Külsheim. In der Sitzung des Külsheimer Gemeinderats am Montagabend in der Festhalle standen die Auftragsvergabe zum Neubau des Kindergartens Külsheim und das geplante Gewerbegebiet „Kapellenflürle“ in Steinfurt im Mittelpunkt.
Heiko Wolpert vom Bauamt erläuterte die ins Auge gefasste Auftragsvergabe zum Neubau des Kindergartens Külsheim, wobei ein Generalunternehmer das Gebäude in Modulbauweise erstellen soll. Der Gemeinderat habe im Zuge der Kindergartenkonzeption beschlossen, nach dem Umbau des ehemaligen Kasernengebäudes in der Bgm.-Kuhn-Straße 9 zur Kindertagesstätte einen Anbau zu realisieren. Danach könne der katholische Kindergarten von seinem bisherigen Standort am Schlossplatz dauerhaft in die neue Liegenschaft einziehen.
In der Sitzung des Külsheimer Gemeinderats notiert
Bürgermeister Thomas Schreglmann gab zu Beginn der Sitzung des Külsheimer Gemeinderat bekannt, der Tagesordnungspunkt „Satzung zur Anpassung örtlicher Satzungen“ sei abgesetzt. Änderungen vonseiten der „hohen Politik“ machte eine Behandlung des Themas zum jetzigen Zeitpunkt sinnfrei.
Schreglmann informierte, der Funkmast des Telekommunikationsunternehmens Telefonica in Uissigheim werde auf G5 ertüchtigt. Die Bäumen an der Mauer am Friedhof in Hundheim sollen zurückgeschnitten werden. Weiter ist in den nächsten Jahren die Sanierung der beschädigten Friedhofsmauer vorgesehen.
Mit Blick auf die Pflegeaktion am Amorsbach in Külsheim verwies Schreglmann darauf, dass ab dem Büro von Seitz Reisen bis zum Anwesen Kurt Strauß aufgrund von Bedenken der Anlieger eine Grenzfeststellung erfolgt sei. Tatsächlich befänden sich nur wenige der dürren Bäume auf städtischem Grundstücken. Diese würden von der Stadt gepflegt. Andere Eigentümer seien für die Verkehrssicherheitspflicht verantwortlich.
Der Bürgermeister meinte, das kürzlich erfolgte „Business-Speed-Dating“, sei gut angenommen worden und erfolgreich gewesen. Viele hätten sich überrascht gezeigt, was andere Firmen denn so alles machen. Man wolle auch künftig eine solche Veranstaltung anbieten, vielleicht einmal im Jahr, und so die Vernetzung vorantreiben.
Zur App „Pendla“, der kommunalen Mitfahrzentrale für Pendler, erklärte der Rathaus-Chef, man könne sich einbuchen oder selbst anbieten. Das koste die Kommune etwas mehr als 430 Euro.
Die Verkehrsdatenmessung an der Bronnbacher Straße und an der Landesstraße L 504 seien seien insgesamt gute Werte registriert worden, so Schreglmann. Das Messgerät werde nun nach Eiersheim umgesetzt.
Der Bürgermeister stellte Sarah Häußler vor, die als Studentin im Hauptamt eingesetzt wird. Weiter informierte er über die Verschiebung der nächsten Gemeinderatssitzungen vom 12. auf den 19. Dezember.
Den beiden vorliegenden Anträgen stimmte das Gremium zu.
Auf eine Frage aus dem Gremium nach einer Entschädigung für private Ersthelfer, die vor dem Ret-tungswagen vor Ort seien, sagte Hauptamtsleiterin Simone Hickl-Seitz, diese Finanzierung laufe über den Kreisverband. hpw
Für die modulare Holzbauweise sprechen mehrere Gründe, so Wolpert. Er nannte die hohe Kostensicherheit, nachhaltiges Bauen durch Verwendung wiederverwertbarer Baustoffe, einen hohen Vorfertigungsgrad, eine kurze Bauzeit, die minimierte Schnittstellenproblematik bei verschiedenen Gewerken, eine klare Zuordnung bei Gewährleistungsfragen sowie Zeit- und Kostenersparnis bei der Objekt- und Bauüberwachung sowie den Fachplanungsleistungen.
Die Planung sieht ein eingeschossiges Bauwerk in Holzbauweise vor. Die Nettogrundfläche beträgt rund 820 Quadratmeter. In dem neuen Gebäude sollen vier Gruppenräume untergebracht werden mit angrenzenden Schlafräumen, Küche, Essbereich, ein Mehrzweckraum und Nebenräume. Das gesamte Gebäude wurde als bezugsfertige Komplettleistung ausgeschrieben. Fertig soll das Ganze am 1. September 2023 sein.
