Külsheim. Der Gemeinderat der Stadt Külsheim tagte am Montagabend in der Külsheimer Festhalle. Der stellvertretende Bürgermeister Alfred Bauch leitete die Sitzung, da sich Bürgermeister Thomas Schreglmann derzeit im Urlaub befindet.
Bauch informierte, ab 2026 solle in den Grundschulen ganztags betreut werden. Die finanziellen Mittel reichten allerdings nicht aus. Das könne so nicht über die Bühne gehen, betonte der stellvertretende Bürgermeister, das sei keine Vorgehensweise.
Die neu gewählten Gemeinderäte Frederik Hofmann und Steffen Bischof wurden von Alfred Bauch verpflichtet. Dieser wies dabei auf die Wichtigkeit und Bedeutung des kommunalpolitischen Amts hin.
Beim Tagesordnungspunkt „Wahl der drei Stellvertreter des Bürgermeisters“ übernahm Gemeinderat Eric Bohnet die Leitung, denn Sitzungsleiter Bauch war hier befangen. Der Külsheimer Gemeinderat hatte sich auf einen Wahlvorschlag mit Alfred Bauch, Michael Adelmann und Katja Firmbach geeinigt. Dieser wurde per Handzeichen und en bloc einstimmig beschlossen.
Der Gemeinderat beschäftigte sich auch mit dem Thema „Zuschuss für den Förderverein der katholischer Kindertagesstätte St. Josef in Steinbach für ein Fahrzeug zur Beförderung der Kindergartenkinder zwischen Steinbach/Ortsmitte und Steinbach/Vorderer Meßhof“.
Zum Sachverhalt hieß es, die katholische Kindertagesstätte St. Josef, Steinbach, werde voraussichtlich im Oktober von der Schönertsbachstraße in die neuen Räumlichkeiten im Vorderen Meßhof ziehen. Bereits zu Beginn der Planungen für den neuen Standort hätten die Eltern Bedenken bezüglich der Beförderung der Kinder geäußert. Es sei wenig sinnvoll und auch nicht nachhaltig, wenn alle Eltern ihre Kinder separat zum Vorderen Meßhof fahren. Zudem verfüge der Weg weder über einen Gehweg noch über eine durchgehende Straßenbeleuchtung, so dass es auch Vorbehalte gegen die fußläufige Erreichbarkeit der neuen Einrichtung vor allem in Wintermonaten gibt.
Die Stadt hatte zunächst vorgeschlagen, die Beförderung mit dem ÖPNV zu ermöglichen. Je Kind und Jahr wurde ein Zuschuss 185 Euro (von 365 Euro je ÖPNV-Ticket) in Aussicht gestellt. Maximal würden sich die Kosten für den Zuschuss bei 22 Kindern auf 4070 Euro je Jahr belaufen.
Die Eltern hätten eine Beförderung der Kinder mit dem ÖPNV jedoch abgelehnt, zunächst ein Konzept für die Beförderung mit einem Leasingfahrzeug erarbeitet und der Verwaltung am 6. Juni präsentiert. Die Stadt Külsheim habe ein entsprechendes Angebot eingeholt, über die Eckpunkte sei der Gemeinderat bereits in seiner Sitzung am 24. Juni informiert worden. Nachdem das Leasing jedoch mit einem höheren Kostenaufwand als ursprünglich von den Eltern erwartet verbunden wäre, werde hiervon wieder Abstand genommen, hieß es weiter.
Es sei nun geplant, durch den Förderverein ein gebrauchtes Fahrzeug anzuschaffen. Das sowie die laufende Unterhaltung solle über private Kredite, Sponsoring, Aktionen der Eltern und einen Zuschuss der Stadt von 5000 Euro jährlich für vier Jahre finanziert werden.
Der Zuschuss der Stadt betrage somit insgesamt 20 000 Euro. Versicherung, Reparaturen, Benzin und alle anderen Kosten übernehme der Förderverein.
Die Eltern planen, so war weiter zu hören, die Fahrten über eine App zu organisieren. Es würden täglich zwei Hin- sowie zwei Rückfahrten angeboten, die über die App gebucht werden könnten. Eventuell solle ein Eigenanteil der Eltern für die Beförderung ihres Kindes erhoben werden. Zwei ehrenamtliche Fahrer verpflichten sich, den Fahrdienst zu übernehmen. Darüber hinaus würden sich weitere Fahrer als Vertretung zur Verfügung stellen. Die Kinder seien versichert. Geklärt werden müsse, ob ein Personenbeförderungsschein erforderlich ist. Aus dem Gemeinderat war zu hören, dass die Fragen vor einer Entscheidung zuerst durch den Förderverein geklärt werden müssten. Bauch sagte, die Stadt würde den Zuschuss zahlen.
Der Gemeinderat fasste letztendlich mehrheitlich folgenden Beschluss: Die Stadt gewährt dem Förderverein des katholischen Kindergartens Steinbach für die Dauer von vier Jahren einen Zuschuss von jährlich 5000 Euro für den Erwerb, den Betrieb sowie die Unterhaltung eines Fahrzeugs.
Voraussetzung ist allerdings, dass mindestens zehn Kinder den Bus nutzen (ergänzend: derzeit sind 19 Kinder in der Einrichtung).
Darüber hinaus sind die Eltern für das Aufbringen aller Kosten aus Anschaffung und laufendem Betrieb (durch Sponsoring, Aktionen oder Eigenanteil) komplett allein verantwortlich, genauso für die Organisation des Fahrdienstes und die Einhaltung aller Rechtsvorschriften. Die Unterstützung der Stadt Külsheim ist einmalig und gilt für vier Jahre, um die Übergangszeit zu erleichtern.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/kuelsheim_artikel,-kuelsheim-kindergartenfoerderverein-steinbach-erhaelt-zuschuss-_arid,2241669.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/kuelsheim.html