Külsheim. Jetzt ist es offiziell: Mit dem FSV Tauberhöhe 2023 gibt es einen neuen Verein im Fußballkreis Tauberbischofsheim. Am Freitag hoben 123 Gründungsmitglieder den FSV aus der Taufe. Darin schließen sich die Fußballer des FC Külsheim, SV Gamburg und VfR Uissigheim zusammen. Der Zusammenschluss umfasst die Herren-, Frauen- und Jugendabteilungen. In der kommenden Saison wird der Verein erstmals am Spielbetrieb teilnehmen.
Genau 271 Jahre Vereinshistorien kommen nun unter dem Dach des „Fußball-Sportverein Tauberhöhe 2023 e.V.“ zusammen. „Wir haben heute den Grundstein für ein hoffentlich erfolgreiche Zukunft gelegt“, freute sich Stephan Ballweg nach der eineinhalbstündigen Gründungsversammlung. Kurz zuvor war er gemeinsam mit Ruben Diehm und Adrian Goldschmitt einstimmig zum Vorstandstrio des neuen Vereins gewählt worden. Die Gründungsmitglieder – gut die eine Hälfte aktive Spieler, die andere Hälfte „Alteingesessene“ – rief er zu Engagement im neuen Verein auf. „Wir machen den Verein für uns alle“, so Ballweg.
Eine lange Reise
Vor zwei Wochen hatten die Trägervereine in außerordentlichen Mitgliederversammlungen jeweils mit großer Mehrheit für eine Neugründung eines gemeinsamen Vereins gestimmt.
Der Vorlauf war gleichwohl deutlich länger gewesen. „Es war eine lange Reise“, bilanzierte Ballweg die gut anderthalbjährige Planungsphase. Gleichwohl zeigten sich alle Verantwortlichen in ihren Wortbeiträgen überzeugt, dass es sich um den richtigen Schritt zur richtigen Zeit handele.
Auch die Vorsitzenden der Trägervereine hatten dies in ihren einleitenden Worten betont.
Die neue Satzung wurde von der Versammlung einstimmig beschlossen. Darin ist – wie in solchen Fällen üblich – auch ein Passus enthalten, wonach weitere Vereine bei Bedarf aufgenommen werden können. Der dreiköpfige Vorstand muss sich aus jeweils einem Vertreter der Trägervereine zusammensetzen.
Einen sportlichen Ausblick gab der frisch gewählte Vorsitzende Ruben Diehm. Der heutige Tag bedeute den Startschuss für die kommende Saison. „Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt erst“, stellte er klar. Viele organisatorische Dinge müssten jetzt erledigt werden, die in den nächsten Monaten von einzelnen Fachausschüssen erledigt werden sollen.
Die Mitglieder rief er zum Engagement im neuen Verein auf.
Drei Seniorenmannschaften
Im FN-Gespräch bestätigte Stephan Ballweg nach der Versammlung nochmals, dass der FSV nach heutigen Planungen in der kommenden Saison mit drei Mannschaften am Spielbetrieb teilnehmen wolle. Damit würden sich die aktuell insgesamt vier Teams der Trägervereine um eines verringern.
Die jeweilige Spielklasse wird vom Abschneiden der Trägervereine in der laufenden Saison abhängig sein. So wie es derzeit aussieht, werde aber der Platz des C-Klassen-Teams“, das bisher vom FC Külsheim II eingenommen wird, wegfallen. Die Spiele sollen rollierend auf den Sportplätzen der drei Trägervereine ausgetragen werden. kg
Eckdaten
Den Vorstand setzt sich laut Satzung aus jeweils einem Vertreter der Trägervereine zusammen. Diesen bilden Stephan Ballweg (FC Külsheim), Ruben Diehm (VfR Uissigheim) und Adrian Goldschmitt (SV Gamburg).
Zudem wurden gewählt: Sven Schweder (Jugendleiter), Andreas Walz (Kassierer), Felix Geis (Schriftführer), Gabriel Richter (Jugendvertreter), Dieter Duda, Timo Martin, Silke Krug (alle Kassenprüfer). Auch sie verteilen sich gleichmäßig auf die drei Trägervereine.
Die Vereinsfarben sind blau, gelb und grün. Diese Farben enthält auch das neue Vereinswappen.
Hintergrund
Aufgrund der demografischen und gesellschaftlichen Entwicklung entschließen sich seit einigen Jahren immer mehr Fußballvereine zu einer Kooperation.
Ein Zusammenschluss kann in Form einer Spielgemeinschaft geschehen, zum Beispiel SpG Schwabhausen/Windischbuch oder SpG Dittwar/Heckfeld.
Als zweite Möglichkeit kann aber auch ein neuer Verein gegründet werden. In diesen treten dann nur die Fußballer der jeweiligen Trägervereine ein. Diese bleiben in ihrer bisherigen Form aber weiter bestehen.
Der FSV Tauberhöhe ist die fünfte Neugründung eines solchen Zusammenschlusses im Fußballkreis Tauberbischofsheim. Den Anfang machte der FV Brehmbachtal im Jahr 2016. Es folgten der 1. FC Umpfertal und die Kickers DHK Wertheim (beide 2018) und die SG RaMBo (2022).
Die Anzahl der im Fußballkreis Tauberbischofsheim gemeldeten Mannschaften sank in den letzten Jahren kontinuierlich. Nahmen bis zur Jahrtausendwende noch mehr als 100 Mannschaften am Spielbetrieb teil, waren dies bis 2010 schon nur noch 90 Teams. Seitdem sank die Zahl rapide um ein gutes Drittel auf jetzt 61 Teams.
Besonders 2015 und 2017 kam es zu wahren Einbrüchen der Zahlen: Binnen drei Jahren wurden aus 86 nur noch 69 Mannschaften – ein Minus von fast 20 Prozent. kg
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