Külsheim/Steinbach. Der Freiflächen-Solarpark Gickelfeld-Külsheim-Steinbach entsteht derzeit. Verantwortliche aus diversen Bereichen trafen sich nun vor Ort.
Külsheims Bürgermeister Thomas Schreglmann hieß die Verantwortlichen aus den verschiedenen Bereichen auf dem „gemeinsamen Solarpark“ willkommen. Der allgemeine Tenor war, das Projekt sei ak-tueller denn je und man sei stolz, das Projekt realisieren zu können. Der Bürgermeister bedankte sich für die hervorragende Zusammenarbeit. Ein Projekt dieser Größe sei immer eine Herausforderung, es laufe hervorragend. Schreglmann sprach von einer Win-win-Situation und davon, eine Bürgerbeteiligung sei angedacht.
Dr. Norbert Schön (Geschäftsführer Stadtwerk Tauberfranken) meinte, dass ein solches Projekt umgesetzt werden könne, sei auch dem Fürstenhaus zu verdanken. Er sprach die kollegiale Zusammenarbeit aller beteiligten Parteien an und unterstrich, bisher habe es keine Unfälle gegeben, dies möge so weitergehen. Die beiden Flächen hätten zusammen 65 Hektar und verzeichneten als Leistung 66 Megawatt Peak. 67 Millionen Kilowattstunden pro Jahr seien gedacht für etwa 24 000 Haushalte, bedeuteten eine CO2-Einsparung im Jahr im Vergleich zum Strom-Mix von 35 Tonnen.
Die Anlage solle Mitte 2024 in Betrieb gehen, erläuterte Schön weiter, dies sei sportlich getaktet, ein Stromabnahmevertrag bereits beschlossen. Auch Külsheim werde Strom beziehen, und es gebe Überlegungen hin zur Wasserstofferzeugung. Bei diesem größten Solarpark in Baden-Württemberg sei eine Bürgerbeteiligung angedacht, sagte Schön, der allen Beteiligten dankt. Thomas Walther (Geschäftsführer „Thüga Erneuerbare Energien“) würdigte das konstruktive Zustan-dekommen, dies klappe wunderbar. Das große Freiflächen Solar-Projekt sei ein Meilenstein auch für die Thüga, er benannte die Reihenfolge Planung, Bau, Betrieb, Strom bis an die Endverbraucher. Er sei froh, dass der Baubetrieb laufe, das Umspannwerk komme drei Jahre nach der Bestellung. Nun sei, so der Geschäftsführer, „ein Tag für Optimismus, ein schöner toller Tag“.
Erbprinz Ludwig zu Löwenstein-Wertheim-Freudenberg meinte, das Projekt sei lange in der Vorberei-tungsphase gewesen, sei nun in der Bauphase und solle 2024 am Netz sein. Es passe in die Landschaft, der Strom werde gebraucht und hier sei ein idealer Standort auf der Höhe. Der Erbprinz wünschte den Firmen bei ihrem Vorhaben viel Glück.
Thorsten Jörß (Leiter Projektentwicklung Photovoltaik bei der EnBW) unterstrich, „endlich geht es los“ und man könne den Solarpark umsetzen. Besonders erfreulich sei die Kooperation, „eine herausra-gende Zusammenarbeit“. Der Ausbau erneuerbarer Energien sei ein festes Ziel der EnBW, dies würde konsequent umgesetzt. Der Fachmann erläuterte dazu, es gebe ein gemeinsames Umspannwerk und im Zeitraum August/September werde die erste Kilowattstunde eingespeist. Er stellte die hervorragen-de Zusammenarbeit mit Wertheim und mit Külsheim, mit den Behörden, mit dem Landkreis sowie dem Grundstückseigentümer heraus. Eine Bürgerbeteiligung werde angeboten, Jörß wies darauf hin, dass 30 Jahre Betriebszeit geplant seien.
Zur Frage der Kosten benannte man Zahlen im zweistelligen Millionenbereich, widersprach dem Ge-danken „die Energiewende ist teuer“, ließ wissen, die Investition müsse sich amortisieren. Die Flächen seien gepachtet, es gebe eine Rückbauverpflichtung, so war zu hören, die Anlage habe eine technische Lebensdauer von zirka 40 Jahren. Montageunternehmen seien knapp, insgesamt jedoch gelte: „Es läuft sehr gut“. Bei einem gemeinsamen Rundgang kam die Sprache auch auf einen Wildtierkorridor, auf die Zahl der Module mit „zig Tausend“. Es sei eine große Herausforderung, den Strom zu steuern, die größte Herausforderung der Energiewende sei der Netzausbau mit riesigen Investitionen.
Außerdem wurden auch Themen angesprochen, ob Stromspeicherung vor Ort gelingen könne, welche dauerhaften Arbeitsplätze es vor Ort gebe, dass man mit dem Fürstenhaus im Gespräch sei wegen der Grundpflege, Wartung und Instandhaltung aus der Region geleistet werde. Weitere Themen waren Entsorgung und Wetterrisiken. hpw
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