Runder Geburtstag

Erfinder der Rock-Wood-Weinprobe wird 70

Bildhauer und Holzschnitzkünstler Heinz A. Theobald kann an diesem Mittwoch auf sieben Lebensjahrzehnte zurückblicken

Von 
Peter D. Wagner
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Seinen 70. Geburtstag kann am heutigen Mittwoch der Bildhauer, Holzschnitzkünstler und „Wood-Rocker“ Heinz A. Theobald in Lauda feiern. © Peter D. Wagner

Lauda-Königshofen. Seinen 70. Geburtstag kann am heutigen Mittwoch der Bildhauer, Holzschnitzkünstler und „Wood-Rocker“ Heinz A. Theobald in Lauda feiern.

Der 1953 in Püttlingen (Landkreis Saarbrücken) geborene Jubilar absolvierte eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Durch seine zweijährige Bundeswehrzeit kam er 1974 ins Taubertal, wo er im Bunker „Gustav“ in Königshofen eingesetzt wurde. Anfang 1975 lernte er seine heutige Ehefrau Gerlinde bei einem Fastnachtsball des FV Lauda kennen. Nach der Heirat 1978 gingen der 1981 geborene Sohn Christian und die 1988 geborene Tochter Johanna aus der Ehe hervor. Inzwischen gehören auch zwei Enkelkinder zur Familie.

Von 1976 bis 1980 studierte Heinz A. Theobald an der FH Würzburg Betriebswirtschaft mit Schwerpunkt Marketing. Rund zehn Jahre war er bei der Volksbank Tauberbischofsheim in den Bereichen Marketing und Veranstaltungsmanagement tätig. Ab 1990 arbeitete er über 15 Jahre bei der Distelhäuser Brauerei in den Aufgabenbereichen Marketing, Veranstaltungen sowie Gastronomieplanung und -einrichtung. „Ich habe rund 400 Gaststätten geplant und überwiegend realisiert“, bilanziert er.

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Sein Talent und seine Passion als Bildhauer und Holzschnitzkünstler entdeckte Theobald bereits während seines BWL-Studiums. Nach dem Tod seines Vaters 1977 habe seine Mutter gemeint, dass die väterlichen Schnitzmesser ohne weitere Benutzung rosten würden. „Daraufhin habe ich mir die Holzschnitzkunst und Holzbildhauerei schrittweise autodidaktisch beigebracht“.

Primär habe er sich mit der Reliefschnitzerei beschäftigt und dann sein Repertoire um figürliche Arbeiten bis hin zu Unikatanfertigungen erweitert. Unter anderem gastierte er mit Schnitzvorführungen ab Anfang der 1980er Jahre auf der „Grünen Woche“ in Berlin mit den Becksteiner Winzern sowie auf Festen und Weihnachtsmärkten etwa in Füssen oder im Ruhrgebiet.

2006 gründete Theobald „Kunst & Konzept“, wo er freiberuflich in vier Sparten tätig ist: Holzbildhauerei, Gastronomie- und Eventberatung mit ganzheitlichen Konzepten sowie im Bereich „Innovationen“. Zugleich zählt er zu den nur noch ganz wenig verbliebenen Fassboden-Schnitzkünstlern in Deutschland. Damit hält er eine Handwerkstradition aufrecht, die früher vor allem auch im Lieblichen Taubertal und in Main-Franken weit verbreitet war.

„Seither habe ich rund 500 Holzarbeiten angefertigt“, schätzt Theobald. Im Staatlichen Hofkeller des Unesco-Weltkulturerbes der Residenz Würzburg sind 74 der insgesamt 100 Fässer von ihm erstellt („mein Lebenswerk“), fünf weitere will er noch erstellen.

Das mit 2,20 Meter Durchmesser größte Holzfass mit geschnitztem Fassboden im Taubertal beim Weingut Johan August Sack in Lauda, das große Holzfass „Weinstadt Lauda“ vor der Bahnunterführung, eine „Geschichtsuhr“ zum Ortsjubiläum in Unterbalbach und ein Holzfass am Unterschüpfer Ortseingang sind nur einige Beispiele für Theobalds öffentliche Fasskunstkreationen in der Region. Zahlreiche Werke schuf er aus Jahrzehnten gewachsener Verbindung für die Becksteiner Winzergenossenschaft wie beispielsweise 2019 zwei Fässer zu deren 125-Jahr-Jubiläum.

Eine weitere Leidenschaft gilt der Rock- und Popmusik. In diesem Kontext kreierte und gestaltete Heinz A. Theobald die „Wood-Rock-Weinproben“ der Stadt Lauda-Königshofen im Rathaussaal. Nach der diesjährigen zehnten Auflage dieses Veranstaltungsformates zieht er sich daraus ebenso zurück wie dem auswärtigen Schnitzen auf Messen und Festen.

Als zukünftige Schwerpunkte nennt der Jubilar Familie, Katalogisierung seiner tausenden Musikdateien, Erforschung seiner Familiengeschichte im Saarland und der Heimatgeschichte in Lauda, den altersgerechten Umbau seines Hauses inklusive Tiny-House-Trend sowie die Umsetzung von Innovationen für die ältere Generation.

Die Fränkischen Nachrichten schließen sich den sicherlich zahlreichen Glückwünschen zum Jubeltag an. pdw

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