„Beckstein brennt“

Destillate genießen – und vieles mehr

Im Lauda-Königshöfer Stadtteil ist am Sonntag, 27. Oktober, wieder allerhand geboten

Von 
Klaus T. Mende
Lesedauer: 
Hier hängen die Williams-Christ-Birnen noch am Baum, bei „Beckstein brennt“ können sie genossen werden. © Schwarzburg

Beckstein. Wenn sich die Weinberge und Wälder rund um den Lauda-Königshöfer Stadtteil Beckstein in ein buntes Farbenmeer verwandeln, ist es Zeit für „Beckstein brennt“ – diesmal am Sonntag, 27. Oktober. Dann öffnen im Dorf die Tore der unzähligen Brennereien – und das sind einige. Neben dem Weinbau gilt nämlich die nachhaltige Bewirtschaftung der zahlreichen Streuobstwiesen in der Umgebung als ein weiteres Standbein traditionsbewusster Landwirtschaft inmitten einer Kulturlandschaft.

Viel Zulauf

Bereits seit 2005 geht das Event „Beckstein brennt“ jährlich im Herbst über die Bühne – und erfreut sich bei der Bevölkerung landauf, landab immer größerer Beliebtheit. „Beckstein brennt“ ist ein Muss – nicht nur für Destillatliebhaber. Die örtlichen Brenner präsentieren ihre Destillate und Liköre aus dem Obst der Streuobstwiesen – ein Musterbeispiel für gelebte Ökologie und den Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft. Aber auch Handwerker aus der Region bieten einen ganz besonderen Einblick in ihr Hobby – zumeist Hand gefertigte Unikate.

Die Becksteiner Brenner haben am Sonntag, 27. Oktober, einen Grund, zufrieden Bilanz zu ziehen über das abgelaufene Jahr, mit vielen Höhen und einigen Tiefen, wie Mario Schwarzburg, leidenschaftlicher Brenner, im FN-Gespräch hervorhebt.

Mehr zum Thema

Taubertäler Wandertage

Auf historischen Wegen rund um Marbach gewandert

Veröffentlicht
Von
pdw
Mehr erfahren

Rückblickend nennt Schwarzburg zunächst die Fröste im Frühjahr, die „extrem stark ausgefallen sind und sehr viele Weinanlagen und blühende Bäume in Mitleidenschaft gezogen hatten“. In Folge dessen hätten viele Obstsorten, Bäume und vor allem Weinbergslagen die Nächte nur mit Schäden überstanden. „Zum Glück haben sich viele Lagen und Obststücke aber einigermaßen regeneriert und teilweise noch schöne Fruchtansätze gebildet.“

Vor allen Dingen das Steinobst sei zum Zeitpunkt der Frostnächte weitestgehend schon verblüht gewesen und deswegen sei mit einer guten Ernte gerechnet worden. „Auch die Qualität der Früchte, ebenso auch beim Wein, hat sich durch die durchgängige gute Vegetation, den Wasserhaushalt und die Temperaturen sehr gut entwickelt“, teilt der Becksteiner weiter mit. Trotz einiger geringerer Mengen sei ein qualitativ sehr guter Jahrgang erzielt worden.

Viele Obstsorten wie Williams Christ Birnen seien bereits vergoren und auch schon destilliert. „Und hier zeigte sich ganz klar, dass die Natur einiges wieder reguliert hat und wir sehr schöne Produkte erwarten dürfen“, freut sich Mario Schwarzburg. Deswegen könnten bei „Beckstein brennt“ wieder hochwertige und schmackhafte Destillate genossen werden.

Rund 30 Stationen und Stände umfasst der Rundweg durch den Ort. Die Besucher sollten einiges an Zeit mitnehmen, denn die braucht es, um vieles genießen und bestaunen zu können. Zahlreiche abwechslungsreiche und interessante Themen gibt es im ganzen Ort, wie übrigens auch dem Flyer und Lageplan (www.weinort-beckstein.de/beckstein-active/beckstein-brennt) zu entnehmen ist.

Zusätzlich zu den gelisteten Ausstellern geht es noch in der Talwiesenstraße rund um die Themen Grünkern und Kichererbsen, ebenso um Weidenkunst-Skulpturen für Haus und Garten. Auch ist noch ein Mode-Vertreter aus Rothenburg hinzugekommen.

Selbstredend sei, so Schwarzburg, dass kulinarisch einiges aufgefahren werde, das keinerlei Wünsche übrig lasse.

Infostand des Zolls

Außendienstmitarbeiter der Zollbehörde werden darüber hinaus wieder mit einem Infostand im Dorfhaus vertreten sein. Hier können sich Interessenten direkt über aktuell anliegende Themen rund um das Brennen erkundigen und Neues über die Rechtslage erfahren.

Die Angebotspalette von „Beckstein brennt“ wird diesmal um ein kleines Mittelalterlager mit Met-Verkäufer, Kräuterfrauen, Falknerei und Flugvorführung erweitert. Dadurch kommen die außenliegenden Stationen noch besser zur Geltung. Auch an diesen Stationen wird kulinarisch einiges in fester sowie flüssiger Form angeboten.

Bei hoffentlich guten äußeren Bedingungen werden am Sonntag, 27. Oktober, wieder wahre Menschenmassen durch den Weinort strömen. Sie werden auch musikalisch bestens unterhalten – etwas durch die Heckfelder Musikanten oder die „Säuboochklöpfer“ aus Oberlauda.

Redaktion Mitglied der Main-Tauber-Kreis-Redaktion mit Schwerpunkt Igersheim und Assamstadt

Copyright © 2025 Fränkische Nachrichten

VG WORT Zählmarke