Pater-Alois-Grimm-Schule

Aktion an Külsheimer Schule: Thema Gewalt geht alle an

Von 
Hans-Peter Wagner
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Külsheim. Die siebten und die achten Klassen, später die Schülerinnen und Schüler aus Klasse neun und Klasse zehn der Külsheimer Pater-Alois-Grimm-Schule (PAGS) waren am Freitag bei einem Präventionstheater in der Festhalle Zuschauer und Diskussionsteilnehmer zugleich. Vertreter des Rotary Clubs Tauberbischofsheim und des Fördervereins der PAGS unterstützten die Aktion mit insgesamt 3000 Euro.

Hans-Jürgen Reusch, Stefan Kemmer und Janine Kaserer überreichten einen Scheck seitens des Rotary Clubs, Alfred Bauch für den Förderverein an Rektor Udo Müller. Dieser freute sich über die finanzielle Unterstützung der Schule.

Die Schülerinnen und Schüler unterstrichen den Dank an die Rotarier und Förderer mit großem Applaus. Stefan Kemmer vom Rotary Club erklärte, man unterstütze international und regional, auch Schulprojekte.

Jeder kann betroffen sein

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Die Aufmerksamkeit galt dann dem interaktiven Jugendtheaterstück zur Gewaltprävention mit dem Titel „Am Limit“. Dorothea Förster spielte Julia, Stefan Vitelariu Max. Beide gehen in die neunte Klasse, sind beste Freunde. Es ging um Gewalt, die es laut der Schülerschaft auf dem Schulhof und im Ort gibt, im Gefängnis und in Würzburg, im Internet und in der Schule.

Angesprochen wurden unterschiedliche Formen der Gewalt, körperliche oder verbale, psychische, seelische Gewalt. Mobbing sei eine besondere Form der Gewalt, hieß es, ein bestimmtes Verhalten könne ganz schnell Mobbing werden. Viele Schülerinnen und Schüler bestätigten, Gewalt bereits erlebt zu haben. Ein kleiner Film zeigte verschiedene Arten von Gewalt.

Zur Handlung: Anna ist die Neue in der Klasse, sie wird bloß gestellt, vor der Klasse Schlampe genannt. Ihre Mitschüler machen nichts. Julia und Max zeigten unterschiedliche Haltungen zur Sache, Julia wurde aktiv, Max nahm die Beobachterrolle ein und wollte sich nicht einmischen.

Keine leichten Entscheidungen

Einige Schüler meinten, manchmal sei es nicht leicht, von außen zu entscheiden, ob etwas Spaß ist oder nicht. Dies könne hier nur eine Person entscheiden: Anna. Man dachte gemeinsam darüber nach, was jeder Einzelne tun könne.

Die Bühnenhandlung wurde von den beiden Schauspielern immer wieder an zentralen Stellen unterbrochen, um gemeinsam mit den Jugendlichen das Geschehen zu reflektieren. Es entwickeln sich Diskussionen. Warum hat Max nichts gemacht, Julia schon.

Eine der Erkenntnisse der Veranstaltung war, dass es Mut brauche, um einzugreifen, Hilfe zu leisten. Menschen handelten aus einem inneren Bedürfnis heraus. So hätte sich Julia über eine Reaktion von Max gefreut. Wenn nur weggeschaut werde, dann ändere sich auch nichts. Jedoch brauche es den Mut im Alltag.

Eigene Angst überwinden

Die Schülerinnen und Schüler stellten sich dann eine Notfallsituation vor, wobei ein Obdachloser verprügelt wird.

Oberstes Gebot sei, sich selbst nicht in Gefahr zu bringen, wurde betont. Man könne nicht allein handeln, sondern mit anderen, solle Ruhe bewahren, sich um das Opfer kümmern, die Notrufnummer 110 wählen oder an der Schule Leute um Hilfe bitten. Dabei müsse versucht werden, die eigene Angst zu überwinden, um anderen zu helfen.

Das Stück geht weiter: Julia schreibt für sich in einem „blauen“ Buch auf, was passiert ist: Es hat ihr gutgetan, etwas zu ma-chen. Als schade empfindet sie dagegen, dass Max einfach abgehauen ist. Man könne jedoch lernen, sein Verhalten zu ändern, was aber nicht immer einfach sei. Alle könnten sich hinterfragen und sofern jemand erkenne, „das war Mist“, das eigene Verhalten überdenken und ändern. Womöglich gehe es miteinander besser.

Max hat im „blauen“ Buch gelesen. Julia liest auf WhatsApp gegen sie gerichtete Kommentare dazu, ist schwer enttäuscht, „das kann Max doch nicht machen, mein allerbester Freund lässt mich im Stich“. Es kommt zur Eskalation, Max muss sich entscheiden, zu wem er steht. Er gibt das „blaue“ Buch zurück. Julia ist extrem enttäuscht von Max. Dieser ist hin und her gerissen zwischen Julia und den anderen Mitschülern. Max, der Mist gebaut hat, macht wieder den ersten Schritt auf Julia zu.

Diese ist überzeugt, Kommunikation sei der Ausweg aus der Gewalt, jeder könne seinen Beitrag leisten zum menschlichen Miteinander, „die Welt beginnt bei uns im Kleinen“.

Großer Applaus beschloss dieses interaktive Theater.

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