Külsheim. Diskussion gab es am Montag im Külsheimer Gemeinderat über die Vergabe des Umbaus der Heizungsanlage im Gemeindezentrum Hundheim. Einige Räte kritisierten, dass man weiterhin auf Öl als Energieträger setzen möchte, statt auf regenerative Energiequellen. In der Sitzungsvorlage heißt es, der Heizkessel in Gemeindezentrum und Kindergarten Hundheim sei im Jahr 1997 eingebaut worden und habe technisch beziehungsweise wirtschaftlich die Altersgrenze erreicht. „Vermehrt treten Störungen auf und ein Weiterbetrieb ist auf Dauer nicht zu empfehlen.“
Die Verwaltung habe im Vorfeld verschiedene Energieträger geprüft. Erste Überlegungen seien in Richtung Hackschnitzel- oder Pelletheizung gegangen. Es wurden Kostenschätzungen und Angebote eingeholt. Problem sei der relativ kleine vorhandene Heizraum, der für ein Lager solcher Heizsysteme nicht ausreicht. Daher müsste ein Lager außerhalb des Gebäudes gebaut werden, was umfangreiche Investitionen erfordert, so die Verwaltung. Die Kosten für solch eine Lösung inklusive Heizung wurden auf rund 168 000 Euro beziffert. Hinzu komme der erhöhte Wartungsaufwand und es sei derzeit offen, wie sich eine Verschärfung der Feinstaubvorgaben auswirkt. Daher schlug man, „nach Abwägung aller Vor- und Nachteile und Abstimmung mit dem Fachplanern“, den Einbau eines Ölkessels als die wirtschaftlichste Variante vor. „Durch einen effizienten Kessel wird sich der Ölverbrauch minimieren und hohe Investitionen wie bei einer Hackschnitzel- oder Pelletheizung sind nicht erforderlich“, so die Begründung.
Im Gemeinderat notiert
Einstimmig stimmte der Gemeinderat der Nutzungsänderung Verwaltungsgebäude in Flüchtlingswohnheim zu. Bauherr und Nachbaranlieger zugleich ist die Stadt Külsheim. Am Gebäude mit der Adresse Zum Läger 5 in Külsheim soll an der östlichen Seite eine Fluchttreppe angebaut werden. Diese soll eine Länge von 7,27 Meter, eine Breite von 1,35 Meter und eine Höhe von 3,04 Meter erhalten. Größere Umbauten sind im Gebäudeinneren vorgesehen.
Der Landschaftspflegeverband Main-Tauber hat 2023 diverse Pflegemaßnahmen an Biotopen in Landschaftsschutzgebieten in Külsheim und Eiersheim vorgenommen. Die Gesamtkosten betrugen etwa 10 000 Euro, wovon die Stadt einen Eigenanteil von etwa 2500 Euro zahlte. bdg
Das wirtschaftlichste Angebot kam von der Firma Barta aus Külsheim für rund 52 400 Euro brutto. Es umfasst die Demontage und Entsorgung der alten Kesselanlage, die Lieferung und Montage eines Öl-Brennwertkessels mit Zubehör, die Erneuerung der Kaminanlage, die Lieferung und Montage der erforderlichen Armaturen und des Rohrnetzes, die Wärmedämmung der Rohrleitungen und die nötigen Elektroarbeiten.
Bauamtsleiter Heiko Wolpert ergänzte, man bereite die Installationsmöglichkeit einer Wärmepumpe für die Grundlast vor. Diese werde aber erst wirtschaftlich, wenn die Stadt den Strom der PV-Anlage auf dem Dach nutzen kann. Laut Bürgermeister Thomas Schreglmann ist das Dach unentgeltlich an den örtlichen Sportverein vermietet, der von der Einspeisevergütung der PV-Anlage profitiert. Eine Wärmepumpe ohne eigenen Strom vom Dach mache aber keinen Sinn.
Auf Nachfrage der Räte sagte Wolpert, ein Förderprogramm für den Einbau einer Pellet- oder Hackschnitzelheizung gebe es aktuell nicht. Mehrere Ratsmitglieder betonten, sie könnten bei der Installation einer Heizung mit fossilen Brennstoffen nicht mitgehen.
Martin Winkler betonte, deren Zeiten seien vorbei. Eric Bohnet sagte, man solle prüfen, ob der Platz des bisherigen Ölaußentanks (im Boden) für ein Lager ausreicht. Er riet mit dem Tausch der Heizung abzuwarten, bis es wieder eine Förderung für regenerative Energieträger gibt. Jörg Weber verwies auf die Vorbildfunktion der Stadt bei umweltfreundlichen Heizarten. Auf die Frage von Alfred Bauch sagte Wolpert, ein Austausch der Heizung habe hohe Dringlichkeit. Durch den angeschlossenen Kindergarten könne man nicht warten, bis die bestehende Anlage ausfällt.
Letztlich stimmte das Gremium mit neun Ja- und fünf Nein-Stimmen sowie drei Enthaltungen für die Vergabe.
Beschlossen wurde auch über eine Erhöhung der Hundesteuer. Der Gemeinderat stimmte mit vier Gegenstimmen der Anpassung mehrheitlich zu. Die letzte Erhöhung der Hundesteuer wurde im Herbst 2021 beschlossen. In der Sitzung hieß es, 2010 waren es noch 209 Hunde, 2020 waren es 291 Tiere, heute sind es über 330 Hunde. Verwiesen wurde auch auf die Kosten für Hundekotbeutelspender und zugehörige Mülleimer mit den Folgekosten. Die Hundesteuer steigt für steuerpflichtige Hunde von derzeit 90 Euro auf 102 Euro im Jahr. Die Mehreinnahmen aus der Erhöhung von etwa 3 400 Euro decken laut Verwaltung einen Teil des Mehraufwandes an Material und Arbeitsleistung.
Matthias Ruff berichtete, dass nach der Pandemie viele in deren Zeit angeschaffte Hunde wieder ins Tierheim kamen. Um die Tierheime zu entlasten, schlug er einen Rabatt auf die Hundesteuer vor, für alle die ihren Hund nachweislich aus dem Tierheim haben. Bei ihnen sollte die Hundesteuer die ersten drei bis fünf Jahre reduziert werden. Dies würde ein Anreiz schaffen, die Tiere von dort zu holen.
Die Entlastung der Tierheime würde sich auch entlastend auf Abgaben der Kommunen an die Tierheime auswirken. Eine Umsetzung konnte sich Ruf ab Anfang 2025 vorstellen. Schreglmann sagte zu, dass man die Auswirkung der Regelung auf die Einnahmen prüfen werde.
Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Vergrößerung des Sanierungsgebiets „Stadtkern V“. Es umfasste bisher die Bereiche Alte Gasse, Gebiet um die Katharinenkapelle und die Fläche ehemaliger Kindergarten bis Kulturhof. Ziel der Förderung ist die Wiederbelebung der Innenstadt.
Nun wird zudem der Leerstand im Bereich des Anwesens Hauptstraße 74 aufgenommen. Dort befand sich bis vor etwa drei Jahren eine Metzgerei, die altersbedingt geschlossen wurde. Der Eigentümer plant, das gesamte Gebäude zu modernisieren und umzubauen. Im Erdgeschoss sollen Metzgereiladen, Küche und Nebenräume in eine Gaststätte umgebaut werden, das Schlachthaus soll in eine Gewerbeküche umgewandelt werden. Im Obergeschoss werden Fremdenzimmer und eine Wohnung entstehen. Ein Pächter für die Gaststätte ist bereits vorhanden.
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