Wie Wolpert weiter erläuterte, haben zwölf Firmen die Ausschreibungsunterlagen angefordert. Die Submission ist am 2. November erfolgt. Dabei lag die Firma Komminvest (Langenburg) mit einem Preis von rund 3,006 Millionen Euro vorne. Das Unternehmen hatte zudem ein Nebenangebot mit einer Summe von etwa 2,762 Millionen Euro eingereicht. Dieses könne als gleichwertig betrachtet werden, stellte der Verwaltungsmitarbeiter fest. Mit der Annahme des Nebenangebots er-gebe sich eine Punktlandung. Die Stadt Külsheim erhalte für dieses Projekt 1,2 Millionen Euro Förderung vom Ausgleichsstock und einen Zuschuss der Kreditanstalt für Wiederaufbau von 212 160 Euro.
Matthias Berberich war gegen ein Flachdach. Er sah die Gefahr der Veralgung. Zudem hinterfragte er, wie „geölte Wandflächen“ zu renovieren seien. Wolpert verwies auf Gewährleistungen und sah den Themenbereich als unproblematisch an. Wie er weiter auf Nachfrage sagte, sei keine Vertragsstrafe vorgesehen.
Der Gemeinderat beschloss die Vergabe der Generalunternehmerleistung an die Firma Komminvest bei der Enthaltung von Matthias Berberich.
Irene Trabold vom Bauamt informierte über die vorgesehene Änderung des Flächennutzungsplans der Stadt Külsheim im Parallelverfahren zum vorhabensbezogenen Bebauungsplan „Kapellenflürle“ in Steinfurt. Die Firma O-T-H May GbR will zur Weiterentwicklung des Betriebs eine Gewerbehalle bauen. Der Aufstellungsbeschluss für die Änderung des Flächennutzungsplans ist vom Gemeinderat am 27. Juni gefasst und gleichzeitig dem Vorentwurf zugestimmt worden. Während der Öffentlichkeitsbeteiligung seien keine Bedenken und Anregungen vorgebracht worden, so Trabold.
Wirtschaftliche Aspekte
Von Trägern öffentlicher Belange und Nachbargemeinden sind insgesamt zehn Stellungnahmen eingegangen. Bei der Abwägung seien wirtschaftliche Aspekte höher eingestuft worden als die Weiterbewirtschaftung der Ackerfläche, erklärte die Fachfrau.
Der Gemeinderat stimmte dem Entwurf der Flächennutzungsplanänderung zur Umwandlung von landwirtschaftlicher Fläche in eine Gewerbefläche einhellig zu.
Trabold erläuterte weiter den Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans für das Gewerbegebiet „Kapellenflürle“ in Steinfurt. Sie erklärte Aspekte beim Brandschutz, Straßen- und Verkehrsrecht, bei Abwasserbeseitigung und Bodenschutz, die bei der Bauausführung beachtet werden müssen.
Im Bereich des Natur- und Landschaftsschutzes sei im Plangebiet ein Ausgleichsdefizit entstanden, sagte Trabold. Dieses werde ausgeglichen durch die Umwandlung einer Ackerfläche in eine artenreiche Fettwiese und durch die Anlage von Blühstreifen außerhalb des Plangebiets. Artenschutzrechtliche Verbotstatbestände seien nicht festgestellt worden.
Bestandteil des Bebauungsplanentwurfs sei, so Trabold, der zwischenzeitlich erarbeitete konkrete Vorhaben- und Erschließungsplan. Anfallendes Schmutzwasser werde an den öffentlichen Schmutzwasserkanal angeschlossen, das Niederschlagswasser über ein Regenrückhaltebecken gedrosselt dem Katzbach zugeleitet.
Das Gremium stimmte dem Entwurf des vorhabenbezogenen Bebauungsplans für ein Gewerbegebiet „Kapellenflürle“ in Steinfurt einhellig zu. Der Steinfurter Gemeinderat Otto Bundschuh freute sich „wahnsinnig, dass das Vorhaben durchgeführt werden kann“.
URL dieses Artikels:
https://www.fnweb.de/orte/kuelsheim_artikel,-kuelsheim-kindergarten-anbau-auf-weg-gebracht-_arid,2024217.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.fnweb.de/orte/kuelsheim.html