Ehrentag

Edgar Schaefer feiert in Kreuzwertheim seinen 75. Geburtstag

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Der engagierte Apotheker, Kommunalpolitiker und Sportler Edgar Schaefer feiert an diesem Donnerstag seinen 75. Geburtstag. © Peter Riffenach

Kreuzwertheim. Der 75. Geburtstag ist für viele die Gelegenheit, das bisherige Leben nochmals Revue passieren zu lassen und zu überlegen, ob die getroffenen Entscheidungen richtig waren. Der erfolgreiche und rührige Apotheker, langjährig engagierte Kommunalpolitiker und Sportler Edgar Schaefer, den alle nur „Eddy“ nennen, machte das im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Über mein Leben könnte ich locker ein Buch schreiben“, sagt der Jubilar, der am 18. August 1947 in Wertheim zur Welt kam und von klein auf im elterlichen Lebensmittelgeschäft in Bestenheid mithelfen musste. Weil die Eltern relativ wenig Zeit hatten, wuchs er bei seinen Großeltern Anna und Peter Kern in Alt-Bestenheid auf, bis diese 1961 bei einem Gasunfall ums Leben kamen. „Weil ich in Latein eine Fünf geschrieben hatte, durfte ich damals die Großeltern nicht besuchen. Das hat mir vielleicht das Leben gerettet“, erzählt Schaefer, der nicht verheimlicht, dass er nie ein guter Schüler war und im Gymnasium sogar zweimal „kleben“ geblieben ist.

Die Wahrscheinlichkeit, zum Pharmaziestudium zugelassen zu werden, sei mit seinem Abschluss sehr gering gewesen, berichtet er. Doch ein Praktikum in der Oberen Hofapotheke, das ihm sein Förderer Adalbert Schmitt vermittelte, weckte den sportlichen Ehrgeiz. Er bestand das Vorexamen mit einer glatten Eins. Und auch das Pharmaziestudium in Bamberg und Würzburg absolvierte er mit Bestnoten.

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Sein Ehrgeiz wurde auch geweckt, als sich die Banken zunächst weigerten, ihm Geld für den Aufbau einer Apotheke in Kreuzwertheim zu geben. Erst als sein Vater und sein Schwiegervater sich bereiterklärten, für das Darlehen zu bürgen, erfüllte sich sein Traum und der seiner Frau Vera, die er am 5. April 1974 geheiratet hatte.

Den Erfolg der Spessartapotheke, heute „Schaefer’s Apotheke“, die Vera und Edgar Schaefer vor einigen Jahren an ihren Sohn Benny und dessen Frau Simone übergeben haben, fußt auf einer relativ einfachen Philosophie: „Das wichtigste im Umgang mit Kunden sind Freundlichkeit und Ehrlichkeit und eine familiär-kollegiale Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit Mitarbeitern“, sagt Schaefer, der weniger stolz auf seinen beruflichen Erfolg als auf die Entwicklung seiner Kinder ist. „Wenn man sieht, welch tolle Menschen sie geworden sind, können wir nicht allzu viel falsch gemacht haben“, bemerkt der fünffache Vater, dem man deutlich die Vorfreude auf die Geburt von Enkel Nummer acht und neun anmerkt.

Besonders engagiert hat sich Schaefer nicht nur im Beruf, sondern auch im Sport und im Ehrenamt. Zunächst im Handball und Tischtennis, später als Feldspieler und „legendärer Torwart“ bei Viktoria Wertheim und dem SC Kreuzwertheim war er immer „am Ball“. Später engagierte er sich beim TSV Jahn Kreuzwertheim als Trainer, Betreuer und Mitglied des Kompetenzteams, das die Entwicklung des Vereins maßgeblich beeinflusste. Der Jubilar ist seit 2006 Mitglied des Rotary Clubs Wertheim und war acht Jahre Elternbeiratsvorsitzender der Verbandsschule, 23 Jahre Vorsitzender der Tennisabteilung des TSV sowie 27 Jahre Vorsitzender der Freien Wähler Kreuzwertheim.

Als engagierter Kommunalpolitiker ist er vielen bis heute in Erinnerung. „Eigentlich wollte ich gar nicht gewählt werden“ erinnert er sich an seine erste Gemeinderatswahl im Jahr 1978. Dem Gremium gehörte er 39 Jahre, davon 15 Jahre als Zweiter Bürgermeister, an. „Es war sehr befriedigend zusammen mit Horst Fuhrmann und Klaus Thoma die Geschicke der Gemeinde zu lenken“, sagt der Jubilar, dem für seinen Einsatz 2018 von Regierungspräsident Paul Beinhofer die Kommunale Verdienstmedaille in Silber verliehen wurde.

Sehr froh ist Schaefer, der sich aktuell von einer Operation am Knie erholt, dass er nach wie vor mit „gebremstem Schaum“ in den beiden Apotheken seines Sohnes arbeiten darf. „Ich kann jedem nur raten, so lange zu arbeiten, wie es geht. Das hält jung, geistig fit und verhindert Depressionen“, sagt der Jubilar, der sich zu seinem Geburtstag keine Geschenke, sondern Geld wünscht, das er wiederum für einen guten Zweck spenden will. Den Glückwünschen schließen sich auch die Fränkischen Nachrichten an. riff

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