Lauda. Die Bagger haben ein großes Loch in den Weinberg „gefressen“. Damit ist Platz geschaffen für einen neuen Anbau am Hotel „Rebgut“ in Lauda. Das frühere Staatliche Versuchsweingut, das sich vor einigen Jahren zu einem schmucken Hotel gemausert hat, soll im nächsten Jahr zusätzlich einen großen Saal für Veranstaltungen und Feste erhalten.
„Die Nachfrage nach Räumlichkeiten ist groß“, weiß Geschäftsführer Andreas Nutt, der zusammen mit seiner Frau Stefanie das Hotel seit drei Jahren leitet. Nicht nur für Hochzeiten und Familienfeiern möchte man künftig einen ansprechenden Rahmen anbieten, sondern auch für Firmenevents und Veranstaltungen für Vereine oder Privatleute.
Mit großer Vorfreude berichtet Nutt vom künftigen Veranstaltungssaal, der auf 200 Quadratmetern modernste technische Möglichkeiten bieten wird. Die Natursteinwand soll dem Gebäude einen besonderen Charakter verleihen.
Direkt am Weinberg
Angelehnt an den Weinberg wird der Bau ein Stückweit im Hang versteckt. Lichtdurchflutet und mit einer großen Glasfront zum Hof korrespondiert er mit dem Hoteltrakt im modernen Design. Der Blick in die Weinberge ist durch ein Fensterband von innen, aber auch vom Dach aus möglich. „Über eine Treppe gelangt man auf das Gebäude und steht quasi mitten im Weinberg“, erzählt Nutt. Dort seien beispielsweise Trauungen möglich.
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Nachdem im vergangenen Jahr mit dem Neubau der Remise ein 14-Zimmer-Komplex entstanden ist, gehen die Arbeiten quasi nahtlos über. Auch im Haupthaus kommen zu den bisherigen zwei Doppelzimmern und zwei Appartements nun weitere drei Zimmer dazu. „Im Zug des Remise-Baus haben wir uns auch für eine größere Küche entschieden“, berichtet Nutt. Auf den geplanten 120 Quadratmetern werde man dann den Ansprüchen des Vier-Sterne-Hotels noch besser gerecht, das sich mittlerweile auch mit einem Eintrag im Gault Millau wiederfindet. Obwohl die Küchencrew aus den bisherigen Gegebenheiten viel herausgeholt habe, wie der Geschäftsführer unterstreicht. Platz wird durch den Neubau auch für zusätzliche Lager- und Sozialräume geschaffen.
Die Bauarbeiten liegen im Zeitplan. Im Dezember soll der Rohbau stehen, dann kann der Innenausbau starten. Bis Juni rechnet Nutt mit der Eröffnung des Veranstaltungsraums. Die Küche soll bereits im März fertig sein, um dann wieder mit dem Restaurant-Betrieb beginnen zu können. Zwar laufe der Hotelbetrieb weiter, aber derzeit nur als Übernachtung mit Frühstück.
Gewichen ist für den neuen Anbau ein alter Schuppen mit Spitzdach, der den Blick von der Terrasse vor dem denkmalgeschützten historischen Haupthaus auf den Weinberg bisher verborgen hat. Der wird mit der künftigen Optik des deutlich flacheren Dachs wieder möglich. Am Hang gedeihen die Trauben für den „Hölderwein“ der „Rebgut“-Eigentümerfamilie Wobser. Dieses Tröpfchen und andere Gaumenfreuden schätzen Einheimische und Gäste gleichermaßen.
Rund zwei Millionen Euro investiert man in den Neubau, wie Manuela Wobser, Gesellschafterin der Gastronomie Gmbh im Rebgut Lauda, mitteilt. Dieses Projekt mache das Ensemble rund, findet sie. „Was bisher einfach gefehlt hat, war ein Veranstaltungsraum. Der wird nun ergänzt“, freut sie sich, den Gästen bald ein verbessertes Rundum-Angebot machen zu können. Damit sei man künftig flexibler bei Feiern und Tagungen, zumal es in der Umgebung wenig solcher Konstellationen gebe.
Mehr Personal benötigt
Rebgut-Geschäftsführer Andreas Nutt ist derzeit aber auch mit der Organisation des Personals beschäftigt. Durch die zusätzlichen Räume brauche man auch in diesem Bereich Verstärkung. Sein Ziel: eine neue Mannschaft aufzubauen. Dazu gehört auch, für Nachwuchs als Koch oder Hotelfachfrau zu sorgen. die man künftig im „Rebgut“ selbst ausbilden will. Man könne nicht nur eine attraktive Lehre bieten, sondern auch eine Zukunft in dem Metier.
Der Geschäftsführer und Gastronom aus Leidenschaft freut sich auf die neuen Räume. Die aktuelle Erweiterung geht für ihn in die richtige Richtung, wie er sagt. Zwar sei man durch die Pandemie ausgebremst worden, doch wolle man nach dem Ende der Baumaßnahme wieder durchstarten. Über mangelnden Zuspruch konnten sich die Nutts im vergangenen Sommer nicht beklagen. Zahlreiche Familien und Radwanderer machten in Lauda Station und wählten das Hotel als Ausgangspunkt für ihre Ausflüge in die Umgebung.
Den guten Ruf, den sich das „Rebgut“ bei Einheimischen und Gäste in der Vergangenheit erworben hat, will man im kommenden Sommer nach dem Ende bei Baumaßnahmen weiter ausbauen.
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