Kindergartenbedarfsplanung

Külsheim hat genügend Kita-Plätze

Stadt hat Hausaufgaben gemacht. Gebühren werden zum Kindergartenjahr 2024/25 angehoben

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hpw
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Im katholischen Kindergarten „St. Elisabeth“ in Külsheim wird zum neuen Kindergartenjahr eine Ü3-Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten in eine Ganztagsgruppe umgewandelt. © Hans-Peter Wagner

Külsheim. Weitere Themen der Sitzung des Külsheimer Gemeinderates waren die Bedarfsplanung für Betreuungsangebote in Kindertagesstätten sowie die Kindergartengebühren für das Kindergartenjahr 2024/2025. Bürgermeister Thomas Schreglmann äußerte, „wir sind heilfroh und stolz darauf, die Hausaufgaben gemacht zu haben, sind soweit gut aufgestellt“.

Tina Neuser vom Rechnungsamt erläuterte, die Gemeinden seien nach dem Kindertagesbetreuungsgesetz verpflichtet, eine entsprechende Bedarfsplanung aufzustellen. Durch eine vorausschauende Planung könne das Betreuungsangebot an die steigenden oder sinkenden Kinderzahlen sowie an Veränderungen bei der Nachfrage nach Kleinkind- oder Ganztagsbetreuungsplätzen angepasst werden.

Im Gemeinderat notiert

Bürgermeister Schreglmann benannte hinsichtlich des Ausbaus des Reutenbüschelgrabens Kosten von 22 000 Euro. Das Gewässer falle in die Zuständigkeit der Stadt Külsheim. Dieses Jahr müsse i dringend etwas gemacht werden. Heiko Wolpert ergänzte, bei Starkregen staue es sich auf. Begehungen mit dem Umweltschutzamt hätten zu dem Gedanken geführt, nun den Einlauf zu befestigen.

Der Bürgermeister sprach in den letzten Monaten durchgeführte Brandverhütungsschauen des Landratsamtes in der Festhalle Külsheim und in allen Gemeindezentren an. Dies ziehe Folgemaßnahmen nach sich, ein Maßnahmenkatalog werde kommen, mit Kosten von zirka 50 000 Euro gerechnet. Wolpert ließ wissen, in manchen Gemeindezentren seien Fluchtwege moniert worden. Wegen des Brandschutzes gehörten diverse Türen nachgerüstet, in Steinbach fehle ein zweiter Rettungsweg.

Die Arbeiten der Wegsanierungen im Zusammenhang mit der Solar-Freiflächenanlage Gickelfeld starten im Mai. Die gesamte Triebstraße werde komplett erneuert, eine Vollsperrung gebe es ab Ende Mai bis Mitte Juni.

Der Gemeinderat beschäftigte sich mit mehreren Bausachen. Zuerst ging es um eine Bauvoranfrage zum Neubau eines Wertstoffhofes in der Siemensstraße auf Gemarkung Külsheim. Die geplante Halle mit Büro- und Sozialräumen soll eine Länge von zirka 39 Meter und eine Breite von 15 Meter haben, daneben sollen vier Schüttgutboxen errichtet werden. Der Gemeinderat stimmte der Bauvoranfrage bei einer Gegenstimme von Martin Winkler zu. hpw

Im Stadtgebiet von Külsheim, so Neuser, gebe es derzeit zwei Kindertageseinrichtungen in der Kern-stadt (eine Einrichtung unter katholischer und eine Einrichtung unter evangelischer Trägerschaft) sowie vier Kindertageseinrichtungen in den Ortsteilen, jeweils unter katholischer Trägerschaft. Das Platzangebot umfasse insgesamt 276 Plätze in vier Krippengruppen für Kinder ab einem Jahr, drei altersgemischten Gruppen für Kinder ab zwei Jahren sowie sieben Gruppen für Kinder über drei Jahren.

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Im letzten Jahr habe sich Einiges getan, so Neuser. Eine Gruppe sei zusätzlich geschaffen worden. Derzeit stünden aufgrund der in den vergangenen Jahren ergriffenen Maßnahmen ausreichend Betreu-ungsplätze für Kinder unter sowie über drei Jahren in Külsheim und in den Stadtteilen zur Verfügung.

In der katholischen Kindertageseinrichtung in der Kernstadt gebe es derzeit eine Ganztagsgruppe. Der Bedarf an Ganztagsbetreuung sei kurzfristig gestiegen und während bei Ganztagsbetreuung von maximal zehn Kindern gemäß Betriebserlaubnis 25 Kinder in der Gruppe betreut werden dürfen, reduziere sich die Gruppengröße bei Ganztagsbetreuung von mehr als zehn Kindern auf 20 Kinder.

Nachdem je Gruppe aktuell dringend 25 Plätze benötigt würden, werde vorgeschlagen, ab dem kom-menden Kindergartenjahr eine Ü3-Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten in eine zweite Ganztagsgruppe umzuwandeln. Hierdurch könnten insgesamt bis zu 20 Kinder ganztags betreut werden, ohne dass sich die Gesamtzahl der Betreuungsplätze reduziere. Gemäß Kalkulation der katholischen Verrechnungsstelle entstehe hierdurch ein Personalmehrbedarf von lediglich 0,056 Stellen.

