Lauda-Königshofen. Bei künftigen Veranstaltungen im Bundeslandwirtschaftsministerium von Cem Özdemir soll Fleisch vom Speiseplan gestrichen und verstärkt vegetarische Gerichte serviert werden – war das dieser Tage zu hören. Was die Neukonzeption der Essensversorgung für die städtischen Schulen von Lauda-Königshofen angeht, soll in absehbarer Zeit ebenfalls gestrichen werden – allerdings lediglich ein Küchenstandort.
Bestreben sei es, so war in der Sitzung des Gemeinderats am Montag im Rathaus zu erfahren, die Mahlzeiten effizient und zentral für die Bildungseinrichtung Stadtmitte und das Schulzentrum dort zuzubereiten. Schlussendlich votierte das Gremium einmütig dafür, ein Konzept von Transgourmet Deutschland weiterzuentwickeln und unter Einbeziehung aller Beteiligten die bestmögliche Lösung zu erzielen. Einigkeit herrschte auch darin, auf eine gesunde und qualitativ hochwertige Verpflegung der Schüler großen Wert zulegen, wobei die Begriffe Frische und Regionalität immer mehr in den Fokus rücken sollten.
Derzeit gibt es in Lauda noch zwei Cafeterien. Künftig soll das Ganze kompensiert und auf einen Standort konzentriert werden. Einerseits könne dann effektiver gearbeitet werden, andererseits trage man so auch dem Umstand Rechnung, dass es immer schwieriger werde, eheamtliche Helfer zu akquirieren. Darüber hinaus sei die Kapazität der Küche im Schulzentrum nicht voll ausgeschöpft. Was liege also näher, als künftig die Kräfte zu bündeln? So der allgemeinde Tenor.
Eckpunkte vorgestellt
In der Zusammenkunft des Bürgerparlaments wurden die Eckpunkte des Konzepts vorgestellt. Demzufolge soll es nur noch eine Warmküche geben, die alle Kinder und Jugendlichen aus dem Schulzentrum in der dortigen Cafeteria versorgt. Es könnte eine Lieferung von 80 Essen (ohne Geschirr) an die Gemeinschaftsschule erfolgen. Die Cafeteria in der Stadtmitte verfüge dann nur noch über eine Kaltküche, hier wären lediglich noch zwei Personen nötig. Das weitere Küchenpersonal von dort wäre künftig in der Cafeteria im Schulzentrum tätig. Außerdem soll das angestellte Personal des Cafeteria-Vereins von der Stadt zu den Vertragsbedingungen übernommen werden. Im Gegenzug soll die Stadt die gesamten Verkaufserlöse der Cafeteria im Schulzentrum erhalten. Zudem entfielen Investitionen in die Küchentechnik am Standort Stadtmitte. Die Anschaffung eines Transportfahrzeugs sowie von Bankett-Tischen und Stühlen werde nötig.
Stadtrat Reinhard Vollmer steht prinzipiell hinter der Neukonzeption. Er appellierte jedoch an die Verwaltung, vor „einem finalen Beschluss“ nochmals alle mit einbeziehen, um gegebenenfalls auch noch die eine oder andere Alternative aufzuzeigen. Bürgermeister Dr. Lukas Braun entgegnete, dass „die Küchenleitungen ohnehin in den gesamten Prozess eingebunden waren und sind“.
Auch Annette Vogel warb für das neue Konzept, mahnte aber an, den künftigen Speiseraum mit ausreichend Schallschutz zu versehen. Stadtoberhaupt Dr. Braun meinte, diese Idee „nehmen wir gerne mit“.
Jochen Groß, als Pädagoge vom Fach, lobte den Kompromiss, gab aber zugleich seinem Wunsch Ausdruck, „schnell zu beschließen“. Es sei unterm Strich wichtig, wirtschaftlich zu arbeiten, genügend Personal zu haben und so Synergieeffekte geschickt zu nutzen.
Vom Ehrenamt stark profitiert
„Wir haben bislang stark vom Ehrenamt profitiert“, so Marco Hess. Man befinde man sich in einem Strukturwandel, deswegen sollte man sich Gedanken dahingehend machen, wohin die Reise führt. Auch er vertrat die Auffassung, „die Kräfte zu bündeln und zu optimieren, wo immer es geht“.
Dr. Lukas Braun warf ein, dass man sich mit diesem wichtigen Thema tiefgründig auseinandersetze. „Hierbei handelt es sich um einen aufwendigen Untersuchungsprozess, bei dem auch mehrere Workshops durchgeführt wurden.“
Herbert Bieber hatte explizit ein Lob für alle jene Ehrenamtlichen parat, die bislang die Basis dafür gewesen seien, dass die Essensversorgung der Schüler so gut funktioniert habe. „Wir müssen den Prozess so annehmen“, um das ganze Projekt fit zu machen für die Zukunft. Allerdings, warf er ein, sei es dann auch notwendig, die Preise für die Mahlzeiten anzupassen. „Cafeterien sind und bleiben ein Zuschussgeschäft“, antwortete der Bürgermeister. „Aber das ist in Ordnung so.“ Ihm sei wichtig, dass der Fokus auch auf den Bereich Effizienz gelegt werde.
An Stellschrauben drehen
Auch Hubert Segeritz hob die Bedeutung einer gut und effizient arbeitenden Cafeteria in Lauda-Königshofen hervor. Es brauche gewiss ein neues Modell. Hierfür sei vorliegendes Konzept bereits ein passender Ansatz. Allerdings sei bei Weitem noch nicht alles in Stein gemeißelt – es gelte, „noch viele Stellschrauben zu bewegen“.
Dem pflichtete Dr. Lukas Braun bei, der abschließend konstatierte, dass erst noch weitere konkrete Schritte folgen würden und weitere Optimierungen denkbar und möglich seien.
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