Neubau

Königshofen bekommt Café mit Wohlfühlatmosphäre

Backwaren sowie Fleisch- und Wurstwaren unter einem Dach: Spatenstich für den Neubau für die Filialen von Bäckerei Weber und Metzgerei Tischer. Die Erde wurde dabei aber besonders vorsichtig abgetragen - wegen Skeletten.

Von 
Diana Seufert
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An der B 290 entsteht derzeit ein neues Geschäftshaus. Im Herbst sollen dort die Filialen von Bäckerei Weber und Metzgerei Tischer einziehen. © Diana Seufert

Königshofen. Die Bagger haben sich bereits ins Erdreich gegraben. Der Grundriss für das künftige Geschäftsgebäude für Bäckerei Weber und Metzgerei Tischer in der Gewerbestraße ist sichtbar. „Das wird ein Gewinn für Königshofen“, ist sich Tilman Weber sicher. Er ist einer von drei Geschäftsführern der Bäckerei. 1875 hatte sein Ur-Ur-Großvater Peter Weber eine Bäckerei erworben. In fünfter Generation ist das Unternehmen nun in Familienhand.

Bisher gibt es im Ort kein Café mehr

Tilman Weber freut sich auf den Neubau direkt an der B 290, ebenso wie Thomas und Rainer Tischer. Am Ortsausgang von Königshofen in Richtung Unterbalbach gelegen, sollen Bäckerei und Metzgerei ergänzend gebündelt werden und zusammen mit dem Discounter Aldi für die Kunden die Lebensmittel des täglichen Bedarfs anbieten. „Das ist ein tolles Projekt“. Und die Filiale soll mehr sein: „Ein Café mit Wohlfühlatmosphäre.“ Denn im Ort gebe es kein Café mehr. Das soll sich nach Webers Wünschen in wenigen Monaten ändern.

Modern und gemütlich

Die Grundfläche des Geschäftsgebäudes mit rund 380 Quadratmetern teilen sich die beiden Unternehmen fast hälftig. Die Metzgerei wird im Bereich zur Antoniusstraße angesiedelt, die Bäckerei in Richtung B 290. Tilman Weber plant mit einem modernen Verkaufsraum, der durch ein gemütliches Café ergänzt wird. Für ein heimeliges Ambiente sorgen Möbel und Sitzbänke in Holz und Leder und ein großer Holztisch, an dem „auch mal eine kleine Geburtstagsfeier stattfinden kann“. Eine große Glasfront, wie in der Filiale in Lauda am Penny-Markt, soll für einen lichtdurchfluteten Raum sorgen.

Rund 50 Sitzplätze sind innen vorgesehen, weitere 15 Plätze auf der Terrasse. Der Freisitz als Pergola freistehend gestaltet ist für Weber „die Schokoladenseite“ des Gebäudes.

Puristisch und trotzdem gemütlich, das ist nicht nur die Philosophie für die Innengestaltung, sondern zieht sich als roter Faden durch die Backkunst. „Wir verwenden Rohstoffe aus der Region, backen nach alter Tradition. Diesen Grundgedanken wollen wir in unsere Cafés transferieren“, sagt Weber.

Eröffnung des Cafés wohl im November

„Mit einer Eröffnung im Sommer, wie ursprünglich geplant, wird es allerdings nichts werden“, bedauert Tilman Weber. Er rechnet mittlerweile mit November. Zu Verzögerungen kam es nicht nur, weil die Teilbaufreigabe später als erhofft eintraf. Ein anderer Grund lag im Erdreich: „Wir wussten durch frühere Baumaßnahmen an der B 290, dass es dort keltische Siedlungsreste gibt.“ Deshalb wurde das Landesamt für Denkmalpflege (LAD) mit ins Boot geholt und nach dem Spatenstich Anfang Mai der Boden sehr vorsichtig abgetragen. Zum Vorschein kamen mehrere Skelette, die rund 4500 Jahre alt sind. Auch eine Vorratskammer aus keltischer Zeit wurde entdeckt. Alle wichtigen Artefakten seien vom LAD für Untersuchungen geborgen worden.

Optik in Holz und Stein

Nun können die Bauarbeiten für das rund 1,5 Millionen Euro teure Projekt zügig fortgesetzt werden. Wenn die Bodenplatte errichtet ist, soll Ende Juni mit der Außenhülle in Holzbauweise begonnen werden, anschließend kann der Innenausbau erfolgen. Holz, Stein und Beton, die Materialien, die auch die Produktionsräume der Bäckerei mit Sitz in Königshofen bestimmen, sollen das Gebäude dominieren und definieren.

Tilman Weber setzt dabei auf regionale Handwerker und das Architekturbüro Kruhm aus Bad Mergentheim.

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Die bisherigen Filialstandorte von Bäckerei Weber und Metzgerei Tischer werden dann im Herbst in den Neubau übersiedeln. „Wir wollten in Königshofen schon längere Zeit erweitern, aber am alten Standort ist das nicht möglich“, betont Weber, dass es zum Neubau auf dem Grundstück der Familie Mühleck keine Alternative gegeben habe. „Wir vergrößern uns und auch die Metzgerei vergrößert sich“, weist Weber darauf hin, dass für beide Bereiche noch Personal gesucht wird. Denn Ziel ist es, das Café nicht nur während der Woche, sondern auch am Wochenende und an Feiertagen zu öffnen.

Anfahrt über Antoniusstraße

Erreichen kann man die Metzgerei und Bäckereifiliale mit Café allerdings nicht über die B 290. Die Einbahnstraßenregelung bleibe, eine Abbiegespur sei dort nicht möglich, so Weber. Damit kann er leben. „Über die Abbiegespur an der Tankstelle und die Antoniusstraße sind wir gut angebunden.“ Ob dies ein Hindernis für die Kunden ist? Tilman Weber ist überzeugt, dass sich der Anfahrtsweg schnell bei den Kundinnen und Kunden einprägen und das Angebot gut angenommen wird.

Redaktion Hauptsächlich für die Lokalausgabe Tauberbischofsheim im Einsatz

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