer können das Areal nun komplett nutzen. Ihnen stehen auch sechs Elektroladepunkte des Stadtwerks Tauberfranken zur Verfügung, wie Bürgermeister Dr. Lukas Braun bei der Eröffnung betonte.
„Nach dem Spatenstich am 10. Mai können wir nun gegen Jahresende das Areal für den allgemeinen Verkehr freigeben“, freute sich der Rathauschef und verwies darauf, dass es nicht nur um den Parkplatz allein am Bahnknotenpunkt Lauda gehe. Er sprach von einer „smarten Verkehrsdrehscheibe an der Schnittstelle zwischen Straße, Radweg, Schiene, Buslinienverkehr und Internet. „All diese Verkehrs- und Datennetze greifen ab sofort ineinander.“
Für die Maßnahme wurde die Zufahrt von der Inselstraße am alten Güterschuppen neu errichtet. Weiter ausgebaut wurde die Personenunterführung zu den Gleisen und zum Bahnhofsvorplatz. Froh ist Braun, dass ein anderes Problem für den Fahrgastkomfort nun behoben ist: „Verfügbar sind nun drei Toiletten am Ausgang der Unterführung, eine davon barrierefrei.“
Eine passende Beleuchtung und eine Akku-Ladestation für E-Bikes, die noch kommen soll, vervollständigen die Maßnahme, die insgesamt rund 1,5 Millionen Euro verschlungen hat.
Dank an alle Beteiligten
Braun dankte allen am Bau Beteiligten, allen voran der Baufirma Konrad Bau und dem Büro Walter und Partner sowie den Mitarbeitern der Verwaltung. Froh war er über die finanzielle Unterstützung des Gesamtprojekts am Bahnhofsareal über das Bund-Länder-Programm „Wachstum und nachhaltige Erneuerung“ mit 60 Prozent der förderfähigen Kosten.
Der Parkplatz, der mittels Rampe barrierefrei ist, wurde vom Kreis mit 1,25 Millionen Euro mitfinanziert, vom Land kamen weitere 400 000 Euro über die Programme „Rad- und Fußverkehrsinfrastruktur“ sowie „Nachhaltige Mobilität“.
Als einen „Tag der Freude“ bezeichnete Landtagsvize-Präsident Dr. Wolfgang Reinhart die Eröffnung des Parkplatzes an diesem Verkehrsknotenpunkt. „Das ist eine wichtige Investition. Es ist ein Stück Zukunft gebaut worden.“ Zur Infrastruktur gehörten Schiene, Straße und die digitale Autobahn, machte der CDU-Politiker mit Blick auf den Spatenstich zum schnellen Internet deutlich. Den Wandel sah er als Chance für den ländlichen Raum.
„Die Welt nach Corona ist anders als davor“, meinte Reinhart. Es sei Zeit, in die Infrastruktur zu investieren. Das Landesprogramm sei hier sehr gut umgesetzt, zollte er großen Respekt. „Es tut sich was am Mittelpunkt des lieblichen Taubertals.“
Ein gelungenes Beispiel ist die Maßnahme auch für Landrat Christoph Schauder. „So geht Mobilitätswende im ländlichen Raum“, verwies er auf die Bedeutung des Parkplatzes für die Pendler am Bahnknotenpunkt. Dass man der E-Mobilität einen entsprechenden Stellenwert zumisst, ist in seinen Augen ebenfalls wichtig. Mit Blick auf den Bahnhof Königshofen betonte er, dass auch weitere Anlagen so aussehen sollten wie die in Lauda. „In Königshofen kann es nicht so weiter gehen.“
Im Vergleich dazu ist das Bahnhofsareal in Lauda für ihn ein „Leuchtturmprojekt“, das zeige, dass ein guter ÖPNV nicht exklusiv für Ballungsräume, sondern auch im ländlichen Raum realisierbar ist.
Mit Köpfchen weiter kommen
„Der Weg wird steinig und beschwerlich, aber wir kämpfen und werden konstruktiv zeigen, wie man mit Köpfchen weiter kommt.“ Die 1,25 Millionen Euro des Kreises seien exzellent investiert.
Fast die gleiche Summe müsse der Kreis pro Jahr für den Probebetrieb der Frankenbahn investierten. Seine Forderung war deutlich: „Weg vom Probebetrieb, hin zum Regelbetrieb, und dann haben wir mehr Geld, um solche Dinge wie den Parkplatz einzuweihen.“
Nach der Eröffnung der Personenunterführung und nun des Parkplatzes, die insgesamt rund zwölf Millionen Euro verschlungen haben, soll sich auch im Bereich Inselstraße noch etwas tun.
Der „dringend benötigte Kreisverkehr zwischen Bahndurchlass, Herm und Rewe“ soll im nächsten Jahr gebaut werden, gab Bürgermeister Braun einen kleinen Ausblick. Dafür werde man den Durchlass erneut sperren müssen. „Aber vor Weihnachten wird er erst einmal wieder für den Autoverkehr geöffnet.“
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