Die Kindergartengebühren sollen unter Beachtung der gemeinsamen Empfehlungen des Städtetages, des Gemeindetages und der Kirchenleitungen für das Kindergartenjahr 2024/2025 angepasst werden.

In den letzten Jahren hat es eine Veränderung bei der Nachfrage nach Betreuungsangeboten gegeben. Die erste Krippengruppe im katholischen Kindergarten Külsheim für die Betreuung von Kindern ab einem Jahr bestehe bereits seit September 2007. Weitere Plätze für Ein-jährige stünden auch in der familienähnlichen Gruppe in Uissigheim zur Verfügung. Im September 2016 sei eine Ü3-Gruppe des katholischen Kindergartens Külsheim in eine zweite Krippengruppe umgewan-delt worden.

Im Januar 2019 sei mit der Einführung einer Krippengruppe im Kindergarten in Hundheim dann ein weiterer Ausbauschritt erfolgt. Gleichzeitig sei die bestehende Gruppe dort in eine Ganztagsgruppe für Über-Dreijährige umgewandelt worden. Die Öffnungszeiten der Ü3-Gruppe in Hundheim seien zum Kindergartenjahr 2022/23 von Ganztag auf verlängerte Öffnungszeit reduziert worden, da kein Bedarf mehr an einer Ganztagsbetreuung vorgelegen habe.

Die Umwandlung der familienähnlichen Gruppe in Uissigheim in eine Altersmischung für Kinder ab zwei Jahren habe 2019 stattgefunden. Nach Abnahme der Baumaßnahme im Kindergarten Uissigheim im Dezember 2020 stünden seit Januar 2021 auch wieder 22 Plätze, die zum Teil von Kindern aus der Kernstadt belegt werden, zur Verfügung.

2018/19 sei die Gruppe in Eiersheim auf 22 Plätze aufgestockt worden, wodurch sich die Auslastung vorübergehend leicht habe entspannen können. Die Einrichtung in Eiersheim werde auch von Kindern aus der Kernstadt besucht. Die Beförderung der Kinder von Külsheim nach Eiersheim sowie nach Uissigheim und zurück erfolge durch den Bürgerbus. Die Kosten hierfür trage die Stadt Külsheim.

Zum 1. September 2020 habe eine dritte Gruppe im evangelischen Kindergarten umgesetzt werden können. Nach dem Umzug in das Übergangsquartier im Mai 2021 seien die drei altersgemischten Gruppen in eine Krippengruppe und zwei Ü3-Gruppen umgewandelt worden.

Im November 2023 ist der evangelische Kindergarten in die sanierten und umgebauten Räumlichkeiten in der Hans-Weisbach-Straße 19 zurückgezogen. Das Platzangebot umfasse zehn Krippenplätze sowie 50 Ü3-Plätze, jeweils bei verlängerten Öffnungszeiten bis 14.15 Uhr. Im September 2021 sei der katholische Kindergarten Külsheim um eine halbe Ü3-Gruppe erweitert worden. Diese sei im Januar 2022 auf eine ganze Gruppe aufgestockt worden, die schnell ausgelastet gewesen sei.

Im März 2023 sei der katholische Kindergarten dann um eine Außengruppe in Form einer Naturkinder-gartengruppe erweitert worden. In dieser Naturkindergartengruppe stünden 20 Plätze zur Verfügung. Hiervon seien nach aktuellem Stand bis zum Ende des Kindergartenjahres 2024/25 zwölf Plätze belegt. Diese Plätze würden dringend als „Puffer“ benötigt, um den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz erfüllen zu können.

Die einzelnen Ausbauschritte der letzten Jahre seien aufgrund von Elternbefragungen, Rückmeldungen der Kindergartenleitungen und den ausgewerteten Bevölkerungsstatistiken durchgeführt worden. Diese hätten sich alle als richtig erwiesen, seien schnell und gut angenommen worden. Erkenntnisse seien, „wir brauchen noch Plätze für Zuzüge“ sowie „wir stehen gut da auch beim Kindergartenpersonal“. Hinsichtlich der Kindergartengebühren wolle man die Empfehlung „gerne 1:1 übernehmen“. Bei den Öffnungszeiten habe sich nicht viel getan.

Gemeinderat Eric Bohnet sagte, man könne sich jedes Jahr aufregen über Kostensteigerungen, „wir müssen es in Masse mit unzureichenden Zuschüssen tragen, unser Finanzierungssaldo steigt stark an“. Weiter meinte Bohnet, was das Land mache, sei eine Frechheit. Der pädagogische Bedarf steige, es gebe Problemkinder mit speziellem Förderbedarf, „die Kostensteigerung bleibt bei uns hängen, das kotzt einen an“. Letztere Anmerkung wurde mit Beifall begleitet.

Schreglmann sagte, er habe aufgehört, sich aufzuregen. Das Defizit habe sich verdreifacht, der Betrag fehle irgendwo.

Der Gemeinderat stimmte der Bedarfsplanung für die Betreuungsangebote in Kindertagesstätten sowie der Umwandlung einer Ü3-Gruppe mit verlängerten Öffnungszeiten in eine zweite Ganztagsgruppe in der katholischen Kindertagesstätte St. Elisabeth, Külsheim, zu. Der Anpassung der Kindergartengebühren für das Kindergartenjahr 2024/2025 stimmte das gremium ebenfalls zu. hpw

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